Die Aufsicht unter dem Dach der Europäischen Zentralbank (EZB) ist für die EU ein vordringliches Projekt. Wenn die Aufsicht für die Geldhäuser der Eurozone steht, kann der Rettungsfonds ESM marode Institute direkt rekapitalisieren. Paris drückt bei der Aufsicht aufs Tempo, Berlin hat es allerdings nicht eilig.
Euro-Länder könnten mit der EU individuelle Verträge abschließen, die das Umsetzen von Reformen besiegeln. Van Rompuy stellt bei Erfolg finanzielle Anreize in Aussicht. Diese könnten aus dem Eurozonen-Budget kommen. Berlin unterstützt die Idee.
Van Rompuy spricht nicht direkt von einem gemeinsamen Budget der Euro-Länder, sondern von der Entwicklung einer „Fiskalkapazität“. Sie könnte auch Finanzschocks in einzelnen Ländern auffangen. Höhe und Herkunft des Budgets sind noch offen.
Van Rompuy schlägt vor, „sichere und liquide Finanzanlagen“ für den Euroraum zu schaffen - das könnten Eurobonds oder Eurobills (kurzfristige Anleihen) sein. Berlin lehnt gemeinsame Anleihen im Währungsraum weiter ab.
Staatsschulden könnten unter bestimmten Auflagen in einen Tilgungsfonds für Altlasten überführt werden, schreibt Van Rompuy. Berlin weist die Idee zurück.
Schäuble fordert einen stärkeren EU-Währungskommissar, der Länderhaushalte mit zu hohen Defiziten an nationale Parlamente zurückverweisen könnte. Außerdem plädiert er für rasche Veränderungen des EU-Vertrags. Dafür ist allerdings Einstimmigkeit unter den 27 EU-Staaten nötig.
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Wir wollen hoffen dass jetzt, ohne Merkozy, die Zeit wo Deutschland und Frankreich eine für sie günstige Entscheidung im voraus vereinbarten und erst dann den anderen EU-Mitgliedern einfach zum Unterschreiben diktiert haben, endlich und für immer vorbei ist.
Dieses Verhalten ist auch der Hauptgrund für die heutige Krise, weil die getroffenen Entscheidungen die schwächere Wirtschaften der EU ungeschützt waren, was zum Kannibalismus innerhalb der EU geführt hat. Daher Leistungsbilanzdefizite, Haushaltsdefizite, Jugendarbeitslosigkeit, Auswanderung und leider auch Selbstmorde in den schwächeren EU-Ländern.
Ja,natürlich ist es völlig unverantwortlich was da geschieht. Aber dass einige jetzt erst merken, dass es für Deutschland zu viel werden könnte, ist ungeheuerlich, denn vielen ist das längst klar. Nur, die Politiker scheren sich einen Teufel um unser Geld. Sie sagen : "zu kurz gesprungen," wenn man Bedenken an ihrem Tun anmeldet, denn sie glauben sie wären dazu berufen ein vereintes Europa zu schaffen,und nehmen dafür alles in Kauf, auch die Vernichtung der Ersparnisse der Bürger, die , wie es scheint,dabei überhaupt nicht zählen. Und Frau Merkel weiterhin mit größter Beliebtheit, aber die SPD und Grüne
wären noch schlimmer in dieser Sache. Fatal, und in Deutschland scheint es nur wenige zu kümmern !
@curiosus
Doch, die Wirtschaftswissenschaftler haben solche Modelle auch. Das Problem ist aber die enge Verflechtung zwischen Wissenschaft und Banken etc. Der Lobbyist sitzt ja direkt an der Nahtstelle und sorgt dafür, dass nur die Modelle weiter verfolgt werden, die aus seiner Sicht die viel versprechenden sind. Alle anderen Modelle werden deshalb auch eliminiert – siehe bei der Einführung des Euro, die ja durchaus umstritten war.
Jetzt rächt sich, dass man vor der Einführung des Euro nicht auf die Kritiker gehört hat, sondern so tat, als wisse man alles sehr viel besser und genauer.
Kaum ist an irgendeiner Stelle des „Gesamtkunstwerks“ ein kleines Mosaiksteinchen locker, fällt es sogleich zu Boden und löst eine kleine Explosion aus.
Inzwischen sind durch die ständigen Explosionen auch andere, bisher noch versteckte Tretminen aktiv geworden.
Wer hat denn schon vor 1 Jahr nach der wechselseitigen Abhängigkeit zwischen den Banken und deren Heimatstaat durch den vermehrten Ankauf von Staatsanleihen des Heimatlands gefragt.
Die netten Tretminen werden nun nach und nach allesamt hochgehen, bis der Euro endlich beerdigt wird.
Ob wohl eines Tages irgendjemand mal für die Fehlentscheidung namens EURO die Verantwortung übernehmen wird? Wenigstens in den Geschichtsbüchern?
Und vor allem: WANN wird es endlich soweit sein? Müssen wir erst alle alles verlieren? Unseren Rest an Demokratie, unsere sozialen Sicherungssysteme, unsere Renten und Lebensversicherungen usw.usw.?
Welches Ziel steht am Ende dieses irrsinnigen Weges?
Gibt es überhaupt noch ein Ziel oder sind wir inzwischen nur noch Statisten im Verteidigungskampf der Euro-Befürworter im Kampf um ihre Karriere?
Ein ziemlich komplexes System. Klimatologie ist wohl ähnlich komplex, und dort wird im wesentlichen mit Computermodellen gearbeitet. Warum läuft so was nicht auch in den Wirtschaftswissenschaften? Jedenfalls hört man davon nie, während die zukünftige Entwicklung des Weltklimas bekanntermaßen rauf und runter simuliert wird. Auch dort gibt es konkurrierende Modelle, aber sie konvergieren mit zunehmender Verfeinerung.
In den Wirtschaftswissenschaften wird dieses quantitative Arbeiten für mich nicht sichtbar. Da scheint es um konkurrierende Denkschulen zu gehen an die man glauben kann oder nicht. Das macht auf mich als Naturwissenschaftler einen ziemlich chaotischen Eindruck. Und der wird auch dadurch gestützt, dass die gesammelten Wirtschaftswissenschaftler das derzeitige Debakel nicht im geringsten vorausgesehen haben. Und momentan das Bild eines aufgescheuchten Hühnerhaufens abgeben.
Oder steckt dahinter Methode? In der Klimatologie geht es „nur“ um’s „Wetter“. In der Ökonomik geht es um Geld, viel Geld. Und die, die davon profitieren haben natürlich kein Interesse an nachvollziehbaren und allgemein akzeptierten Modellen. Die könnten ja den eigenen Interessen entgegenstehen. Da macht Divide et impera doch mehr Sinn.