Das Führungsgremium der Notenbank entscheidet ab Januar 2015 nur noch alle sechs Wochen über die Geldpolitik im Euroraum, erster Termin dafür ist der 22. Januar. Bisher gab es in der Regel am ersten Donnerstag jedes Monats eine Zinsentscheidung der EZB. Draghi begründete den neuen Turnus mit überzogenen Erwartungen der Märkte: Würden diese enttäuscht, komme es zu Konsequenzen – ohne dass es dafür einen ökonomischen Grund gebe. „Die EZB sollte aber nicht jeden Monat handeln. Deshalb haben wir uns entschieden, dass der Sitzungskalender mit monatlichen Treffen zu eng ist“, erklärte der Italiener Anfang Juli.
Ihre neue Zentrale im Frankfurter Ostend hat die EZB bereits im November bezogen, am 18. März 2015 soll sie feierlich eröffnet werden. Das Ensemble aus zwei gläsernen Türmen - 165 und 185 Meter hoch - sowie der denkmalgeschützten ehemaligen Großmarkthalle bietet Platz für 2900 Mitarbeiter. Die Kosten für den Neubau am Mainufer waren mehrfach nach oben korrigiert worden, jüngste Schätzung: 1,3 Milliarden Euro. Die Endabrechnung soll Ende 2015 vorliegen.
Ein weiteres Novum: Die Notenbank wird ab 2015 regelmäßig Zusammenfassungen der Beratungen des EZB-Rates veröffentlichen – und zwar jeweils vor der folgenden Sitzung. Bislang lagen die Mitschriften für 30 Jahre unter Verschluss. Die neue Transparenz sei „ein weiterer Weg, um unsere Maßnahmen und die ihnen zugrundeliegenden Erörterungen zu erläutern“, erklärte Draghi. Schließlich sei das Vertrauen der Bevölkerung in die Geldpolitik immens wichtig.
Im EZB-Rat galt bisher das Prinzip: ein Land, eine Stimme. Mit dem Euro-Beitritt Litauens ändert sich das. Ab 2015 wird rotiert. Im Mai darf Bundesbank-Präsident Jens Weidmann deshalb erstmals keine Stimme bei den geldpolitischen Entscheidungen abgeben. Hintergrund ist ein EU-Beschluss von 2003, wonach das Stimmrecht in dem Gremium rotiert, sobald die Eurogruppe mehr als 18 Mitglieder hat. Das soll sicherstellen, dass auch dann rasch und effizient entschieden werden kann, wenn die Währungsunion größer wird. Das System tritt mit dem Eurobeitritt Litauens zum 1. Januar in Kraft.
Die Inflation ist gefährlich niedrig, das viele billige Geld der Europäischen Zentralbank (EZB) bringt die Wirtschaft bislang nicht wie von den Währungshütern gewünscht in Schwung. Viele Ökonomen rechnen deshalb damit, dass die Notenbank Anfang 2015 den Weg für Anleihenkäufe in großem Stil freimachen wird („Quantitative Easing“, QE). Befürworter hoffen, dass der Erwerb von Unternehmens- und Staatsanleihen durch die Notenbank die Wirtschaft ankurbelt – und zugleich die Inflation wieder in Richtung des EZB-Zieles befördert. EZB-Präsident Mario Draghi betont, dass die Vorbereitungen für neue Eingriffe weit fortgeschritten seien. Ausdrücklich nannte er dabei QE, wobei auch Staatsanleihenkäufe im Rahmen des Mandats der EZB möglich seien.
„Die Zinsen werden niedrig, niedrig, niedrig bleiben. Die Geldflut der Zentralbanken wird anhalten“, prognostizierte Deutsche-Bank-Chefvolkswirt David Folkerts-Landau im Dezember. Europas Währungshüter selbst haben immer wieder bekräftigt, dass sie die Zinsen auf absehbare Zeit nahe Null halten werden. Dass der Leitzins im Euroraum noch unter das Rekordtief von 0,05 Prozent gesenkt wird, gilt allgemein als unwahrscheinlich. Draghi selbst hatte eingeräumt, beim Leitzins sei „der untere Rand erreicht“.
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Das ist Marktwirtschaft!
Es gibt zuviel Geld/Kapital in Folge dessen besteht keine Notwendigkeit für die Staaten hohe Zinsen zu zahlen. Besser als niedrige Zinsen - die das Geld in den Wirtschaftskreislauf locken sollen - wären höhere Steuern, damit die Staaten endlich wieder agieren könnten und Strassen, Schulen oder das Gesundheitsystem verbessern könnten.
Wenn man noch das Rentensystem gerecht auf alle Schultern verteilen würde, könnte man sich das Risiko sparen die Rente auf dem Kapitalmarkt zu investieren und die Zinsen der Zentralbank wären den meisten Bürgern Schnuppe, da er sein Geld einfach ausgibt.
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@Herr Konstantin Lewe
Zitat: "Immer mehr fossile Brennstoffe werden von Menschen
verbrannt aber es gibt nicht immer mehr Pflanzen die
das auchgleichen können also steigt nach Adam Riese
der CO2-Gehalt in der Luft "
Haben Sie schon mal darüber nachgedacht wo das CO2 war bevor es sich als Baum, Öl oder ähnlichen zum Verbrennen eignete?? Ja - richtig! Es war in der Luft!
Das gesamte CO2 war bevor es heute verbrannt wird vor vielen, vielen Jahren in der Luft.
Sie wollen nicht die Natur retten - denn die Natur bedeutet Wandel! Sie möchten den Augenblick retten - den aktuellen Stand einfrieren - weil es Ihnen jetzt gut geht.
@Konstantin Lewe
Fragt sich nur, er von uns beiden der Gläubige ist.
Fakt ist, dass wir noch hunderte von Jahren Oel, Gas und Kohle in Überfluss haben. Das CO2 ein überlebenswichtige Gas ist. Denn im Kreislauf des Leben wird CO2 für die Basis unserer Sauerstoffherstellung via Pflanzen dringenst benötigt.
Pflanzenwachstum und damit Nahrungspflanzenanbau wird mit hohen CO2 Werten besser und mehr an Pflanzenmasse produziert.
Uran und Thorium ist als Energieträger noch einige Millionen von Jahren für uns Menschen vorhanden. Und das langt locker für uns ALLE -ohne auf unseren energiebasierenden Wohlstand und damit auf unsere Zukunft in einer armutsfreien Welt zu bauen. Danke!
niedrige Zinsen kann er leicht prophezeien, er legt sie ja selber fest. Solange ihn keiner bremst, wird er weiterhin die Südstaaten z.L. deutscher Steuerzahler finanzieren. Kein Politiker in Europa läst erkennen, dass er ihn bremsen will, auch wenn die Staatsfinanzierung durch die EZB illegal ist. Wie lange das noch gut geht, ist eine gute Frage. Derzeit haben wir noch keine Währungskrise, nur eine Finanzkrise (ist nicht vorbei) und eine Staatsschuldenkrise. M.E. werden wir aber mittelfristig auf eine Währungskrise hin steuern.
Sie glauben ernsthaft, dass ein Draghi, eine Frau Merkel, eine Familie Springer, Quandt etc. verhungern muss, wenn der Euro scheitern sollte?
Es ist doch bereits alles angerichtet. Eine immer kleiner werdende reiche Gruppe lässt eine immer größer werdende Gruppe für ihre Zinsen und Dividenden arbeiten. Davon baut man sich Gated Developments, eigene Unis, Schulen, Krankenhäuser etc.
Bei der Stange gehalten, wird das arbeitende Volk mit der Möhre "Du kannst auch dazu gehören", wenn Du nur hart genug (für uns) arbeitest.
Und wenn es doch mal ungemütlich wird, dann wir mittels der eigenen Medien eben ein Feindbild kreiert (aktuell eben die Flüchtlinge und Einwanderer, dann wieder die "Alten", die alles belasten, "der Russe" etc).
Auch aus der nächsten Krise werden einige noch reicher und noch mächtiger hervorgehen.
H. Draghi und seine Komplizen in Brüssel und in Deutschland machen auch 2015 unbeirrt weiter, weil kein Politiker diese Wirtschaftsgangster und Sparvermögenvernichter bremst oder bremsen will.
Daher gilt auch für 2015 das Zitat von Jared Diamond
aus dem Buch "Kollaps":
Am Ende jedoch standen die Häuptlinge ohne Gefolgsleute da.
Das letzte Recht, das sie für sich selbst in Anspruch nehmen konnten, war das Recht,
als Letzte zu verhungern.
Na, dann mal los.......
Der Bundestzag sagte im Jahr 2001 : Der Euro entspricht 1 DM. Überrascht? Wie sonstz ist zu erklären, dass der Bundestag seine Gehälter (Diäten) 1:1 von Dm zu Euro umtauschte, während alle anderen Bürger ihr Guthabenim Nennwert halbiert bekamen?
Noch 20 Jahre früher war der Dollar gut für 2,50 DM also 2,50€ = 1 Dollar (nach Bundestags Schema).
Doch zu jener Zeit waren die USA mehr als doppelt so günstig wie heute. Man erhielt zum Beispiel ein Roundtrip Flugticket von NewYork zur Ostküste und zurück mit beliebig vielen Unterbrechungen für 99 Dollar. Da man heute mehr als das 10 fache dafür bezahlen muss, ist die Abwertung des Euro bis zur Gleichstellung zum Dollar eine nicht legitime kalte Enteignung. Sie trifft wie üblich die Mittel- und Unterschicht.
Glauben können Sie in der Kirche.
Die Zahlen lügen nicht.
Denken Sie doch mal nach.
Immer mehr fossile Brennstoffe werden von Menschen
verbrannt aber es gibt nicht immer mehr Pflanzen die
das auchgleichen können also steigt nach Adam Riese
der CO2-Gehalt in der Luft diesen können Sie gerne
persönlich ausmessen.
Und wer viele Schulden hat dem helfen wenig Zinsen in
jedem Fall weiter. Wieder ein einfacher mathematischen
Zusammenhang.
Weniger Leitzinsen = weniger Zinsen für Schulden und neue
Schulden.
"Draghi plündert die Altersvorsorge der Deutschen zusehens und die Regierung schiebt den Versicherern Milliarden von Euros aus Lebensversicherungsverträgen der Versicherten zu deren Überleben hinüber."
Das ist so nicht korrekt. Wenn überhaupt, dann plündert die Bundesregierung die Rentenkasse, um andere Dinge zu finanzieren. Es gibt zudem kein Grundrecht auf Zinsen (aus einer Lebensversicherung). Juckt die amerikanische oder britische Mittelschicht überhaupt nicht, da die Altersvorsorge über Aktien (steuerlich gefördert) betrieben wird.
Außerdem wäre es vermessen ein würdevolles Altern nur auf den finanziellen Aspekt zu reduzieren. Befassen Sie sich mal mit Studien zu dem Thema. Das weitaus größere Problem sind negative Stereotype den "Alten" gegenüber, mangelnde Bereitschaft seitens der Industrie ältere Arbeitnehmer auch im hohen Alter noch im Betrieb zu beschäftigen, Einbindung älterer Mitbürger in das gesellschaftliche Leben etc. Dieses Fehlverhalten kann man Draghi nicht vorwerfen. Das geht aufs Konto der Politgrößen Nahles, von der Leyen, Kristina Köhler (Schröder) etc.