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Deflation und ihre Folgen Jagt die EZB ein Gespenst?

Die Preise in der Eurozone steigen kaum noch. EZB-Chef Draghi sieht sich deshalb zum Handeln gezwungen. Doch wäre eine Deflation wirklich so schlimm? Ein Pro und Contra über den Nutzen und Schaden sinkender Preise.
28.11.2014 Update: 28.11.2014 - 11:20 Uhr 44 Kommentare
Das Gespenst der Deflation: Mit drastischen Mitteln stemmt sich die EZB gegen den Preisverfall.

Das Gespenst der Deflation: Mit drastischen Mitteln stemmt sich die EZB gegen den Preisverfall.

Düsseldorf Der sinkende Ölpreis lässt die Inflation in Deutschland purzeln. Um durchschnittlich 0,6 Prozent sind die Verbraucherpreise im November gestiegen – der niedrigste Wert seit Februar 2010. Besonders an der Tankstelle und beim Heizen müssen die Verbraucher nun nicht mehr so stark in die Tasche greifen.

Doch die Freude darüber teilt nicht jeder. Die Europäische Zentralbank (EZB) sieht die Entwicklung der Preise in der Euro-Zone und auch in Deutschland mit Sorge. Mit drastischen Mitteln stemmt sie sich gegen den Preisverfall: So hat die EZB den Zins auf das Rekordtief von 0,05 Prozent gesenkt und will nun in großem Umfang Wertpapiere wie Kreditverbriefungen kaufen. Die EZB spricht nur bei Werten von knapp unter zwei Prozent von stabilen Preisen.

Frische Zahlen aus Brüssel scheinen die Furcht der Notenbanker zu bestätigen: Die Verbraucherpreise lagen im November nur 0,3 Prozent über dem Niveau vor Jahresfrist, wie das Statistikamt Eurostat am Freitag mitteilte. Im Oktober lag die Teuerungsrate noch bei 0,4 Prozent.

EZB-Chef Mario Draghi erwägt zusätzliche Maßnahmen wie etwa den Ankauf von Staatsanleihen, um die unerwünscht niedrige Inflation anzuheizen. „Die Diskussion über zusätzliche Lockerungsmaßnahmen der EZB dürfte weitergehen“, prophezeit Ökonom Johannes Jander von der Helaba. Commerzbank-Volkswirt Marco Wagner erwartet, dass „die EZB bald in großem Stil Staatsanleihen“ kaufen wird. Mit dem Rückgang der deutschen Inflationsrate im November dürfte „das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht sein“.

Doch wäre Deflation überhaupt so schlimm? Ein Pro und Contra von zwei Handelsblatt-Redakteuren.

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44 Kommentare zu "Deflation und ihre Folgen : Jagt die EZB ein Gespenst? "

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • In der Satzung der EZB ist die Stabilität der Preise ganz wichtig und steht so im Statut.
    Von der 2% Inflation als unbedingte Notwenigkeit-lese ich da nichts.Da ist eine Erfindung Draghis.
    1999 hatten wir nur 0,5% an Inflation in der Eurozone.Aber 3% Zinsen.Also hätte es damals 0 Zinsen und andauerende EZB-Interventionen geben müssen.Und gab es diese ?Nein.Und warum nicht?Weil der EZB Chef nicht Draghi hieß-ganz einfach.

  • Der Maastrichter Vertrag sieht Preisstabilität bei 0 Prozent Inflation. Die 2 Prozent sind eine eine Erfindung der EZB. Wenn Staaten wider der Vernunft höhere Preise wollen, dann brauchen diese doch nur die Mehrwertsteuer erhöhen.

  • Herr Cal [email protected]
    Es geht nicht um Recht sondern um Pleite oder nicht und zwar auch für Deutschland. Ohne die EZB ist auch Deutschland am Anschlag oder wie sollen die "normalen" Zinsen bezahlt werden? Im Übrigen ist das unser Geld und dafür zahlt man keine Zinsen, denn es kann nur vom Eigentümer also dem Volk geschöpft werden.

  • Deutschland ist nicht frei und der Deutsche sowieso nicht. Er ist beherrscht von einer "Kruste von oben" gebacken aus Politikern, Medien, Instituten zur Manipulation und "Forschung" der Meinungen. Ich vergleiche das immer gern mit einem Koma-Patienten der Infusionen bekommt dass er bewusstlos bleibt, 1000 Kanülen zum Abzapfen (Steuern und Abgaben), 1000 Würmern im Ohr die ihm unablässig Falschmeldungen zu wispern. Sie gehören auch dazu !

    Deutschland ist ein Vasall des Geldes, ein Opfer der ewigen Schuld, ein Helfender bis er selbst verschwunden ist von der Bildfläche.

    Die Einwanderung wird z.B immer dermassen überzogen, dass man das nicht akzeptieren kann als Deutscher, so ausländerfreundlich er sonst auch ist. Warum muss Deutschland so offene Grenzen haben wo jeder uns ausnutzen kann nach belieben ? Sind wir der Hans-Wurst der Welt ? Aber soooo beliebt, weil wir uns alles gefallen lassen !!

  • "Wer bestimmt das "Ideal" der Märkte?"

    Das Ideal ist ein Marktmodell. Das geht bei manchen so in Richtung "effizienter Markt" (vgl. "Effizienzmarkthypothese")

  • @ ...bloed:

    Regieren ist nicht seine vertrags-, satzungs- und gesetzmäßige Aufgabe.

    Ebendiese überschreitet er daher. Herauskommen kann dabei nichts, denn es ist rechtlich nicht gedeckt.
    Es ist Nichts.

    Und darunter leiden Märkte und Menschen - u.a.

  • @ stark:

    Wer bestimmt das "Ideal" der Märkte?
    Etwa Sie?

    Es gibt es nicht. Das leider kann kaum jemand verstehen. Ökonomen haben viele Meinungen, ich schließlich auch.

    Dennoch sind die meisten überstudiert und unterdurchschnittlich vernünftig, konsequent und vor allem weise - und natürlich niemals maßgebend.

  • "Nur Frankreich und Russland können Deutschland vom Joch des Euro und der EU befreien !!"

    Nein, wieso? Organisieren Sie doch Mehrheiten in Deutschland für Ihr Projekt. Wir sind ein freies Land und können aus der EU austreten, wenn wir wollten. Sie müssten nur an die Regierung kommen.

    Wenn Sie sagen, nur dritte könnten Sie "befreien" geben Sie ja eigentlich bereits zu, dass sie nicht glauben hierfür die Mehrheit der Deutschen begeistern zu können. ;)

  • "Dieser Mann gehört gefeuert, denn er überschreitet alle Grenzen seines Amtes und angemessener Darstellung."

    Draghi hat in dem Zusammenhang tatsächlich ein Problem, denn indem er sich immer mehr aus dem Fenster lehnt und die von ihm erwartete realwirtschaftliche Wirkung ausbleibt, zeigt er, dass er keine Konzepte hat, der Herausforderung adäquat zu begegnen.

    Gleichzeitig wird offenbar, dass er die Lage und die Wirkung seiner Mittel nicht realistisch einschätzen kann. Erschwerend kommt natürlich hinzu, dass namhafte Ökonomen öffentlich die Wirksamkeit seiner Mittel bestritten - also im Nachhinein stets recht behielten. Ein Manager/Vorstand, der ein Unternehmen dann wider besseres Wissen immer größeren Risiken aussetzt ohne dass ein Erfolg sichtbar wäre, wird mit der Zeit untragbar.

    Was ich gerade geschrieben habe, ist natürlich schrecklich unfair, denn Draghi macht schließlich nur gute Mine zum bösen Spiel. Er versucht den Schein zu wahren und bäumt sich mit aller Kraft auf, obwohl er weiß, dass es nichts bringen wird, wenn die Politik ihn im Stich lässt.

  • "Dann gäbe es keine Probleme - Märkte regeln sich ganz von selbst."

    Das behauptet kein seriöser Ökonom (mehr). Es kommt ja eben darauf an, mittels Geld- und Fiskalpolitik Marktversagen und Anomalien aufzuspühren und gegenzusteuern. Eben weil der Markt manchmal keine wünschenswerten Ergebnisse hervorbringt - sich also der reale Markt vom Ideal unterscheidet, muss man ihn oft korrigieren.

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