Versicherer Ergo erwägt Öko-Investments

Die Zentrale der Versicherungsgruppe Ergo in Düsseldorf.
Frankfurt Angesichts des niedrigen Zinsertrags sicherer Anleihen erwägt der Versicherer Ergo, das Geld seiner Kunden auch in Wind- und Solarparks anzulegen. "80 Prozent der Gelder stecken noch in Staatsanleihen und Pfandbriefen. Langfristig wird sich das aber ändern", sagte Ergo-Chef Torsten Oletzky der "Berliner Zeitung" (Wochenendausgabe) laut Vorabbericht. "Wir suchen nach alternativen Anlageformen, zum Beispiel Infrastrukturprojekte. Auch können wir uns vorstellen, in die Energiewende zu investieren." Auf die Frage nach Investitionen in Wind- und Solarparks entgegnete Oletzky dem Blatt zufolge: "Warum nicht? Das passt doch gut zusammen: Wir suchen langfristige Anlageformen und die Ersteller solcher Projekte brauchen langfristige Investoren."
Aktien und Immobilien spielten dagegen für Ergo weiterhin nur eine Nebenrolle, sagte Oletzky. "Die hohe Schwankungsanfälligkeit macht Aktien für uns relativ unattraktiv, denn wir suchen einen möglichst stabilen laufenden Ertrag für unsere Kunden." Die Aktienquote betrage deshalb nur rund zwei Prozent und eine Erhöhung sei nicht geplant. Der Immobilienanteil liege bei rund fünf Prozent. Auch hier plane Ergo keine wesentliche Aufstockung. Der Mutterkonzern Münchener Rück hat bereits angekündigt, seine Kapitalanlagen von 212 Milliarden Euro noch breiter zu streuen, um nicht zu stark von einzelnen Investments abhängig zu sein. Der weltgrößte Rückversicherer legt am Dienstag seine Quartalszahlen vor.
Die niedrigen Kapitalmarktzinsen erschweren es den Anbietern von Lebens- und Rentenversicherungen zunehmend, ihre Renditeversprechen gegenüber bestehenden Kunden zu erfüllen und Neukunden anzulocken. Oletzky griff in diesem Zusammenhang die Europäische Zentralbank (EZB) an, die die Altersvorsorge vieler Menschen gefährde: "Die Politik der Europäischen Zentralbank, die Märkte mit Geld zu fluten und die Zinsen so künstlich niedrig zu halten, geht zu Lasten aller Sparformen und damit natürlich auch der Lebensversicherung", kritisierte der Ergo-Chef. "Diese Politik ist deshalb auf Dauer nicht durchzuhalten und gefährlich. Wenn wir das Bankensystem stabilisieren wollen, muss uns endlich etwas anderes einfallen, als billiges Geld in das System zu pumpen. Denn dann wird es bald keine vernünftigen Anlageformen mehr geben."
Trotz des schwierigen Umfelds hält Ergo an seiner Jahresprognose fest. "Die Ergebnisziele, die wir uns zu Jahresbeginn gesetzt haben, halten wir auch heute noch für realistisch", sagte Oletzky. Zwar laufe das Neugeschäft mit Lebens- und Rentenversicherungen nicht so, wie es sollte. "Dennoch wollen wir beim operativen Gewinn leicht zulegen. Für 2012 wollen wir bereinigt um Einmal- und Sondereffekte einen Gewinn von 400 Millionen Euro erzielen", sagte Oletzky. 2011 hatte der Konzern nach Steuern 349 Millionen Euro verdient. Erst Ende Juli hatte Ergo angekündigt, mit dem Abbau von bis zu 1350 Stellen seine Kosten jährlich um 164 Millionen Euro senken.
Der Konkurrent Allianz erklärte bei der Vorlage seiner Quartalszahlen am Freitag, das Neugeschäft mit lang laufenden Garantien wie Lebens- und Rentenversicherungen sei teilweise sogar unprofitabel. Dennoch konnte die Allianz ihren operativen Gewinn steigern - maßgeblich getragen von steigenden Gewinnen in der Lebensversicherung und der Vermögensverwaltung.
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Irgendwie erstaunlich was sich diese kuriose Gesellschaft noch so alles einfallen lässt, um ihre defizitäre Lage mit Kundengeldern wieder aufzubessern.
Das Verprassen von Kundengeldern, die Verarsche ihrer Vermittler und das Schönreden dieser planmäßigen Betrügereien (Falschberechnung Riester, falsche Berechnung von Firmengruppenverträgen zur Provisionserhöhung, Orgien in Budapest....u.s.w.) war schon immer die größte Leidenschaft dieser Institution.
Auch das Öko bzw. Bio-Label wird dieser Mafia nichts nützen.Es wird nichts nützen......."Wir haben Verstanden"
Es ist fast egal wo der Verein das Geld seiner Versicherten verbrennt. Ökoinvestments waren fast alle Verlustbringer und Staatsanleihen gehen zur Zeit stark bergab.
Ich bin froh mein Geld noch aus der Versicherung erhalten zu haben, wenn auch Hilfe dazu nötig war. Bald wird es bei den Gesellschaften heftig knallen!