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Banken-Gipfel in Frankfurt Ex-Notenbanker Dudley erneuert seine Kritik an Trump

Der frühere New Yorker Fed-Chef hatte mit einem Gastbeitrag für Aufsehen gesorgt. Auf dem Banken-Gipfel bezieht er Stellung zum Umgang der Notenbank mit dem Präsidenten.
04.09.2019 - 17:53 Uhr Kommentieren

White Sulphur Springs Seit fast einem Jahr steht Bill Dudley nicht mehr an der Spitze der New Yorker Federal Reserve. Das gibt ihm Raum, sich mit provokanten Thesen zurückzumelden. Schon seit Monaten beobachtet er mit Unbehagen, wie Präsident Trump die Notenbank angreift und ihr für jede Art von wirtschaftlicher Schwäche die Schuld zuschiebt. Dabei „sollte die Fed klarmachen, dass der Präsident für die Handelspolitik verantwortlich ist und dass es nicht die Schuld der Fed ist, wenn diese sich negativ auf die Wirtschaft auswirkt“, sagte Dudley auf dem Handelsblatt-Bankengipfel.

Vergangene Woche hatte er mit einem Gastbeitrag, in dem er seine These ausführlich begründet hatte, für großen Wirbel unter Geldpolitikexperten gesorgt. „Die Unsicherheit über die Handelspolitik ist das größte Risiko für die amerikanische und für die globale Wirtschaft“, stellte er am Mittwoch klar. Zwar halte er grundsätzlich an dem altbewährten Prinzip fest, dass die Notenbank sich aus der Politik raushalten sollte. Doch das sei in Zeiten, in denen der Präsident regelmäßig via Twitter Druck auf die Fed ausübe, extrem schwierig.

„Bei jeder Entscheidung der Notenbank fragen sich alle, ob sie nur getroffen wurde, weil der Präsident darauf gedrängt hatte“, so Dudley, der die New Yorker Fed neun Jahre lang führte. Er fordere nicht, dass die Fed die Zinsen nicht weiter senke, um eine Rezession herbeizuführen und so eine Wiederwahl von Präsident Trump zu torpedieren, betonte er. „Aber wenn der Präsident den Ausblick auf die Wirtschaft beeinflusst, muss man das bei der Geldpolitik berücksichtigen.“

Dudley hatte mit seinem Gastbeitrag eine Welle der Entrüstung ausgelöst. Allein der Gedanke, dass sich die Fed in den Wahlkampf einmischen könnte, sei „grob fahrlässig“, wetterte etwa Larry Summers, der frühere US-Finanzminister.

Die US-amerikanische Wirtschaft, so Dudley, sei trotz aller Aufregung im Handelsstreit in guter Verfassung. Vollbeschäftigung sei praktisch erreicht, die Inflation nahe am Ziel von zwei Prozent, die Haushalte hätten in den vergangenen Jahren mehr gespart, würden aber dennoch konsumieren, was ein wichtiger Motor für die Wirtschaft ist. Rezessionsängste hält er daher für übertrieben, auch wenn sich die Anleihemärkte zuletzt über invertierte Zinskurven nervös gezeigt haben. Trump müsse sich jedoch mit Wachstumsraten von um die zwei Prozent oder etwas darunter zufriedengeben, gibt Dudley zu bedenken. „Mehr ist im Moment nicht drin.“

Mehr: Der frühere Chef der Federal Reserve in New York sorgt mit einer Kolumne für Aufsehen. Die Fed soll die Zinsen nicht weiter senken um damit Trumps Wiederwahl verhindern. Ein Tabubruch.

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