+++ Newsblog +++ Christine Lagarde zum starken Euro: „Wir sind bereit, alle unsere Instrumente anzupassen“
- Die EZB hält an ihrer expansiven Geldpolitik mit ultraniedrigen Zinsen und dem Anleihekaufprogramm PEPP fest.
- Die Tür für weitere Konjunkturhilfen bleibt aber offen.
- Die EZB beobachtet den starken Euro sehr genau und könne laut Lagarde „alle Instrumente anpassen“.
Mit den Hilfen werde die Widerstandsfähigkeit der Wirtschaft gestärkt und damit auch die Effektivität der Geldpolitik der EZB. Der Corona-Wiederaufbaufonds, auf den sich die EU-Länder im vergangenen Jahr nach harten Verhandlungen geeinigt hatten, sieht ein Volumen von 750 Milliarden Euro vor. Die EU-Länder können dabei Zuschüsse oder Kredite beantragen.
Die Geschäftsbanken wollen die Vergabestandards für Unternehmenskredite in den ersten drei Monaten des Jahres verschärfen. Das könnte den Kreditfluss bremsen.
- Die Impfkampagne gegen das Coronavirus ist gestartet, mittlerweile sind zwei Impfstoffe zugelassen, ein dritter könnte bald folgen.
- Die EU und Großbritannien haben sich seit der letzten EZB-Ratssitzungen auf ein Brexit-Abkommen geeinigt.
- Fiskalische Anreize durch die EU rücken näher.
- Die Industrieproduktion erholt sich.
- Der neue US-Präsident Joe Biden hat in beiden Kammern die Mehrheit, was ihm das Regieren erleichtert.
Von Ökonomen kommen bereits die ersten Reaktionen: Aus Sicht von Friedrich Heinemann vom Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) „erübrigt sich derzeit jegliche Debatte um eine Ausweitung der ohnehin einmalig expansiven Geldpolitik“.
Er sieht dadurch problematische Anreizwirkungen und verweist auf Italien. Die neuen Turbulenzen in der italienischen Regierung hätten keinen nennenswerten Einfluss auf die historisch niedrigen Zinsaufschläge Italiens. Der Markt habe „seine heilsame Wächterfunktion für die Politik der Euro-Staaten weitgehend eingestellt“. Heinemann sieht den EZB-Rat vor einer „heiklen kommunikativen Mission“.
Aus seiner Sicht bereitet die EZB die Öffentlichkeit auf einen zumindest zeitweilig deutlichen Anstieg der Inflation am Ende der Corona-Pandemie vor. „Dabei wird sie eine Teuerungsrate auch über das bisherige Inflationsziel hinaus akzeptieren, ohne aus den massiven Staatsanleihekäufen auszusteigen“, sagt er.
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