Bundesbank: Wird der Hochfrequenzhandel langsamer?
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BundesbankWird der Hochfrequenzhandel langsamer?
Die Bundesbank will den umstrittenen Hochfrequenzhandel stärker kontrollieren. Nachteile langsamerer Börsenakteure könnten so teils ausgeglichen werden, ohne den Handel zu stark einzuschränken.
Frankfurt Die Bundesbank blickt skeptisch auf den ultraschnellen computergesteuerten Handel an den Börsen. Es gebe Anzeichen dafür, dass der sogenannte Hochfrequenzhandel Trends in turbulenten Zeiten verstärke, heißt es in dem am Montag veröffentlichten Monatsbericht der Notenbanker in Frankfurt.
Einige Hochfrequenzhändler seien in kritischen Zeiten besonders aktiv und trieben den Markt damit in eine bestimmte Richtung. Andere „Turbohändler“, die in ruhigen Zeiten den Markt mit hohen Umsätzen belebten, zögen sich hingegen zurück. Damit fielen sie als stabilisierender Faktor in kritischen Momenten aus.
Apple und andere Riesen in Warren Buffetts Portfolio
Die vier wichtigsten Titel (1/4)
Fast 60 Prozent des Aktienwerts in Warren Buffetts Portfolio geht auf vier Einzeltitel zurück. Dazu zählt der Kreditkartenanbieter American Express. An der Beteiligung hat sich auch im zweiten Quartal nichts geändert.
Buffetts Anteile: mehr als 151 Millionen Stück Veränderung im zweiten Quartal 2016: unverändert
Quelle aller Angaben: 13-F-Pflichtveröffentlichungen bei der US-Börsenaufsicht SEC für das zweite Quartal 2016 (nur US-Aktien). Stand: 16. August 2016.
Die vier wichtigsten Titel (2/4)
Der bekennende Limonaden-Trinker Buffett hält auch im zweiten Quartal 2016 an seinen Coca-Cola-Aktien fest. Der Investor hat insgesamt 400 Millionen Papiere in seinem Portfolio, damit gehören ihm fast zehn Prozent der gesamten Anteile an dem Konzern.
Buffetts Anteile: 400 Millionen Stück Veränderung im zweiten Quartal 2016: unverändert
Die vier wichtigsten Titel (3/4)
Software-Hersteller IBM gilt als dritter Liebling im Buffett-Portfolio. Im zweiten Quartal 2016 hielt er die Beteiligung unverändert. Buffett hält insgesamt acht Prozent der Unternehmensanteile.
Buffetts Anteile: 81,23 Millionen Stück Veränderung im zweiten Quartal 2016: unverändert
Die vier wichtigsten Titel (4/4)
Der US-Finanzdienstleister bleibt ein Favorit des „Orakels von Omaha“. Er hält rund 25 Prozent des Konzerns.
Buffetts Anteile: 479 Millionen Stück Veränderung im zweiten Quartal 2016: unverändert
Der US-Großinvestor Carl Icahn war zuletzt beim iPhone-Hersteller ausgestiegen – so auch Warren Buffett. Sein Konglomerat Berkshire Hathaway sicherte sich im ersten Quartal 2016 fast zehn Millionen Apple-Aktien. Gesamtwert: etwa eine Milliarde Dollar. Im zweiten Quartal stockte Buffett noch einmal auf.
Buffetts Anteile: 15,23 Millionen Stück Veränderung im zweiten Quartal 2016: plus 55,2 Prozent
Im zweiten Quartal 2015 hatte Warren Buffett zum ersten Mal Anteile von Axalta Coating, einem Beschichtungsspezialisten, in sein Depot genommen. Insgesamt 23,2 Millionen Aktien der Firma mit Sitz in Philadelphia hatte er zwischen April und September 2015 erworben. Mittlerweile sind es etwas mehr.
Buffetts Anteile: 23,3 Millionen Stück Veränderung im zweiten Quartal 2016: unverändert
Im ersten Quartal 2015 hatte Buffett die Anteile an dem Geldinstitut Bank of New York Mellon um sechs Prozent reduziert, im zweiten Quartal konstant gehalten und im dritten Quartal um weitere drei Prozent abgebaut. Im vierten Quartal hielt er die Beteiligung konstant. Auch im zweiten Quartal 2016 veränderte er seine Beteiligung nicht.
Buffetts Anteile: 20,8 Millionen Stück Veränderung im zweiten Quartal 2016: unverändert
Damit zieht die Bundesbank ein wichtiges Argument der Branche in Zweifel, wonach „Turbohändler“ die Märkte immer mit genügend Liquidität versorgten, um damit auch anderen die schnelle Ausführung von Aufträgen zu fairen Kursen zu erlauben. „Turbohandel“ betreiben unter anderem Banken und Investmentfonds.
Ein pauschales Urteil zu den Auswirkungen sei aber nicht angemessen, betonten die Bundesbank-Experten. So leisteten Hochfrequenzhändler in einem ruhigen Marktumfeld einen bedeutenden Beitrag dazu, dass die Märkte liefen.
Dennoch sollten Möglichkeiten zur Verlangsamung des Handels geprüft werden, um Wettbewerbsnachteile für andere Händler auszugleichen, argumentiert die Notenbank. Dadurch könne auch das für den „volkswirtschaftlichen Nutzen zweifelhafte technologische Wettrüsten“ an den Börsenplätzen reduziert werden.
Die Studie der Bundesbank ist nach eigenen Angaben die erste genaue Untersuchung über den Hochfrequenzhandel in Deutschland. Dazu analysierten Forscher Millionen Daten aus zwei Handelswochen an der Terminbörse Eurex im Jahr 2014.
Im Hochfrequenzhandel wird versucht, in Bruchteilen von Sekunden möglichst viele Geschäfte abzuschließen und daraus Vorteile zu ziehen. Das Modell steht nach einigen nicht erklärbaren Kursturbulenzen in der Vergangenheit in der Kritik. Rund die Hälfte des Gesamthandels in den wichtigsten Börsensegmenten wird inzwischen diesem „Turbohandel“ zugeschrieben.
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