Die einfachste Möglichkeit um den Euro zu schwächen, sind Worte. Wenn Draghi spricht, hat das durchaus Gewicht. Zeigt er sich besorgt über den starken Euro, reagiert der Wechselkurs sofort. Allerdings ist die Frage, ob den Worten nicht irgendwann Taten folgen müssen, damit sie ihre Wirkung nicht verlieren.
Die EZB kann auch direkt am Devisenmarkt intervenieren. Sie kann ihre Währungsreserven nutzen und zum Beispiel US-Dollar und amerikanische Staatsanleihen kaufen. Früher waren Interventionen am Devisenmarkt durchaus üblich. Allerdings haben sie häufig nicht viel gebracht.
Wobei die EZB zum ersten und bisher einzigen Mal im Herbst 2000 offen an den Währungsmärkten eingriff. In einer gemeinsamen Aktion kauften EZB, die US-Notenbank Fed und die Bank von Japan gemeinsam Euro, um die Gemeinschaftswährung zu stützen. Dies gelang bei einem Kurs von 82 US-Cents.
Die EZB könnte auch ein Wechselkursziel definieren. Ähnliches hat die Schweizer Notenbank in der Euro-Krise gemacht. Sie legte sich fest: Für einen Euro dürfe nicht weniger als 1,20 Franken gezahlt werden. Der Vorteil eines Zielkorridors liegt darin, dass manchmal allein die Ankündigung ausreicht, um das Ziel zu erreichen. Eine Intervention ist gar nicht zwingend nötig.
Das klassische Mittel der Notenbanken ist der Leitzins. Wenn die EZB ihn senkt, steigt die Zinsdifferenz zu anderen Währungsräumen. Anlagen außerhalb des Euroraumes werden dadurch attraktiver. Dadurch steigt die Nachfrage nach anderen Währungen wie etwa dem US-Dollar und deren Wechselkurs steigt.
Die EZB verlangt von Banken, die ihr Geld über Nacht bei der EZB parken, eine Strafgebühr. Einerseits will sie die Banken damit zur Kreditvergabe anregen. Andererseits kann das auch dazu führen, dass ein Teil der Guthaben in andere Währungsräume fließt.
Durch großangelegte Anleihekäufe kann die EZB die Geldmenge im Euroraum erhöhen und die langfristigen Zinsen senken. Dadurch steigt tendenziell die Nachfrage nach anderen Währungen wie dem US-Dollar.
In der Euro-Zone stehen sie nicht zur Debatte. Dennoch sind Kapitalverkehrskontrollen ein mächtiges Mittel, um den Wechselkurs zu beeinflussen. Durch Steuern auf Kapitalimporte oder Exporte und durch Beschränkungen für Kapitaltransfers lässt sich der Kapitalverkehr ins Ausland beschränken.
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