Brexit-Folgen Britische Notenbank lockert Kapitalvorgaben für Banken

Der Zentralbanker warnte früh von negativen Folgen eines Austritts von Großbritannien aus der EU.
Die britische Notenbank ist nach dem Brexit-Votum in Sorge um die Stabilität des Finanzsystems im Land. Zur Beruhigung der Finanzmärkte nach dem Brexit-Votum lockert die britische Zentralbank daher die Kapitalvorgaben für britische Banken. Damit solle die Kreditvergabe gefördert werden, teilte die Bank of England (BoE) am Dienstag mit.
Der Ausschuss für Finanzpolitik der Notenbank erklärte zugleich, vieles deute auf beginnende Risiken für die Finanzstabilität nach der Entscheidung der Briten für einen EU-Austritt hin.
Zuvor war die britische Währung erneut in den Keller gestürzt. Das Pfund rutschte vorübergehend auf 1,3121 Dollar ab und erreichte damit den tiefsten Stand seit 31 Jahren. Gegenüber dem Euro sackte das Pfund auf 84,82 Pence ab.
Die Bank of England hatte bereits am Tag nach dem Referendum ihre Bereitschaft erklärt, zur finanzielle Stabilität in Großbritannien eine Finanzspritze in Höhe von „mehr als 250 Milliarden Pfund“ (326 Milliarden Euro) bereitzustellen. Bei Bedarf wollte die Notenbank nach eigenen Angaben auch „bedeutende Liquidität in ausländischen Devisen“ zur Verfügung stellen.
Investoren rechnen bereits damit, dass die BoE den Leitzins im Sommer senkt - möglicherweise sogar bis auf null Prozent. Aktuell liegt er mit 0,5 Prozent bereits auf einem historisch niedrigen Niveau.
Die Währungshüter hatten schon vor dem Brexit-Referendum vor den Folgen eines EU-Austritts gewarnt und für diesen Fall eine längere Phase der Unsicherheit prophezeit, wodurch die Konjunktur und insbesondere Exportaussichten getrübt werden dürften.