1. Januar 1999: Der Euro wird von den elf Gründerländern der Europäischen Währungsunion (EWU) aus der Taufe gehoben. Der Umrechnungskurs zur D-Mark beträgt 1,95583 DM je Euro.
Am 4. Januar startet der Handel in Sydney - der ersten großen Börse, die nach dem Datumswechsel öffnet - mit 1,1747 Dollar.
Der Euro fällt erstmals auf 1,00 Dollar.
Bei Kursen unter 0,85 Dollar wächst die Befürchtung, der schwache Euro könnte die Weltwirtschaft destabilisieren. Mit Unterstützung der Zentralbanken Japans und der USA greift die EZB der jungen Währung unter die Arme. Doch die Interventionen verpuffen rasch: Am26. Oktober ist ein Euro noch 0,8225 Dollar wert. Eine weitere Interventionsrunde im November hievt ihn wieder auf 0,86 Dollar.
Die reibungslose Einführung des Euro-Bargelds honorieren die Finanzmärkte mit Euro-Käufen. Im Juli erreicht der Euro wieder die Ein-Dollar-Marke.
Der Beginn des Irakkrieges geht zu Lasten des Dollar. Der Euro erreicht wieder sein Einführungsniveau.
Finanzminister und Notenbanker der sieben führenden Industrieländer (G7) fordern flexiblere Wechselkurse, was an den Märkten als Signal für den Wunsch nach einem schwächeren Dollar interpretiert wird. Am 28. November 2003 steigt der Euro erstmals über 1,20 Dollar.
Nach einer deutlichen US-Zinssenkung im Zuge der Subprime-Krise steigt der Euro über 1,40 Dollar.
Der Euro erreicht mit 1,6038 Dollar ein Rekordhoch. Nur wenige Tage zuvor - am 11. Juli - hatte übrigens auch der Ölpreis mit 147,50 Dollar je Fass sein Allzeithoch erreicht.
Im Sog der Lehman-Pleite ziehen US-Investoren ihre Euro-Gelder ab und drücken ihn bis zum 28. Oktober auf 1,2328 Dollar ,den niedrigsten Stand seit April 2006.
Mit den Aktienmärkten steigt zwar auch der Euro - erstmals seit einem Jahr klettert er am 21. Oktober über 1,50 Dollar. Doch das Comeback ist von kurzer Dauer: Griechenland schockiert die Märkte mit der Ankündigung eines etwa doppelt so hohen Haushaltsdefizits wie bislang gedacht.
Mit ersten Herabstufungen Griechenlands durch die Ratingagenturen Fitch, Standard & Poor's sowie Moody's beginnt der Euro seine Talfahrt.
EZB-Chef Jean-Claude Trichet signalisiert am 3. März überraschend für April eine Zinserhöhung. Im Juli folgt sogar eine zweite Zinsanhebung. Am 4. Mai notiert der Euro zeitweise über 1,49 Dollar. Spekulationen über einen möglichen Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone bremsen die Gemeinschaftswährung aber für den Rest des Sommers aus. Sie pendelt meist in einer Spanne von etwa 1,40 bis 1,45 Dollar.
Eine zweite EZB-Geldspritze lässt den Euro wieder steigen. Er schafft es fast bis auf 1,35 Dollar. Banken können sich bei der EZB für drei Jahre zum historisch niedrigen Leitzins von einem Prozent Geld leihen. Zusammen mit der ersten derartigen Aktion vom Dezember greifen die europäischen Banken rund eine Billion Euro ab.
Die Angst der Investoren vor einer Eskalation der Staatsschuldenkrise ist größer denn je und belastet den Euro. Vor allem Spanien ist wegen seines taumelnden Bankensektors angezählt. Im Juni fällt der Euro bis auf 1,21 Dollar.
Vor Investoren in London kündigt EZB-Chef Draghi am 26. Juli an, die EZB werde „alles nötige tun, um den Euro zu erhalten.“ Der vorläufige Wendepunkt in der Euro-Krise. Sofort steigt der Euro deutlich. Innerhalb eines Tages von 1,2118 auf 1,2287 US-Dollar. Wenige Wochen später machte Draghi klar, was das bedeutet: Im Notfall kauft die EZB unbegrenzt Anleihen der Krisenländer. Der Euro startet einen neuen Höhenflug.
Die Erleichterungs-Rally geht weiter: Anfang Februar steigt der Euro bis auf 1,37 Dollar. Das Hoch hält allerdings nicht lange vor. Wegen Unsicherheiten in Italien und Zypern fällt die Gemeinschaftswährung und notiert aktuell bei knapp unter 1,30 Dollar.
Die EZB überrascht die Märkte mit einem neuen Zinssenkungszyklus. Der Euro nimmt seine Talfahrt wieder auf. Signale von EZB-Chef Mario Draghi für weitere Geldspritzen drücken den Euro bis zum Jahresende auf rund 1,21 Dollar.
Der Euro fällt auf 1,1853 Dollar und erreicht damit das Tief von Februar 2006. Zugleich nimmt die Talfahrt der Ölpreise weiter Fahrt auf. Nordseeöl der Sorte Brent verbilligt sich um bis zu 1,7 Prozent auf 50,22 Dollar je Barrel (159 Liter).
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Schäubles Schreckgespenst heißt Währungskrieg
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Aber wer glaubt Schäuble noch?
Er steht für massivste Steuererhöhungen nach der BT-Wahl.
Er steht für den ESM-unlimited und hält auch 4-5% Inflation für "vertretbar".
Und was den "Währungskrieg betrifft, da sind sich viele einig. Der TEuro wird zu hoch bewertet!
"Frankreichs Präsident François Hollande rief dazu auf, man dürfe den Euro keinesfalls "den Launen des Marktes" überlassen und forderte mittelfristig einen festen - er meint: niedrigeren - Wechselkurs. Bundesbank-Chef Jens Weidmann warnte prompt vor einem "Abwertungswettlauf"."
Mit dieser Forderung steht Hollande nicht alleine, auch der ClubMed will einen niedrigeren Wechselkurs.
"Grund dafür ist auch die Entwicklung der japanischen Währung. Mehr als 20 Prozent hat der Yen seit November gegen den Dollar abgewertet, dabei schwächelt die US-Währung selbst."
Das ist in beiden Ländern politisch gewollt. Beide haben die Druckmaschine angeworfen.
Quelle: Spiegel
http://www.spiegel.de/wirtschaft/g-20-treffen-in-moskau-angst-vor-einem-waehrungskrieg-a-883699.html
WELCHE WERBUNG soll geschrieben heben ??? LÜGE VON REDAKTION !!!
ich HABE BEITRAG KOPIE .
LÜGE KANN BEWEISEN .
Frank Frädrich
'@rechner' sagt
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@REchner: Ihre positiven Leistungsbilanzen: Liegt es nicht daran, dass die Importe der krisenstaaten zurückgingen, und nicht die Exporte aufgrung gestiegener Wettberwerbsfähigkeit stiegen?
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Es liegt an beidem.
Exporte 3. Quartal 2012 gegen 3. Quartal 2011
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Italien: 116,168 Mrd => 119,295 Mrd. :: +2,7%
Spanien: 83,709 Mrd => 89,172 Mrd :: + 6,5%
Portugal: 16,294 Mrd => 16,886 Mrd :: + 3,5%
Griechenland: 17,106 Mrd => 16,890 Mrd :: -.1,3%
Nur im Falle Griechenlands sind also im Jahresvergleich die Exporte leicht um 1,3% zurückgegangen.
Die sinkenden Importe haben allerdings - insofern haben Sie recht - MEHR zur Verbesserung der Leistungsbilanzen beigetragen als die Erhöhung der Exporte.
Bloß wird das Sinken der Binnennachfrage in Zukunft verstärkt durch den Beschäftigungseffekt steigender Export ausgeglichen werden, solange bis sie nicht mehr sinkt.
...
Die Agenda 2010 hat in D auch nicht übernacht zum Erfolg geführt - wieso sollte das in Spanien etc. anders sein?
Eine Umkehr des Beschäftigungstrends erwarte ich in den Reformländern Anfang nächsten Jahres.
Vorausgesetzt die Reformländer bleiben beim Reformkurs und werden nicht rückfällig.
(Anmerkung bezieht sich auf den Kommentar von Marco99)
Sehr, sehr guter Kommentar!
Einer der besten Kommentare, die ich jemals auf Handelsblatt.online gelesen habe.
Mein Vertrauensverlust ist weitaus größer. Denn die Wahrheit ist sehr viel perverser. Durch das System des "Fractional Reserve Banking" ist die Buchgeldmenge zehn mal größer als die vorhandene Bargeldmenge. Jeder der das, was er laut Kontoauszug sein Eigentum nennt am Automaten oder Schalter auch in seinen tatsächlichen Besitz bringen will, kann davon (im besten, theoretischen) Fall 10% erhalten. Sofern das alle anderen zur gleichen Zeit auch wollen. Nun reden wir ständig davon dass der Fiatgeld-Dreck ständig wertloser wird. Diese 10% SIND DAS Fiatgeld - wertlose Baumwollappen. Sie haben keinen realen Gegenwert als Entsprechung, von einem marginalen Metallgehalt der Münzen abgesehen. Die übrigen 90% haben nicht nur keinen realen Gegenwert, sie existieren auch nur als elektronisch- molekulare Zustände auf irgendwelchen Festplatten.
Es braucht nur einen Funken...die ersten Schalter müssen schließen; ein bank-run in einer europäischen Großstadt in Zeiten von Facebook und Twitter führt innerhalb von Tagen in das totale finanznukleare Armageddon, niemand kann das einfangen, auch keine Zentralbank. Das einzige Härchen, das unsere Welt zu jedem beliebigen Zeitpunkt von diesem Szenario trennt heißt...Vertrauen. Vertrauen in die Dummheit und Naivität der Menschen, dass jeder dumme Lemming die Welt, in die er hineingeboren ist, annimmt ohne sie zu hinterfragen, zu verstehen und einfach blind darauf vertraut dass alles so bleibt, wie er es kennt. Alle anderen ahnen oder wissen, dass es den Tag geben wird, an dem ES endet
Aktienkurs-, Zinssatz-, Goldpreismanipulationen! Es gibt keine Anlageform, die nicht von Großbanken manipuliert wird. Um so lustiger wird es jetzt, wenn viele Länder an den Währungen manipulieren, um sich selbst zu bereichern. Mir ist es mittlerweile egal welche korrupte Bank oder Staat am Finanzmarkt kriminelle Transaktionen vornimmt. Ich zähle jeden Monat mein physisches Gold und Silber und die Kilos werden niemals weniger werden. Mir ist es egal ob eine Unze Gold 1 Euro oder 87 Milliarden Reichsmark kostet da ich das Vertrauen in Papiergeld, Banken und Staat zum Thema Währung verloren habe.
Beitrag von der Redaktion gelöscht. Bitte achten Sie auf unsere Netiquette: „Kommentare sind keine Werbeflächen“ http://www.handelsblatt.com/netiquette
@REchner: Ihre positiven Leistungsbilanzen: Liegt es nicht daran, dass die Importe der krisenstaaten zurückgingen, und nicht die Exporte aufgrung gestiegener Wettberwerbsfähigkeit stiegen? Das Lohn- und Preisniveau der OIIGSFZ... ist noch viel zu hoch.
Ach ja, es ist gerade eine ganz unbedeutende Meldung reingekommen:
Der griechische Finanzminister kündigt einen erneuten Schuldenschnitt an.
Damit sollte das Vertrauen in die Eurozone wieder hinreichend hergestellt sein.
http://www.finanzen.net/nachricht/aktien/Euro-Partner-brueskiert-Griechischer-Finanzminister-kuendigt-neuen-Schuldenschnitt-an-2274749