Das wichtigste Instrument ist der Leitzins, also der Zins, zu dem sich Geschäftsbanken bei der Notenbank Geld ausleihen können, um es dann zum Beispiel als Kredit an Unternehmen und Verbraucher weiterzugeben. Im August 2016 liegt der EZB-Zins bei historisch niedrigen 0,0 Prozent. Niedrige Zinsen können die Konjunktur ankurbeln.
In normalen Zeiten bekommen Geschäftsbanken von der EZB Zinsen für überschüssiges Geld, das sie bei der Zentralbank parken. Im Juni 2014 senkten die Währungshüter den Zins unter die Nullgrenze. Aktuell müssen die Kreditinstitute einen Strafzins von 0,4 Prozent zahlen. Das Ziel ist eine Schwächung des Euro und ein Abbau der Einlagen der Banken bei der EZB.
Ende 2011/Anfang 2012 unterstützte die EZB Banken mit Notkrediten (LTRO) im Volumen von einer Billion Euro. Die Kredite wurden zu Mini-Zinsen und für drei Jahre gewährt. 2014 folgten weitere Notkredite, allerdings diesmal in deutlich geringerem Umfang.
Seit Herbst 2014 kauft die EZB Pfandbriefe (Covered Bonds) und gebündelte Kreditverbriefungen (ABS). Das soll Geschäftsbanken Freiräume zur Vergabe von Krediten verschaffen.
Im Mai 2010 begann die EZB erstmals mit dem Kauf von Staatsanleihen. Das „Securities Markets Programme“ (SMP) sollte den Anstieg der Renditen von Anleihen angeschlagener Euro-Länder bremsen. Bis Anfang 2012 kaufte die EZB Staatspapiere für rund 220 Milliarden Euro, zumeist italienische Anleihen. Im September 2012 ersetzte das Programm „Outright Monetary Transactions“ (OMT) diese Maßnahme: Die EZB erklärt sich dabei bereit, notfalls unbegrenzt Anleihen von Krisenstaaten zu erwerben. Gekauft wurde in diesem Rahmen bisher keine Anleihe.
Für die sogenannte Quantitative Lockerung druckt sich die Zentralbank quasi selbst Geld und kauft damit in großem Stil Anleihen - Staatsanleihen und andere Papiere wie Unternehmensanleihen. Das tut die EZB seit März 2015. Bis mindestens Ende März 2017 wollen die Währungshüter auf diese Weise 1,74 Billionen Euro in den Markt pumpen. Das soll die Konjunktur ankurbeln und die anhaltend niedrige Inflation wieder in Richtung der EZB-Zielmarke von knapp unter 2,0 Prozent befördern.
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Draghi wird seine völlig verfehlte und vertragswidrige Geldpolitik weiter betreiben, bis es den großen Knall gibt. Da wird ihn vermutlich keiner aufhalten. Die einseitig als Preisstabiliät festgelegte Inflationsrate von 2 % wird doch in vielen Bereichen des täglichen Lebens deutlich überschritten. Übrigens sind auch 1 % Inflation Preissteigerung. Sobald der Ölpreis wieder anzieht, werden wir uns noch wundern, wie hoch die Inflation der Verbraucherpreise geht. Die Inflation der Vermögenspreise haben wir dank EZB schon lange. Aber darum geht es ja auch nicht. Draghi betreibt Staatsfinanzierung, kann das aber nicht zugeben und schiebt daher die mangelnde Kreditaufnahme der Unternehmen vor. Es besteht aber im Euroraum kein allgemeiner Kreditengpass für Unternehmen. Wenn einzelne Banken keine Kredite geben können, weil sie noch viele Leichen im Keller haben, und einzelne Unternehmen keine Kredite bekommen, weil sie nicht kreditwürdig sind, ist das doch kein gesamtwirtschaftliches Problem. Draghi hilft den Euro endgültig zu vernichten und ist damit auch einer der Totengräber der EU.
Wenn ich mich recht erinnere, hat einmal der frühere Finanz- und Wirtschaftsminister Schiller gesagt, dass man die Pferde zwar zur Tränke führen könne, saufen müssten die Viecher allerdings schon von alleine. Vielleicht sollte sich Herr Draghi gelegentlich an diesen Ausspruch erinnern.
Die Wert,- und Wertevernichtung ist bestens in italienischer Hand gut aufgehoben?
Zu der Wertevernichtung, man schaue sich nur die Debatte im DBT zum Syrien Einsatz an. Ein paar politischer Pappnasen, die sich in selbstgefälliger Betrachtungsweise ergehen. Nicht einmal zu einem Fünftel ist der Plenarsaal gefüllt.
Was bitte, Herr Draghi, haben wir damit gewonnen, wenn Staaten formal mit einer hohen Inflation zahlungsfähig bleiben, aber die Jugendlichen und Rentner dieses Systems die Leidtragenden sind?
Das alles wird doch nur wieder zu neuen Konflikten mit jenen führen, die sowieso schon am Rande der Gesellschaft leben.
Die Absicht, die Märkte mit Geld zu überfluten, nur um Staaten formal zahlungsfähig zu erhalten, ist grotesk. Wer so mit Geld umgeht, Herr Draghi, der hat nicht verstanden, wozu es dient.
Oder können Sie mir verraten, welchen Sinn Ihr frisches Geld für Jugendliche und Rentner macht?
@ HeinzKeizer: Die Entscheidungen der EZB und von Super-Mario sind aber nicht falsch, und auch noch nie falsch gewesen. Gerade wir Deutschen sind der größte Profiteur und Nutznießer der Gemeinschaftswährung.
Alle abhängig Beschäftigten bzw. Lohnsklaven, die nicht ausschließlich von Kapitaleinkünften leben, dürfen/können sich beim (relativ) schwachen Euro für fast Vollbeschäftigung bedanken, Dieser wirkt wie ein (Sonder)Konjunkturprogramm für unsere Wirtschaft und schafft damit Wohlstand für Deutschland.
Früher gab es einmal Notenbänker, die sich zur Aufgabe stellten, das gesparte Vermögen der kleinen Leute zu erhalten.
Die Zeiten ändern sich.
Heute setzt Draghi alles daran, das Gesparte der kleinen Leute zu entwerten und setzt es dazu ein, das Aktien-Vermögen der Reichen zu stützen oder gar zu mehren. Dabebraucht er sich nicht einmal um eine Kontrolle, eine Aufsicht zu kümmern.
Das kann niemand unter sozialen Aspekten gut heißen und trotzdem reagieren unsere "alternativlosen" Politiker nicht. Ich stelle daher die Frage, ob unsere Politiker dann noch Vertreter des Volkes oder von Lobbyisten sein können?
Ist meine Meinung einseitig oder mehrheitlich?
"Existenz des völlig heterogenen EUR-Raumes"
den wird es nicht geben. Der Euro ist gescheitert und wird nur noch von der EZB künstlich am Leben erhalten. Die ersten Absetzbewegungen kann man schon in Finnland beobachten.
Ihre Geldpolitik, Herr Draghi, hat bis heute nicht bewirkt, dass beispielsweise Jugendliche aus den Vororten von Paris Arbeit und eine Perspektive bekommen.
Menschen werden destruktiv, wenn sie keine Perspektive haben.
Geld ohne jeden Sinn auszugeben, dass kann nicht der Sinn eines menschlichen Daseins bedeuten, so wenig wie es für Jugendliche Sinn macht, keine Perspektive zu haben.
Ohne Ideen wird Ihr Geld nichts nutzen, Herr Draghi. Was also wollen Sie, Herr Draghi? Eine Jugend ohne Perspektive und Rentner ohne Zukunft. Nur Geld alleine nutzt nichts, selbst dann nicht, wenn die Staaten mit einer hohen Inflation den Schuldendienst leisten könnten.
"Doch in der Flüchtlingspolitik scheint Bundeskanzlerin Angela Merkel derart abgehoben zu agieren,"
nicht nur da