Börsenabsturz in China Schäuble sieht in lockerer Geldpolitik einen Grund für Crash

Viele der Entwicklungen seien „durch die geldpolitischen Entscheidungen der letzten Jahre getrieben“, sagt Finanzminister Schäuble.
Brüssel Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble macht die lockere Geldpolitik vieler Notenbanken für die Turbulenzen an den chinesischen Börsen mitverantwortlich. „Wir haben an den Finanzmärkten generell und gerade auch an den Aktienmärkten eine gewisse Tendenz zu Übertreibungen, die durch die geldpolitischen Entscheidungen der letzten Jahre getrieben sind“, sagte Schäuble am Donnerstag vor einem Treffen mit seinen Kollegen aus der Euro-Zone in Brüssel. Es gebe eine extrem hohe Verschuldung und Liquidität, wodurch die Gefahr von Blasen und Nervosität groß sei. „Jetzt materialisiert es sich gerade in China.“
Die USA, Japan und die Euro-Zone senkten im Zuge der Finanzkrise ihre Zinsen Richtung Null und fluteten die Märkte mit billigem Geld. Bisher erhöhte nur die Fed als erste große Zentralbank wieder den Zinssatz. Die Börsen in der Volksrepublik stürzten zuletzt Anfang Januar ab, was weltweit die Angst vor einer Konjunkturabkühlung schürte.