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Überschwemmungen und Starkregen Versicherer zahlen Rekordsumme für Naturschäden

Rund 12,5 Milliarden Euro zahlten die Versicherer für Extremwetterschäden. Ein besonders großer Anteil entfällt dabei auf Schäden, die durch das Unwetter im Frühsommer entstanden sind.
27.12.2021 - 14:22 Uhr Kommentieren
Für den Wiederaufbau im Ahrtal hatte das Technische Hilfswerk eine Behelfsbrücke aufgebaut. Quelle: imago images/Marc John
Ahrtal

Für den Wiederaufbau im Ahrtal hatte das Technische Hilfswerk eine Behelfsbrücke aufgebaut.

(Foto: imago images/Marc John)

München Das Jahr 2021 geht als das teuerste Naturgefahrenjahr für Versicherer in die Historie ein. Insgesamt rund 12,5 Milliarden Euro zahlten die Gesellschaften an ihre Kunden für Schäden an Wohngebäuden, Hausrat, Betrieben und Fahrzeugen. Das gab der Branchenverband GDV am Montag bekannt.

Vor allem die Schäden nach dem verheerenden Unwetter „Bernd“ im Juli und den damit verbundenen Sturzfluten in Teilen von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen ließen die Schadensumme in diesem Jahr auf Rekordniveau ansteigen.

Bisher führten die Jahre 2002 mit dem August-Hochwasser und 1990 durch eine Serie von Orkanen die Schadenstatistik an. Insgesamt 11,3 beziehungsweise 11,5 Milliarden Euro zahlten die Versicherer damals an Kunden.

Für das laufende Jahr zeigt sich inzwischen, dass erste Erhebungen für die Wochen nach der Flutkatastrophe, die von einer mittleren einstelligen Milliardensumme ausgingen, gut doppelt so hoch ausfallen werden. Der langjährige Mittelwert, der bei versicherten Schäden von rund 3,8 Milliarden Euro liegt, ist damit um mehr als das Dreifache übertroffen.

Mittlerweile zeigt sich auch, wie unterschiedlich die einzelnen Bereiche betroffen waren. Die teuersten Schäden mit rund neun Milliarden Euro verursachten Überschwemmungen und Starkregen an Wohngebäuden, Hausrat und Betrieben, rund zwei Milliarden Euro entfielen auf Sturm- und Hagelschäden. Die verbleibenden 1,5 Milliarden Euro kosteten die Beschädigungen an Fahrzeugen.

Hagelunwetter beschädigen viele Fahrzeuge

Dabei sorgten schwere Hagelunwetter in Teilen Deutschlands im Frühsommer bereits für erhebliche Schäden. „Im Juni waren vor allem Kraftfahrzeuge durch schwere Hagelschäden mit einem Schadenaufwand von rund 700 Millionen Euro betroffen“, sagt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des GDV.

Für die Kfz-Versicherer bedeutet das ablaufende Jahr den viertgrößten Hagelschaden seit Beginn der Statistik. Trauriger Rekord ist seit 1984 der sogenannte Münchener Hagel, bei dem Hagelkörner mit der Größe von Tennisbällen Tausende Fahrzeuge beschädigten. Viele Jahre gehörten sie anschließend noch zum Münchener Stadtbild.

Insgesamt wären die Schäden für die Versicherer in diesem Jahr noch sehr viel teurer ausgefallen, wären alle betroffenen Hausbesitzer, Unternehmer und Fahrzeughalter gegen die Schäden aus schweren Sturzfluten und Überschwemmungen versichert gewesen. Im besonders betroffenen Ahrtal war allerdings nur etwas mehr als ein Drittel der beschädigten Häuser gegen sogenannte Elementarschäden versichert.

Zahlreiche Initiativen aus Politik und Versicherungswirtschaft fordern seit den schweren Schäden im Sommer eine Pflichtversicherung zur Absicherung gegen Elementarschäden. Bisher ist der Schutz beispielsweise gegen Überschwemmung lediglich ein freiwilliger Zusatzbaustein innerhalb der Wohngebäudeversicherung. Weniger als die Hälfte der deutschen Hausbesitzer sind entsprechend abgesichert.

Auch im Hinblick auf die seit Jahren wachsenden Gefahren durch den Klimawandel sollen künftig alle privaten Wohngebäude gegen Extremwetterrisiken abgesichert sein. „Im Kern sehen die GDV-Vorschläge vor, dass es künftig nur noch Wohngebäudeversicherungen geben soll, die auch sogenannte Elementarschäden wie Hochwasser und Starkregen abdecken“, sagt Jörg Asmussen.

Mehr: Anträge auf Elementarschutz nehmen zu – Justizminister beraten über Versicherungspflicht

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