EZB-Sitzungsprotokolle Das große Zögern

Der Notenbankchef meidet das klare Bekenntnis zu einem Ausstiegszeitraum.
Frankfurt Es gibt ein Wort, das Mario Draghi partout nicht in den Mund nehmen will. Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) vermeidet den Begriff „Tapering“. Gemeint ist ein Herunterfahren der EZB-Anleihekäufe. Stattdessen betont Draghi bei jeder Gelegenheit, dass es dem Notenbankrat um eine „Neujustierung“ der Käufe geht.
Die sprachlichen Feinheiten haben einen guten Grund: Draghi will kein schnelles Ende für die expansivste Geldpolitik seit Jahrzehnten. Monat für Monat kauft die EZB 60 Milliarden Euro an Staats- und Unternehmensbonds, um die Inflation nach oben zu treiben. Doch das Programm endet Ende 2017, im Oktober soll über ein allmähliches Auslaufen diskutiert werden. Laut Beobachtern will sich Draghi aber offenhalten, wie lange die Anleihekäufe weiterlaufen. Ein Kurs, den die meisten Ratsmitglieder zu stützen scheinen. Darauf deuten die am Donnerstag veröffentlichten Protokolle der Zinssitzung der Notenbank im September hin.
Jetzt weiterlesen
Erhalten Sie Zugriff zu diesem und jedem weiteren Artikel im
Web und in unserer App für 4 Wochen kostenlos.
Sie sind bereits registriert? Jetzt einloggen
Jetzt weiterlesen
Erhalten Sie Zugriff zu diesem und jedem weiteren Artikel im
Web und in unserer App für 4 Wochen kostenlos.
Sie sind bereits registriert? Jetzt einloggen