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Risiko-Barometer Worin Risiko-Manager 2021 die größten Gefahren für Unternehmen sehen

Das Coronavirus hat Unternehmen umdenken lassen. Neben der Pandemie sehen sie vor allem zwei weitere Herausforderungen für das Jahr 2021.
19.01.2021 - 04:00 Uhr Kommentieren
In Deutschland zeichnen sich steigende Insolvenzen ab. Quelle: dpa
Geschäftsschließung in Köln

In Deutschland zeichnen sich steigende Insolvenzen ab.

(Foto: dpa)

München Ende Januar jährt sich der erste Corona-Fall in Deutschland. Wenige Tage zuvor hatte Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS), der Industrieversicherer des Konzerns, sein Risiko-Barometer für das Jahr 2020 veröffentlicht. Das Risiko einer Pandemie erachteten damals lediglich drei Prozent der weit über 2000 Befragten als groß. Abgeschlagen auf Rang 17 stellte der Ausbruch einer weltweiten Virusinfektion damals für die befragten Risiko-Manager aus Konzernen, von Industrie- und Handelsorganisationen sowie von Versicherungsbrokern eine eher zweitrangige Gefahr dar.

Nach einem Jahr Corona fällt die Einschätzung deutlich anders aus. Rund 40 Prozent der mehr als 2700 Befragten aus 92 Ländern betrachten im neuen Risiko-Barometer einen Pandemie-Ausbruch als eine der größten Gefahren für Industrie und Handel. Lediglich Betriebsunterbrechungen fürchten die Befragten noch mehr.

Knapp hinter einer Pandemie stufen internationale Risiko-Experten die Gefahr eines Cyberangriffs ein. Noch vor einem Jahr galten sie als die größte Gefahr für Unternehmen.

Die drei neuen Topgefahren für Unternehmen – Betriebsunterbrechung, Pandemie und Cybercrime – zeigen nach Ansicht von AGCS-Chef Joachim Müller „die wachsende Verwundbarkeit unserer globalisierten und vernetzten Welt“.

Die Konsequenzen daraus sind bei vielen Unternehmen weltweit bereits zu erkennen. Beispielsweise werden die Risiken in Lieferketten reduziert, zudem verstärken Konzerne ihre Präventionsmaßnahmen, um vor der neuen Gefahrenlage gewappnet zu sein.

Die AGCS selbst erwartet für das abgelaufene Jahr Schäden in Höhe von rund 500 Millionen Euro aus dem Bereich Entertainment. Dabei handelt es sich beispielsweise um abgesagte oder verschobene Großevents oder Filmproduktionen.

Insolvenzwelle droht

Die Pandemie hat zudem direkte Folgen für die weitere wirtschaftliche Lage vieler Unternehmen weltweit. So rechnet der Kreditversicherer Euler Hermes im ersten Halbjahr mit einem Anstieg der Insolvenzen auf ein Rekordhoch. Besonders betroffen sind demnach die USA, Brasilien, China sowie die europäischen Kernländer.

Steigende Insolvenzen zeichnen sich auch in Deutschland ab. Hier hatte der Gesetzgeber im vergangenen Jahr die Insolvenzantragspflicht für Firmen ausgesetzt, die durch die Folgen von Covid-19 in die Zahlungsunfähigkeit geraten waren. Seit Jahresbeginn gilt diese Ausnahme nicht mehr. Erst dann werde man erkennen, welche wirtschaftlichen Verwerfungen die Corona-Pandemie tatsächlich angerichtet hat, sagte kürzlich Thomas Langen, der Vorsitzende der Kommission Kreditversicherung im Branchenverband GDV.

Aber auch das Dauerthema Cybercrime hat sich durch die weltweite Virusinfektion verändert. Standen früher direkte Angriffe auf IT und Produktionsabläufe im Vordergrund, so haben die veränderten Arbeitsabläufe in Zeiten von Lockdown und Ausgangsbeschränkung die Hacker schnell umdenken lassen.

„Covid-19 hat gezeigt, wie schnell sich Cyberkriminelle anpassen können“, beobachtet Catharina Richter. Speziell der Schub bei der Digitalisierung habe neue Angriffsflächen geschaffen, so die globale Leiterin des Cyber-Centers bei AGCS. Der Trend zur oftmals sehr schnellen Umstellung auf Homeoffice hat diese Möglichkeiten noch verstärkt.

Cyberangriffe steigen durch Corona

Die Beispiele der jüngsten Vergangenheit zeigen hier ein eindeutiges Bild. Mittlerweile gibt es Experten zufolge kaum noch ein Unternehmen, das im Lauf der Zeit nicht irgendwann einmal Opfer eines Angriffs geworden ist.

Inzwischen werden aber auch verstärkt Institutionen von Hackern ausgespäht. So wurde in der ersten Januarwoche ein riesiger Angriff auf den amerikanischen IT-Dienstleister Solarwinds bekannt. Die Hacker bekamen so Zugriff auf die Daten von mehr als 250 US-Behörden und -Unternehmen. Auch an die Daten deutscher Behörden gelangten die Angreifer.

Für Aufsehen hat auch der Angriff auf die neuseeländische Zentralbank gesorgt, bei dem die Kriminellen an sensible Daten gelangt sind. Nach Berechnungen des FBI und von Interpol kosten Cyberangriffe die Weltwirtschaft mittlerweile mehr als eine Billion Dollar.

Entsprechend teurer werden auch die Preise für Policen, mit denen sich Unternehmen schützen wollen. Wegen des erhöhten Risikos sind die Beiträge für die Unternehmen in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Zudem haben die Versicherer die Deckungssumme deutlich reduziert, sodass inzwischen nur noch Schäden in sehr viel geringerer Höhe abgesichert sind. Aus Sicht der Branche liegt das vor allem an der Vielzahl an Schäden, die ein einzelner Cyberangriff bei unterschiedlichen Betroffenen anrichten kann.

Mehr: Warum in Zukunft weltweit Milliardenschäden durch Naturkatastrophen drohen

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