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Versicherer Bafin: Versicherte Flutschäden dürften sich im schlimmsten Fall auf 5,7 Milliarden Euro belaufen

Die Finanzaufsicht Bafin geht einer Umfrage zufolge davon aus, dass die Flutschäden bis zu 5,7 Milliarden Euro betragen könnten. R+V kommt die Flutkatastrophe viel teurer zu stehen als bisher gedacht.
16.08.2021 Update: 16.08.2021 - 18:17 Uhr Kommentieren
Steigende Zahlen zur Höhe der versicherten Schäden. Quelle: action press
Zerstörte Fahrzeuge in Bad Neuenahr nach der Flutkatastrophe

Steigende Zahlen zur Höhe der versicherten Schäden.

(Foto: action press)

München Die deutschen Versicherer müssen einer Umfrage der Finanzaufsicht Bafin zufolge nach der Flutkatastrophe im Rheinland und in der Eifel Schäden von bis zu 5,7 Milliarden Euro tragen. Etwa vier Milliarden Euro davon seien rückversichert, sagte der oberste Versicherungsaufseher Bafin, Frank Grund, der Hauszeitschrift „Bafin Journal“. Das ist mehr als der Branchenverband GDV geschätzt hatte, der zuletzt von 4,5 bis 5,5 Milliarden Euro Flutschaden gesprochen hatte.

Die deutschen Rückversicherer rechneten schlimmstenfalls mit einer Nettobelastung von rund einer Milliarde Euro, sagte Grund. „Diese Kennzahlen stufen wir als recht valide ein.“ Die Bonner Behörde hat unter anderem rund 150 Erstversicherer und 28 Rückversicherer befragt.

Die Nettobelastung der Erstversicherer liege in der Wohngebäudeversicherung bei rund 700 Millionen Euro, in der Hausratversicherung und in der Kfz-Kaskoversicherung jeweils bei rund 200 Millionen Euro, eine halbe Milliarde Euro entfalle auf weitere Versicherungszweige wie etwa Sturm- und Betriebsunterbrechungs-Policen.

Die genossenschaftliche R+V Versicherung hat ihre Schadenschätzung für die Sturzfluten im Westen derweil am Montag verdreifacht. Das endgültige Ausmaß der Schäden stehe aber noch lange nicht fest. „Wir stocken unsere Schadenreserven täglich auf, weil die Gutachter bei der Besichtigung vor Ort feststellen, dass die Zerstörungen vielfach weit schlimmer sind als befürchtet“, sagte R+V-Chef Norbert Rollinger, der sich vor Ort selbst ein Bild von der Katastrophe gemacht hatte.

Der Wiesbadener Versicherer veranschlagt den versicherten Schaden seiner Kunden durch die Flutkatastrophe im Westen Deutschlands jetzt auf 470 Millionen Euro, fast dreimal so viel wie zuletzt erwartet. Tief Bernd ist somit die schwerste Unwetter-Katastrophe in der Geschichte der R+V. Ende Juli hatte das Unternehmen noch von Schäden in Höhe von 167 Millionen Euro gesprochen.

Bisher seien 14.000 Schäden gemeldet worden, hieß es nun. Zerstörte und beschädigte Gebäude machen demnach mit etwa zwei Dritteln den größten Anteil aller Schäden aus. Darunter seien ungewöhnlich viele Großschäden, beispielsweise an Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen sowie Lebensmittelgeschäften. Neben Gebäuden habe das Unwetter auch tausende Fahrzeuge schwer beschädigt, so die R+V.

An die Existenz gehe die Flutkatastrophe von Mitte Juli für keinen Versicherer, sagte der BaFin-Exekutivdirektor. Bei den Schaden- und Unfallversicherern sehe man zwar regionale Unterschiede. „Aus den bisherigen Meldungen lässt sich aber ablesen, dass keine Bestandsgefährdungen drohen – weder bei den Schaden- und Unfallversicherern noch bei den Rückversicherern.“

Grund betonte zudem, dass Hauseigentümer die Überflutungen zum Anlass nehmen sollten, über ihren Versicherungsschutz nachzudenken. Nicht einmal die Hälfte der von der aktuellen Flutkatastrophe betroffenen Immobilienbesitzern und Unternehmern hätte eine Elementarschadenversicherung gehabt.

Mehr: Policen für Unwetter, Sturm und Starkregen: Welche Versicherungen wann greifen.

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