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Verbraucherschützer Lebensversicherer machen Kunden oft ratlos

Das jährliche Schreiben der Lebensversicherer sei unverständlich und gehe an den Bedürfnissen der Kunden vorbei, sagen Verbraucherschützer – und dringen auf neue Regeln. Teils werden gesetzliche Vorschriften missachtet.
03.04.2017 - 11:14 Uhr Kommentieren
Laut Experten fehlen häufig wichtige Informationen, wie die Leistung im Todesfall oder die Summe der bisher eingezahlten Beiträge. Quelle: dpa
Lebensversicherung

Laut Experten fehlen häufig wichtige Informationen, wie die Leistung im Todesfall oder die Summe der bisher eingezahlten Beiträge.

(Foto: dpa)

Frankfurt/Main Tausende Verbraucher haben seit Jahresbeginn Post von ihrem Lebensversicherer bekommen. Doch viele lässt die sogenannte Standmitteilung, die Aufschluss über den Wert der Lebensversicherung gibt, ratlos. Selbst Branchenprofis kritisieren, die Schreiben seien oft unübersichtlich, schwer lesbar und unvollständig. Verbraucherschützer fordern standardisierte verbindliche Regeln für den jährlichen Kontoauszug.

„Wer wissen will, was seine Lebensversicherung wert ist, muss bei den Versicherern mitunter nachfragen und einen Taschenrechner zur Hilfe nehmen“, kritisiert der Chefversicherungsmathematiker der Policen-Direkt-Gruppe, Henning Kühl. Das Unternehmen, das Policen ankauft, hat nach eigenen Angaben in diesem Jahr bisher 2500 Mitteilungen von Renten- und Kapitallebensversicherungen unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Um zu ermitteln, wie viel eine Lebensversicherung wert ist, fehlten häufig wichtige Informationen. Dazu gehörten etwa der Rückkaufswert, die Leistung im Todesfall oder die Summe der bisher eingezahlten Beiträge.

„Wir brauchen standardisierte, verbindliche Regeln“, fordert Lars Gatschke vom Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). Wichtig sei für Kunden unter anderem die Summe der eingezahlten Beiträge, um den Vertrag umfassend beurteilen zu können. Zwar sei die Muster-Standmitteilung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) nicht schlecht, dieser Punkt fehle aber. Der Verband argumentiert hingegen, ein bloßes Mehr an Informationen führe nicht zu mehr Transparenz. Vielmehr sollte der Grundsatz „einfacher, kürzer, klarer“ gelten.

Aus Sicht des Branchenexperten Lars Heermann von der Ratingagentur Assekurata sollte die jährliche Mitteilung auch pessimistische Szenarien enthalten. „Wie viel habe ich bis Vertragsende bei einer klassischen Lebensversicherung realistischerweise zu erwarten, wenn beispielsweise die Niedrigzinsen noch lange anhalten?“

Lebensversicherern fällt es angesichts der langen Zinsflaute immer schwerer, die hohen Garantiezusagen der Vergangenheit zu erwirtschaften. Die Folge: Die laufende Verzinsung aus der Überschussbeteiligung und dem vom Bundesfinanzministerium festgesetzten Garantiezins sinkt seit geraumer Zeit.

Gesetzlich vorgeschriebene Angaben werden missachtet
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