Versicherer Talanx erobert den polnischen Markt

Konzernzentrale des Versicherungskonzerns Talanx in Hannover.
Talanx steigt mit einem Schlag zum zweitgrößten Versicherer in Polen auf. Die 770 Millionen Euro teure Übernahme von Polens zweitgrößtem Versicherer Warta liefert Talanx-Chef Herbert Haas eine Wachstums-Story für den Börsengang, den der Versicherungskonzern aus Hannover in diesem Jahr endlich anpacken will. Talanx setzte sich in einem Bieterverfahren überraschend gegen Konkurrenten wie Generali und die österreichische VIG durch. Der belgische Finanzkonzern KBC musste Warta auf Geheiß der EU verkaufen, weil ihm der Staat in der Finanzkrise mit sieben Milliarden Euro unter die Arme gegriffen hatte. Talanx hatte sich erst im Dezember für rund 200 Millionen Euro den polnischen Versicherer TU Europa gesichert.
Warta ist mit einem jährlichen Prämienvolumen von umgerechnet rund einer Milliarde Euro und 1,5 Millionen Kunden die Nummer zwei in Polen hinter der dominierenden PZU und kurz vor TU Europa.
Wie bei TU Europa greift Talanx auch bei der neuen Übernahme der japanische Partner Meiji Yasuda Life Insurance unter die Arme. Er übernimmt 30 Prozent der Warta-Anteile, sobald der Kauf im zweiten Halbjahr abgeschlossen ist. Mit Meiji Yasuda steht für Talanx bereits ein Ankeraktionär für den Börsengang bereit. Die Japaner hatten sich mit einer Wandelanleihe bereits einen einstelligen Talanx-Anteil nach dem IPO gesichert. „Das Rezept, mit gebündelten Kräften die Chancen beider Unternehmen beim Eintritt in neue Märkte zu erhöhen, geht auf“, sagte der fürs Auslandsgeschäft zuständige Talanx-Vorstand Torsten Leue.
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.