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+++ EZB-Newsblog +++ EZB hebt Inflationsprognose an – So erklärt Lagarde die Beschlüsse der Notenbank

Die EZB will im vierten Quartal ihre Anleihekäufe reduzieren. Bei der Inflationsrate erwartet sie nun in diesem Jahr einen Wert von mehr als zwei Prozent. Der Newsblog zum Nachlesen.
09.09.2021 Update: 09.09.2021 - 18:34 Uhr Kommentieren
  • Die EZB kündigt an, ihre monatlichen Anleihekäufe im Rahmen des Notfallprogramms PEPP zu reduzieren.

  • Wie stark die Anleihekäufe genau sinken, verrät die EZB nicht. Auch das genaue Ende von PEPP bleibt offen. 

  • Gleichzeitig erhöht die EZB ihre Inflationsprognose. Auf der Pressekonferenz warnt Lagarde, dass die Teuerung auch mittelfristig höher ausfallen könnte. 
Sehen Sie hier Pressekonferenz mit EZB-Präsidentin Christine Lagarde noch einmal in voller Länge.
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Andreas Neuhaus
Damit ist die EZB-Pressekonferenz beendet. Die nächste Sitzung steht am 28. Oktober an. Zusammengefasst hat Lagarde das geliefert, was erwartet worden war – allerdings in einem sanfteren Tonfall.

Die Anleihekäufe werden reduziert – wie deutlich, wurde allerdings nicht gesagt. Vorher war über eine Absenkung von 80 Milliarden Euro im Monat auf 60 Milliarden oder sogar 40 Milliarden Euro spekuliert worden. Auch ein Ende des PEPP-Programms steht noch nicht fest. An den Kapitalmärkten kam das gut an. Weitestgehend ignoriert wurden offensichtlich Lagardes mehrfache Warnung, dass die Inflation sich auch mittelfristig stärker entwickeln könnte als erwartet.

Bleiben Sie uns gewogen, auf Handelsblatt.com oder der Handelsblatt-App werden Sie weiterhin über alle Entwicklungen informiert. Heute Abend folgt beispielsweise die Analyse zur heutigen Ratssitzung von unserem EZB-Korrespondenten Frank Wiebe.
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Andreas Neuhaus
Abschließend will ein Journalist wissen, ob bei der Ratssitzung darüber gesprochen wurde, dass in Deutschland bei der anstehenden Bundestagswahl ein Regierungswechsel anstehen könnte. Lagarde verneint, man habe über keine Regierung irgendeines Mitgliedslandes gesprochen.
Alles rund um die Bundestagswahl finden Sie übrigens hier:
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Andreas Neuhaus
Die EZB-Präsidentin betont jetzt noch einmal, dass die wirtschaftliche Erholung noch nicht abgeschlossen sei. Sie bemüht dafür ein Bild aus dem Goldsport: „Wir sind noch nicht auf dem grün.“
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Lagarde betont jetzt noch einmal die Bedeutung der Fiskalpolitik der einzelnen Mitgliedsländer. Diese müsse allerdings sehr zielgerichtet und „chirurgisch“ sein.
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Zur Bedeutung der nächsten Sitzung des EZB-Rats im Oktober sagt Lagarde, dass man dann neue Prognosen habe, die bis ins Jahr 2024 reiche. Man habe dann eine andere Entscheidungsgrundlage.
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Andreas Neuhaus
Eine weitere Frage zur Inflation: Ein Journalist der Nachrichtenagentur Reuters will wissen, ob das Risiko bei der Inflation nun auf der Oberseite liege. Jahrelang war die Teuerungsrate zu niedrig, aktuell liegt sie über dem Ziel der EZB.

Lagarde zitiert aus ihrem Eröffnungsstatement: „Wenn die Versorgungsengpässe länger anhalten und sich in höheren als den erwarteten Lohnsteigerungen niederschlagen, könnte der Preisdruck anhaltender sein.“

Lagarde erklärt dazu: „Wir können nicht klarer sein.“
Das vollständige Statement finden Sie übrigens hier:
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Andreas Neuhaus
Lagarde wird gefragt, wie die Diskussion um die Drosselung der Anleihekäufe abgelaufen ist. Sie sagt, alle Entscheidungen seien einstimmig gefallen.
Die Frage zielt auf die unterschiedlichen Positionen innerhalb des EZB-Rats ab. Unterschieden wird zwischen den Anhängern einer harten Geldpolitik, den „Falken", und den Anhängern einer weichen Geldpolitik, den „Tauben“.

Bundesbankchef Jens Weidmann und der niederländische Zentralbanker Klaas Knot zählen beispielsweise zu den Falken, Ignazio Visco und Pablo Cos zählen dagegen zu den Tauben. Auch Lagarde selbst und EZB-Chef-Ökonom Philip Lane werden den Tauben zugerechnet.
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Andreas Neuhaus
Lagarde stellt klar, dass PEPP ein sehr spezielles Programm sei, dass einen „Notfall-Charakter“ habe und extra für die Pandemie aufgelegt wurde. Wenn PEPP auslaufe, gebe es immer noch alle anderen Instrumente.

Neben PEPP läuft beispielsweise das ältere APP-Programm zum Ankauf von Anleihen und anderen Wertpapieren für 20 Milliarden Euro monatlich. 
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Andreas Neuhaus

Unser Job ist noch nicht erledigt.

Christine Lagarde

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Lagarde wir noch einmal gefragt, wann die Anleihekäufe im Rahmen von PEPP enden könnten. Sie antwortet, dass die Ratsmitglieder noch nicht über eine künftige Einstellung ihrer Käufe beraten habe: „Wir haben nicht darüber gesprochen, was als nächstes kommt.“

Das sei ein Thema, das in den kommenden Monaten vorbereitet werde. Im Dezember, wenn die EZB-Volkswirte ihre nächsten aktualisierten Projektionen vorlegen, könne die Zeit zur Aussprache über „interessantere Themen“ gekommen sein.
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Andreas Neuhaus
Die hohen Inflationszahlen sehen übrigens nicht alle so verhältnismäßig entspannt wie die EZB.
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Andreas Neuhaus
Die EZB hatte zuletzt bereits erklärt, dass sie zwar den aktuellen Preisschub nach wie vor für vorübergehend hält. Allerdings hätten die Risiken zugenommen, sodass die Inflation auch mittelfristig höher ausfallen könnte.
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Zudem könne es zu Zweitrundeneffekten kommen. Mit Zweitrundeneffekten wird eine Dynamik umschrieben, die von einer höheren Inflation ausgehen kann, wenn dadurch die Löhne stärker steigen.
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Andreas Neuhaus
Lagarde wird nochmal zur Inflation befragt: Sie wiederholt, dass die EZB davon ausgehe, ob die meisten Preiseffekte temporär seien.
Allerdings gebe es auch Effekte, die schwer einzuschätzen seien. Sie spricht von einem „Flaschenhalseffekt“ in der Industrie durch diverse Lieferengpässe.
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Andreas Neuhaus
Die Journalisten sind bei den Fragen diesmal übrigens nicht mehr per Telefon zugeschaltet, sondern per Video. Lagarde nennt das „eine große Verbesserung“. Der nächste Schritt sei, sich wieder persönlich bei der Pressekonferenz in der Zentrale der EZB in Frankfurt zu sehen.
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Andreas Neuhaus

Wir haben nicht darüber gesprochen, was als nächstes kommt.

Christine Lagarde

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Die nächste Frage einer Journalistin ist, bis wann die EZB ihre ultralockere Geldpolitik fortsetzen wolle. Lagarde verweist auf die Inflationserwartungen für das Jahr 2023, die bei 1,5 Prozent liegen. Das Ziel ist 2,0 Prozent. „Unser Job ist noch nicht erledigt“, sagt die EZB-Präsidentin.
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Andreas Neuhaus
Eine solche Botschaft war vorab erwartet worden. Lagarde steht vor der Herausforderung, eine Normalisierung des PEPP-Ankauftempos in Aussicht zu stellen, ohne übermäßige Tapering-Spekulationen zu schüren. Mit dem Blick auf die Märkte gelingt das offenbar: Der deutsche Leitindex Dax drehte nach der Ankündigung der EZB ins Plus.
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Lagarde wird jetzt gefragt, ob die Entscheidung, das Tempo der Anleihekäufe zu reduzieren, eine Wendepunkt und das Ende der Anleihekäufe (Tapering) einläute. Lagarde verneint und spricht stattdessen von einer Rekalibrierung von PEPP. Das Kauftempo werde „moderat angepasst“.
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Andreas Neuhaus
Zusammengefasst sieht die EZB die Wirtschaft in der Euro-Zone positiv. Als Risiken sieht sie den Einfluss von Corona-Varianten auf die Pandemie sowie den Fortschritt bei den Impfungen. Die steigende Inflation sieht die Notenbank dagegen weiterhin als temporäres Phänomen an.
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