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Geldpolitik Chinas Zentralbank kämpft gegen das Coronavirus

Die Notenbank pumpt weitere Milliarden in den Markt. Nach Einschätzungen von Experten werden es nicht die letzten Eingriffe Chinas sein.
11.02.2020 - 17:44 Uhr Kommentieren
Am Montag pumpte das Geldinstitut noch einmal 900 Milliarden Yuan in das Finanzsystem. Quelle: dpa
Chinas Zentralbank in Peking

Am Montag pumpte das Geldinstitut noch einmal 900 Milliarden Yuan in das Finanzsystem.

(Foto: dpa)

Peking Die chinesische Zentralbank leitet im Kampf gegen das Coronavirus weitere Maßnahmen zur Unterstützung der heimischen Wirtschaft ein. Am Montag pumpte das Geldinstitut noch einmal 900 Milliarden Yuan (rund 120 Milliarden Euro) in das Finanzsystem, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete.

Erst in der vergangenen Woche hatte die Zentralbank zur Wiedereröffnung der Börsen auf dem chinesischen Festland 1,2 Billionen Yuan (rund 156 Milliarden Euro) an liquiden Mitteln zur Verfügung gestellt. Laut dem Finanzdienst Bloomberg war das die größte Unterstützung durch die chinesische Regierung seit 2004.

Auch US-Notenbankchef Jerome Powell warnte am Dienstag vor den wirtschaftlichen Folgen durch die Coronavirus-Krise. Das Virus könne zu „Verwerfungen in China“ führen, die wiederum auf die übrige Weltwirtschaft übergreifen könnten, sagte er vor dem US-Kongress.

Die amerikanische Notenbank verfolge die Entwicklung eng. Zugleich machte Powell deutlich, dass sie vorerst keinen Grund für eine Änderung ihres geldpolitische Kurses sehe, solange es keine „grundlegende Neubewertung“ des Konjunkturausblicks gebe.

In China rechnen Experten damit, dass Regierung und Notenbank die Wirtschaft noch stärker stützen. Die nächsten Schritte der chinesischen Zentralbank seien schon geplant, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Insider. Demnach wolle die Notenbank am 20. Februar den Leitzins kappen und binnen Wochen die Reserveanforderungen für die Banken weiter lockern.

Schon jetzt werden chinesische Banken immer wieder dazu aufgefordert, nach Möglichkeit Unternehmen zu unterstützen. Zudem gibt es für Unternehmen bereits Erleichterungen bei Sozialabgaben und Steuern.

Der Konsum leidet

Die Maßnahmen, die die staatlichen Stellen in China ergriffen haben, um eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern, treffen die heimische Wirtschaft hart. In den meisten Teilen des Landes waren die Neujahrsferien verlängert worden. Hinzu kommen noch immer umfangreiche Ausgangsbeschränkungen in zahlreichen Städten.

Darunter leidet nicht nur der Konsum. Firmen haben zudem Schwierigkeiten, ihren Betrieb wieder aufzunehmen, weil Mitarbeiter aufgrund von Transport- und Bewegungseinschränkungen nicht zur Arbeit kommen können.

Inzwischen sind mindestens 1 016 Menschen in China an dem Virus gestorben. Die Zahl der Neuinfektionen sank jedoch, was für leichten Optimismus an den Börsen sorgte.

Analysten stufen ihre Prognosen für das Wachstum in China immer weiter runter. „Der Ausbruch des Coronavirus hat die Dynamik der chinesischen Wirtschaft völlig verändert“, hieß es in einer Mitteilung von JP Morgan am Dienstag. Sollte der Ausbruch bis April nicht seinen Höhepunkt erreicht haben, könnte sich das Wachstum im ersten Quartal ins Negative umkehren, wobei sich eine Erholung über das zweite und dritte Quartal hinziehen könnte.

Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping zeigte sich am Montag erstmals seit Ausbruch der Krise wieder öffentlich. Staatsmedien zeigten ihn beim Besuch einer Wohnanlage und eines Krankenhauses in Peking. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, forderte Xi, die Auswirkungen der Epidemie auf die Wirtschaft zu minimieren. Massenentlassungen sollten vermieden werden. Die Auswirkungen der Coronavirus-Epidemie auf die Wirtschaft seien „nur von kurzer Dauer“, beschwichtigte er.

Die Nachrichtenagentur Reuters hatte zuvor berichtet, dass Xi bereits am 3. Februar davor gewarnt hatte, dass die Auswirkungen der harten Maßnahmen zur Bekämpfung des Virus zu weit gehen und die Wirtschaft zu heftig treffen. Das Wachstum der chinesischen Wirtschaft hatte sich bereits vor der Krise stark verlangsamt, hinzu kommen die Auswirkungen des Handelsstreits mit den USA.

Mehr: Verfolgen sie aktuelle Nachrichten zum Coronavirus hier im Newsblog.

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