Zinszusatzreserve Lebensversicherer müssen mehr Geld zurücklegen

Die deutschen Lebensversicherer müssen noch mehr Geld für Zinsgarantien aus Altverträgen zurücklegen.
Frankfurt Die deutschen Lebensversicherer müssen in diesem Jahr voraussichtlich noch mehr Geld zur Bewältigung der Niedrigzins-Phase zurücklegen. Die 87 Unternehmen müssen auch für Policen mit einem Garantiezins von 3,25 Prozent vorsorgen, der von Juli 2000 bis Dezember 2003 gegolten hatte.
Die Versicherungsaufsicht BaFin hat den Referenzzins für die sogenannte Zinszusatzreserve mit 3,15 Prozent errechnet, wie ein Sprecher der Behörde dem Magazin „Euro am Sonntag“ laut einem Vorabbericht vom Freitag sagte. Die BaFin zwingt die Versicherer seit 2011, zusätzlich Geld zu reservieren, um auch jene Kunden noch auf Dauer bedienen zu können, denen sie in der Vergangenheit hohe Zinsen zugesagt hatten.
Im vergangenen Jahr hatte der Referenzzins noch 3,41 Prozent betragen. Damit mussten die Lebensversicherer den milliardenschweren Reservetopf nur für Policen füllen, die zwischen 1986 und Mitte 2000 abgeschlossen worden waren.
2013 mussten die Unternehmen der Zinszusatzreserve nach einer Umfrage der Ratingagentur Assekurata sieben Milliarden Euro zuführen. Für den Fall einer Einbeziehung der 3,25-Prozent-Verträge hatte Assekurata einen Anstieg der Zinszusatzreserve auf acht bis zehn Milliarden Euro vorausgesagt.
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Damit die Lebensversicherer ihre Werbeaussagen halten können, sollen die Versicherten heute schon für die Marketingabteilungen der Versicherungen zahlen.
Vom Betrag her gesehen, ist es wohl der größte Betrug der Nachkriegszeit, der durch ein eigenes Gesetz, das Lebensversicherungsreformgesetz, legitimiert werden soll.
Beachtlich ist auch, dass Frau König, heutige Präsidentin der BAFin, ehemalige Buchhalterin einer Versicherung war.