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Streit um Ad-hoc-Mitteilung Allianz-Tochter will VW verklagen

Volkswagen hat zuletzt Vorwürfe zurückgewiesen, Anleger zu spät über die potenziellen Milliardenkosten wegen manipulierter Motorensoftware aufgeklärt zu haben. Doch auch eine bekannte Fondsgesellschaft hegt Zweifel.
08.03.2016 Update: 08.03.2016 - 17:15 Uhr
Investoren sollen zu spät über Gefahren informiert worden sein. Quelle: dpa
Warnbarke vor einem Volkswagen-Werkstor

Investoren sollen zu spät über Gefahren informiert worden sein.

(Foto: dpa)

Frankfurt Volkswagen drohen wegen der Abgasaffäre nun auch in Deutschland hohe Schadensersatzforderungen von Investoren. Die Allianz werde sich über ihren Vermögensverwalter AGI in den nächsten Tagen an einer Sammelklage gegen den Autobauer beteiligen, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag von einer mit den Plänen vertrauten Person. „Das passiert noch diesen Monat.“

Wie andere Kläger werde auch AGI geltend machen, dass VW zu spät über die Manipulationen an Dieselfahrzeugen informiert und damit die Pflicht zur Veröffentlichung potenziell aktienkursbewegender Erkenntnisse verletzt habe. Die Fondsgesellschaft sieht sich angehalten, für die Interessen ihrer Anleger zu kämpfen. In Paris eröffnete die Staatsanwaltschaft unterdessen Ermittlungen gegen den Konzern wegen des Verdachts des schweren Betruges.

Neben AGI prüfen Finanzkreisen zufolge auch andere Investmenthäuser in Deutschland eine Klage. Beim Landgericht Braunschweig liegen bereits mehrere Klagen von Privatanlegern, die wegen des Kursverfalls der VW-Aktie Schadensersatz fordern. Dies hat der Wolfsburger Konzern als unbegründet zurückgewiesen. Dem Vorstand seien erst am 18. September 2015 – unmittelbar bevor der Skandal öffentlich wurde – wesentliche Informationen rund um die Manipulation von Diesel-Motoren bekannt geworden, argumentiert VW. Zu der neuesten Entwicklung wollte sich Volkswagen am Dienstag nicht äußern.

Ein Sprecher von Allianz Global Investors (AGI) erklärte, bislang sei keine Klage gegen Volkswagen eingereicht worden. Vermögensverwalter hätten aber eine treuhänderische Rolle und seien daher grundsätzlich verpflichtet, mögliche Schadenersatzansprüche zu prüfen. Vom Allianz-Konzern war zunächst keine Stellungnahme zu bekommen. AGI hält nach Reuters-Daten 0,06 Prozent an VW.

Die Fondsgesellschaft ist damit zwar keiner der Top-20-Aktionäre. Dass die Allianz gegen den Autobauer zu Felde zieht, sorgt in der Branche aber trotzdem für Aufmerksamkeit, schließlich sind beide Konzerne im Tagesgeschäft eng miteinander verbunden. So gibt es etwa ein Gemeinschaftsunternehmen in der Autoversicherung. Außerdem gehört die Allianz zu jenen Versicherern, die als Konsortium potentielle Fehler der VW-Manager finanziell absichern. Solche sogenannten D&O-Versicherungen werden von den Unternehmen abgeschlossen und bezahlt, weil Schadenersatzforderungen das Vermögen von Vorständen meist deutlich übersteigen.

  • rtr
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