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Riester-Skandal Analyst kritisiert Ergo-Krisenmanagement

Als Schwachpunkt des Versicherers Munich Re, so bezeichnet ein Analyst Ergo, die Tochter des Konzerns. Noch vernichtender ist das Fazit von Thorsten Rudnik, Vorstand des Bund der Versicherten.
14.06.2011 - 07:29 Uhr 4 Kommentare
Eine Passantin geht an einem Schild der ERGO Versicherungsgruppe AG vor dem Unternehmenssitz in Düsseldorf vorbei. Quelle: dpa

Eine Passantin geht an einem Schild der ERGO Versicherungsgruppe AG vor dem Unternehmenssitz in Düsseldorf vorbei.

(Foto: dpa)

Frankfurt Die Vorkommnisse bei der Düsseldorfer Tochter seien zwar für den gesamten Konzern „ekelhaft“, aber nicht kritisch, schreibt Christian Muschick von Silvia Quandt Research in einem Kommentar zur Aktie des weltweit größten Rückversicherers. “Wir sind erstaunt, dass die Gesellschaft offenbar keine Kontrolle über die Situation erlangt”, kommentierte der Versicherungsexperte die Sex-Party von HMI-Vertretern in Budapest als auch gravierende Fehler in Riester-Policen. 

Schon Mitte Mai habe man wegen möglichen Fehlern in Riester-Policen Fragen gestellt. “Wir verstehen nicht, warum die Gesellschaft die Zeit nicht genutzt hat, eine Kommunikationsstrategie zu entwickeln und Abwehrmaßnahmen umzusetzen.” Muschick nennt etwa eine Information der Kunden und das Angebot einer fairen Entschädigung als Möglichkeit. Sein Urteil: „Insgesamt hat sich das Management selbst in eine defensive Position drängen lassen.” Daraus sei nun kein einfaches Entkommen mehr möglich.

Noch vernichtender fällt das Fazit von Thorsten Rudnik aus. „Das Krisenmanagement ist katastrophal“, sagte der Vorstand des Bund der Versicherten dem Handelsblatt. Sowohl der Sex-Skandal als auch der Fehler bei den Riester-Policen hätten schon zu einem früheren Zeitpunkt „mit mehr Ehrlichkeit“ eleganter aufgeklärt werden können. Ergo hatte bestätigt, dass das Management bereits im vergangenen Jahr von der Sex-Party in Budapest wusste. Den Aufsichtsrat hat das Unternehmen aber bis zum vergangenen Mittwoch darüber nicht informiert. Auch Fehler bei einzelnen Riester-Policen sind schon länger bekannt, wie Ergo einräumte. Erst am Donnerstagnachmittag gab Ergo jedoch einen systematischen Fehler zu.

Am Freitag teilte Munich Re mit, dass die Konzernmutter nun bei der Aufklärung der Skandale helfen werde. „Das ist ein gravierender Fehler“, kommentierte von Bomhard einen Bericht des Handelsblatts vom Donnerstag. Bei rund 70.000 Riester-Verträgen soll Ergo insgesamt 160 Millionen Euro zuviel von seinen Kunden kassiert haben. „Im Interesse der Verbraucher wird dieser Vorfall lückenlos aufgeklärt“, versprach der Konzernchef. „Munich Re wird Ergo dabei unterstützen.“ Zu der Sex-Party von Vertretern der Hamburg-Mannheimer International (HMI) in Budapest sagte er nichts.

 

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4 Kommentare zu "Riester-Skandal : Analyst kritisiert Ergo-Krisenmanagement "

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Dass sich ausgerechnet Herr Rudnik als Vorstand des BdV über mangelndes Krisenmanagement und Intransparenz aufregt, ist beschämend, angesichts der Vorkommnisse beim BdV in den letzten Jahren. Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werden.

  • Hamburg-Mannheimer war schon vor 20 jahren sin Synopnym für miserabele Versicherungen bei exorbitanten Preisen.

    Während man für das Publikum von Krisenmanagement faselt, werden hinter den Türen neue Betrügereine ausgeklüngelt. Nicht m,ehr, nicht weniger!

  • Ist doch klar, warum die Kosten bei Ergo etwas höher sind. Die haben sehr gute Verkäufer und sehr teure Party`s, die finanziert werden müssen .....

  • Ein Krisenmanagemant hat es gar nicht gegeben. Deshalb muss man nun halt Schadensmanagement betreiben. Selbst Schultz.

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