Appell an die Mitarbeiter Die EZB muss bei Bildschirmen und USB-Sticks sparen

Die Notenbank muss beim IT-Zubehör sparen.
Frankfurt Die Europäische Zentralbank (EZB) genießt ein Privileg, von dem viele Menschen träumen: Sie kann selbst Geld drucken. In den vergangenen Jahren ist ihre Bilanzsumme auf heute über 4,5 Billionen Euro angeschwollen. Anders als manche glauben, bedeutet dies jedoch nicht, dass sie auch unbegrenzt Geld ausgeben kann, wie sich derzeit in der Frankfurter Zentrale bemerkbar macht.
Die EZB ruft ihre Mitarbeiter nämlich dazu auf, beim IT-Zubehör zu sparen. „Wir bitten alle Kollegen zu prüfen, ob sie ihnen zugewiesenes IT-Zubehör entbehren können, zum Beispiel Zweitmonitore, ungenutzte RSA-Token oder Zweitlaptops“, heißt es in einer Mitteilung im Intranet der Notenbank, die dem Handelsblatt vorliegt. Die „Süddeutsche Zeitung“ hatte zuerst darüber berichtet. „Wenn Sie ungenutztes IT-Zubehör haben und es zurückbringen wollen, geben Sie es bitte am Empfang der jeweiligen EZB-Gebäude ab“, heißt es weiter.
Grund für den Appell ist, dass die EZB ihr Budget für IT-Zubehör ausgeschöpft hat. „Aufgrund von Budgetrestriktionen konnten wir die Lagerbestände für bestimmtes IT-Zubehör wie Monitore, RSA-Token und verschlüsselte USB-Sticks nicht rechtzeitig auffüllen“, heißt es dazu in der Mitteilung.
Zum Teil sorgt das für praktische Probleme: Mitarbeiter berichten, dass die EZB kürzlich den Rechnerzugang für private USB-Sticks gesperrt hat. Auch wenn es schon vorher offiziell verboten war, eigene USB-Sticks in der Notenbankzentrale zu nutzen, war dies technisch lange Zeit möglich.
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Kurz nach Einführung der Sperre vermeldete die Notenbank, dass ihr die eigenen USB-Sticks ausgehen. Viele Mitarbeiter, die die neuen verschlüsselten USB-Sticks bestellt hatten, gingen vorerst leer aus. Die Betroffenen müssen nun nach anderen Wegen suchen, um zum Beispiel Präsentationen zu versenden.
Zu den Maßnahmen teilte die Notenbank mit: „Die EZB tätigt ihre Einkäufe sehr bewusst“. Notenbankchef Mario Draghi hat die Euro-Länder in der Vergangenheit immer wieder dazu ermahnt, die Haushaltsregeln der Währungsunion einzuhalten. Er selbst muss sich den Haushalt der EZB von den 19 nationalen Notenbanken des Eurosystems wie der Bundesbank und der Banque de France genehmigen lassen.
Den nationalen Notenbanken wird manchmal vorgeworfen, dass sie das Budget der EZB bewusst niedrig halten, um ihre eigene Macht zu erhalten und nicht zu viele Kompetenzen an die EZB zu verlieren.
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