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ChinaZentralbank auf Liberalisierungskurs
Trotz unerwartet schwachen Wachstums will China keine größeren Konjunkturspritzen geben. Die Finanzreformen werden aber vorangetrieben. Gibt das Reich der Mitte die Zinsen bis Jahresende frei?
Peking China will seine Zinsen möglicherweise schon dieses Jahr völlig liberalisieren. Trotz des zuletzt überraschend langsamen Wachstums der zweitgrößten Volkswirtschaft wird die Zentralbank den Geldhahn allerdings nicht weiter aufdrehen. „Unsere umsichtige Geldpolitik hat sich nicht geändert“, betonte Zentralbankchef Zhou Xiaochuan am Donnerstag auf einer Pressekonferenz anlässlich der laufenden Jahrestagung des Volkskongresses in Peking.
Die Wahrscheinlichkeit aber, dass die Zinsen in diesem Jahr noch freigegeben werden, sei „sehr hoch“, sagte Zhou. Wenn möglich werde als letzter Schritt die Deckelung der Zinssätze für Einlagen bei Banken bis Jahresende fallen. Er kündigte auch an, dass die geplante Versicherung für Bankeinlagen noch in der ersten Jahreshälfte kommen werde.
Nach der leichten Lockerung des Leitzins und der Mindestreservesätze stieg die Kreditvergabe im Februar stärker als erwartet. Auch die überraschend schwachen Wirtschaftsdaten seit Jahresanfang ändern nichts an der vorsichtigen Haltung des Zentralbankchefs. Nach zwei Jahrzehnten mit zweistelligem Wachstum sei Chinas Wirtschaft in eine Phase der „neuen Normalität“ eingetreten, sagte Zhou. „Das unterscheidet sich von einer problematischen Situation.“
Die Deflationsrisiken, die durch den seit drei Jahren anhaltenden Rückgang der Erzeugerpreise erkennbar sind, will der Notenbankchef zunächst weiter beobachten. In der „neuen Normalität“ schwankten die Erzeugerpreise stärker, sagte er. Auch hätten sich die Rohstoffpreise auf dem internationalen Markt stark verändert. „Wir brauchen mehr Zeit, um das zu beobachten und einen größeren Trend festzustellen.“
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Zahlen und Fakten zu China
China ist mit 1,38 Milliarden Menschen das bevölkerungsreichste Land der Erde.
Auf einer Fläche von rund 9,5 Millionen Quadratkilometern ist China in 22 Provinzen und fünf Autonome Regionen gegliedert.
Dazu kommen die beiden Sonderverwaltungsregionen Hongkong und Macau.
Die Hauptstadt des Reichs der Mitte ist Peking. Dort allein leben mehr als 20 Millionen Menschen – und das sind nur die offiziellen Zahlen.
Die große Mehrheit der Bevölkerung sind Han-Chinesen (91,6 Prozent), dazu kommen 55 Minderheiten.
Rund ein Fünftel der Bevölkerung hängt Volksreligionen an, dazu kommen sechs Prozent Buddhisten und 2,4 Prozent Muslime.
Mit 749 Millionen Menschen lebt die Mehrheit der Bürger (55 Prozent) in Städten.
Um ausreichend Liquidität am Finanzmarkt zu sichern, habe die Zentralbank bereits zu geldpolitischen Instrumenten gegriffen. Aber die Geldpolitik bleibe „ziemlich umsichtig und neutral“. Seit November hat die Zentralbank zweimal die Zinsen gesenkt und einmal die Mindestsätze für die Kapitalreserven gesenkt.
Zum Auftakt der Sitzung des Volkskongresses hatte Ministerpräsident Li Keqiang nach 7,4 Prozent Wachstum im Vorjahr das Ziel für dieses Jahr auf „etwa sieben Prozent“ heruntergeschraubt. Es wäre der niedrigste Stand seit 25 Jahren.
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