Zurich Insurance Versicherer schockt mit erneuter Gewinnwarnung

Der Konzernumbau soll bis 2018 abgeschlossen sein. Allein in Deutschland sollen 500 Stellen wegfallen.
Zürich Nach einem Gewinneinbruch im dritten Quartal 2015 und dem daraufhin erfolgten Abgang von Vorstandschef Martin Senn setzt Zurich Insurance auch im Schlussquartal des vergangenen Jahres seine Negativserie fort. So wird die Kernsparte Sachversicherung (General Insurance) im vierten Quartal aufgrund hoher Schadenlasten rote Zahlen schreiben, warnte Zurich.
„Aufgrund der negativen Auswirkungen der Naturkatastrophen und des hohen Niveaus an Großschäden in diesem Jahr erwartet Zurich derzeit, dass ihr Schadenversicherungsgeschäft (General Insurance) für das vierte Quartal 2015 einen Betriebsverlust von rund 100 Millionen Dollar ausweisen wird“, teilte das Unternehmen mit. Schon im dritten Quartal hatte die Sparte mit ihrem Verlust von 183 Millionen Dollar dafür gesorgt, dass der Zurich-Konzern im dritten Quartal einen Gewinneinbruch von fast 80 Prozent verbuchte. Im vierten Quartal würden allein die Herbststürme Desmond, Eva und Frank, die in Großbritannien und Irland gewütet haben, den Versicherer rund 275 Millionen Dollar kosten.
Unvorhergesehene Stürme wie diese können immer das Zahlenwerk durcheinander wirbeln. Kritischer scheint, dass die Zurich ihr Kerngeschäft mit Großkunden offenbar nicht in den Griff bekommt. Dies war bereits im dritten Quartal der Hauptgrund für die Verluste.
So vermeldete die Zurich auch im vierten Quartal „ein sehr hohes Niveau an Großschäden“. „Diese beziehen sich hauptsächlich auf einen großen Schadenfall im Bereich Kredit- & Kautionsversicherung sowie verschiedene bedeutende Sachschäden, die in erster Linie das Großkundengeschäft (Global Corporate) und einige europäische Länder betreffen“, erklärte Zurich.
„Wir haben Maßnahmen ergriffen, um die Schadenbelastung im Großkundengeschäft zu senken, diese sollten in diesem Jahr ihre Wirkung entfalten“, erklärte eine Sprecherin. Doch zunächst fallen Kosten von 475 Millionen Dollar für das verschärfte Sparprogramm in der Sparte an, die ebenfalls die Konzernrechnung belasten. Im Zuge des Programms streicht der Konzern ganze Management-Ebenen in der Sparte. Betroffen sind Hunderte Jobs, zudem werde Arbeitsplätze an Billigstandorte verlagert.