„Es gibt keinen guten Grund für den gegenwärtigen Enthusiasmus über die stärkere Preisentwicklung. Der jüngste Anstieg der Inflation ist temporär und spiegelt vor allem eine Normalisierung der Energiepreise wieder. Die EZB wird wohl ihr Ziel der Preisstabilität nicht vor Ende 2018 erreichen. Deutschland und die Euro-Zone müssen sich auf zwei bis drei weitere Jahre der Niedrigzinsen einstellen. Die positive Inflationsentwicklung ist keine Rechtfertigung für die öffentlichen Attacken der vergangenen Wochen in Deutschland gegen die EZB-Geldpolitik. Der Anstieg der Inflationserwartungen in der Euro-Zone ist ein Zeichen dafür, dass die EZB-Geldpolitik sowie die Reformen in Südeuropa greifen und sich die Euro-Zone langsam von der Krise erholt.“
„Die EZB trägt dem makroökonomischen Umfeld aus robustem Wachstum und steigender Inflation Rechnung: Sie wird ab April einen Schritt weniger expansiv. Wir wissen alle, dass die Inflationshochs nur vorübergehend sind. Wichtig ist, dass die Konjunkturerholung weitergeht und die Kerninflation ohne Energiepreise in Richtung Normalwerte steigt. Angesichts der politischen Unsicherheiten und schwacher Banken in Europa ist das keinesfalls garantiert. Je schneller sich die Euro-Mitglieder auf mutige gemeinsame Antworten auf die Herausforderungen aus den Nachbar- und Partnerländern einigen und ihre Architektur nachhaltig stärken, desto besser.“
„Alles wie erwartet: Nichts Neues von der EZB. Sie versucht weiterhin jeglichen Eindruck zu vermeiden, dass eine Reduktion der Wertpapierankäufe anstehen könnte. Dennoch wird die Diskussion darüber in den kommenden Monaten an Dynamik gewinnen, denn die Inflationsraten in der Euro-Zone werden weiter leicht steigen. Da dies jedoch zu einem großen Teil dem Ölpreis geschuldet ist, die Kernraten (auch wegen der moderaten Lohnentwicklung) verhalten bleiben und signifikante Konjunkturüberraschungen nicht zu erwarten sind, dürfte es zu keiner Abweichung vom geldpolitischen Kurs der EZB kommen, das heißt: Käufe bis Ende 2017 und darüber hinaus.“
„Draghi wird wohl weiter auf Zeit spielen und hinsichtlich der EZB-Strategie in ein Mantra verfallen, dass die niedrige Inflationsdynamik und Abwärtsrisiken wiederholt. Die nächsten EZB-Sitzungen drohen damit kein Knaller mehr zu werden. Und die Marktteilnehmer werden lernen müssen, ohne größere EZB-Impulse zurechtzukommen.“
„Die EZB hatte wichtige Weichen im Dezember bereits gestellt, sie befand sich daher heute nicht in Zugzwang. Ihre weitgehend unveränderte Rhetorik überrascht somit nicht. Auch hinsichtlich der im Dezember etwas stärker gestiegenen Inflationsrate überwog Gelassenheit statt Hektik. Bleibt das Wirtschaftswachstum robust, wird sich beim Leitzins und bei den Wertpapierkaufvolumina 2017 nichts mehr tun.“
„Ich sehe keine Zugeständnisse der EZB an die Kritiker. Steigende Energie- und Nahrungsmittelpreise allein sind kein Grund für eine straffere Geldpolitik. Auch wies Draghi darauf hin, dass der angestrebte Anstieg der Inflation im gesamten Euro-Raum sichtbar sein muss. Damit meint er: nicht nur in Deutschland. Nach meiner Einschätzung wird die EZB etwa bis Mitte 2018 Anleihen kaufen. Zinserhöhungen könnte es 2019 geben.“
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Draghi lässt den Traum vom kleinen Glück für viele normale Menschen in Deutschland platzen. Unbeirrt setzt er auf das Wohl der Menschen im Süden Europas. Er gleicht einem Chefarzt, der dem deutschen Sparer gesunde Organe entnimmt, um sie südeuropäischen Patienten zu implantieren. Anders als im richtigen Leben aber geben die Spender ihre Organe nicht freiwillig. Und die Empfänger leben so sehr über ihre Verhältnisse, dass ihnen auf Dauer selbst eine neue Leber nicht wirklich weiterhilft. Schäuble müsste sich eigentlich mit aller Kraft dafür einsetzen, dass die Gemeinschaft der Euro-Länder als Träger der Organklinik Draghi die Lizenz zur Transplantation entzieht. Tut er aber nicht. Auch er profitiert vom Status quo. Im Unterschied zu Draghi steht er aber unter Kontrolle. Er muss Rechenschaft abgeben. Dem deutschen Bürger. Und damit auch den Transplantationsopfern. Schäuble sollte deshalb ernsthaft darüber nachdenken, mit den Haushaltsüberschüssen vom letzten Jahr die Sparer wenigstens für einen Teil ihrer Substanzverluste in diesem Jahr zu entschädigen. Er sollte, um im Bild zu bleiben, den Sparern eine Reha finanzieren. Als Nebeneffekt könnte sich unser Land eine dann überflüssige Diskussion über Schuldenabbau, mehr Investitionen oder eine Steuersenkung ersparen!
Mario Draghi kommt in den roten Bereich und Kerninflationsrate ist gesetzlich irrelevant nur Inflationsrate - wenn er das ihm klar vorgegebene Ziel nicht erreichen kann oder will, muss er als Versager eben gehen - bei einem Itexit übrigens auch:
https://www.ecb.europa.eu/ecb/tasks/monpol/html/index.de.html
„Das vorrangige Ziel des Europäischen Systems der Zentralbanken [...] ist es, die Preisstabilität zu gewährleisten.“ (Artikel 127 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union)
Der EZB-Rat verfolgt das Ziel, die Inflationsrate auf mittlere Sicht unter, aber nahe 2 % zu halten. Um sein vorrangiges Ziel zu erreichen, trifft der EZB-Rat seine Beschlüsse auf Grundlage einer Zwei-Säulen-Strategie und setzt sie mittels seines Handlungsrahmens um.
@Tom Schmidt
"mit der CDU schmollen" )))
Als ehemaliger CDU-Mandatstäger kann ich nur sagen: Ich HASSE nichts so sehr wie die CDU!!! Wie können Sie vergessen, was uns die Galionsfiguren angetan haben? Unser Heimatland ist faktisch zerstört - Duisburg ist bald überall. Die AfD wird (leider) nicht regieren - aber die CDU nicht zu bestrafen für das, was sie uns angetan hat - wie kann man das?! NIEMALS dürfen wir das! Wie können Sie auf diese billige Lügen-TV-Propaganda reinfallen?! Natürlich muss man AfD wählen!
- egal wer das was sagt oder nicht!
Angeblich forderten pösen Pegida-Menschen den Galgen für Merkel.
Was wäre die passende Forward Rate für einen Währungsverräter?
Dieser Helikoptergeld-Junkie kann nicht anders, sonst brechen alle Sozialsysteme und öffentliche Haushalte in Europa zusammen. Also muss er munter weiter Spielgeld in die Märkte drücken. Und wie bekommt man diese non-valeurs wieder heraus ? Durch eine Währungsreform mit drastischer Abwertung oder durch schleichende Inflation. Das Ergebnis ist dasselbe und die Zeche zahlt einmal mehr die Mittelschicht.
@Herren keizer und Schmidt
Die Notwendigkeit, dass die AfD in den Bundestag einziehen MUSS, hat Ex-CDU-Mitglied Steinbach doch vor ein paar Tagen klar skizziert: es ist das Fehlen jeglicher Opposition, die die Rechtsbeugungen und Rechtsbrüche möglich macht. Laut Steinbach -ich bin der gleichen Meinung- sind Energiewende, Eurorettung und irreguläre Massenmigration ausserhalb des geltenden Rechtsrahmens realisiert worden, ohne daß das Parlament eingeschritten wäre. Imgrunde regiert Merkel ähnlich wie Erdogan. Wollen wir das verhindern, brauchen wir eine Opposiition. Wer soll das anderes sein, als die AfD?
https://www.welt.de/politik/deutschland/article161267733/Steinbach-landet-wohl-ganz-hinten-ohne-Tisch.html
Statt "Draghi lässt sich nicht beirren" könnte man auch schreiben "Draghi ist beratungsresistent". Aber nur wenn man nicht genau wüßte, dass er ganz andere Ziele verfolgt, als offiziell zugegeben. Den Südländern zu billigen Krediten verhelfen und dann durch höhere Inflation zu einem niedrigeren Nominalverschuldunggrad, da darf man sich nicht beirren lassen.
@Herr Tom Schmidt19.01.2017, 14:54 Uhr
Das mit der AfD sehe ich ähnlich. Allerdings ist sie die einzige Partei, die kritisch zum Islam steht und nicht in Islamophilie verfällt. Warum sollte man der CDU nicht mehr "schmollen"? Sie betreibt nach wie vor keine konservative Politik. Sie ist mit Frau Merkel weit nach links gedriftet und es ist keine Änderung in Sicht. Die FDP wählen wird auch nichts bringen. Wenn die sich wieder an einer Regierung beteiligt, in der sie keine liberalen Werte umsetzen kann, ist sie endgültig weg vom Fenster. Und als Opposition verspreche ich mir dann von der AfD doch mehr.
„Draghi lässt sich nicht beirren“ und belässt den Leitzins bei null Prozent. Damit das jedem klar ist: Damit wird die deutsche Bevölkerung schleichend auf Kosten der unproduktiveren Südländer enteignet. Eine angemessene Kompensation kann nur dadurch erfolgen, indem in Deutschland als Ausgleich überdurchschnittliche Lohnerhöhungen gewährt werden. Hierfür sollten sich alle Beteiligten Politiker und Gewerkschaften einsetzen und die Arbeitgeber zumindest Verständnis signalisieren, wenn man am Euro festhalten will.
@Trautmann
bei der letzten Bundestagswahl war man sich auch schon sicher, dass die AFD in den Bundestag kommt, ich hab sie damals sogar gewählt. Das war aber die Lucke-AFD, warum man jetzt diese AFD wählen soll, ist mir völlig unklar.
Was erwarten Sie denn von der AFD um die Situation zu verbessern? Alles was wir da erleben würden ist ein Dschungelcamp zwischen Petry und Höcke... aber was soll das? Das einzige was wichtig ist, dass rot-rot-grün rechnerisch nicht geht, aber da kann man auch wieder die FDP wählen, wenn man mit der Union noch schmollt...
und wir werden mit der Coalition, fomerly called big weiterleben müssen...