Umfrage Deutsche Versicherer scheuen Krisen-Staaten

Deutsche Versicherer streuen ihr Risiko breit, wenn es um die Staatsanleihen der pleitebedrohten EU-Länder geht.
Frankfurt Die deutschen Versicherer haben ihr Geld in den Krisen-Staaten Europas relativ breit gestreut. Das ergibt sich aus mehreren Umfragen der Finanzaufsicht Bafin in diesem und dem vergangenen Jahr. Die Unternehmen würden solche Risiken aktiv steuern und derartige Anlagen nur begrenzt halten, stellen die Aufseher fest.
So wurden nach dem ersten Quartal 25 Versicherungsgruppen und sechs Einzelunternehmen nach ihren Staatsanleihen in Portugal, Irland, Italien, Griechenland und Spanien (PIIGS) befragt. Damit deckte die Bafin mehr als vier Fünftel des Marktes ab. „Das Engagement liegt je nach Staat in einer Bandbreite von rund 0,3 bis drei Prozent der gesamten Kapitalanlagen“, lautete das Ergebnis, wie eine Bafin-Sprecherin auf Anfrage erklärte. Ein absolutes Niveau für das Engagement in Staatsanleihen nannte sie nicht.
Einer anderen Bafin-Umfrage aus dem Oktober 2010 zufolge haben die rund 100 deutschen Lebensversicherer etwa 65 Milliarden Euro in den PIIGS-Staaten investiert. Bei dieser Summe handelt es sich aber nur zum Teil um Staatsanleihen, enthalten sind auch Firmenbonds oder Beteiligungen.
Die Investitionen in einzelnen PIIGS-Staaten hätten bei allen Unternehmen im einstelligen Prozentbereich gelegen, erklärte die Bafin im Jahresbericht. Ende 2010 betrugen die Kapitalanlagen aller deutschen Versicherer unter Bundesaufsicht 1368 Milliarden Euro.
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