Geldpolitik EZB-Direktorin Schnabel: Kerninflation soll vor Straffung der Geldpolitik steigen

Die EZB hat kürzlich ihre Inflationsprognose für das neue Jahr auf 3,2 Prozent angehoben.
Frankfurt Bevor die EZB ihre Geldpolitik straffen kann, muss sie aus Sicht von Notenbank-Direktorin Isabel Schnabel erst Veränderungen beim zugrundeliegenden Preisdruck sehen. „Ein Übertreffen des Inflationsziels könnten die Folge davon sein, dass der EZB-Rat Geduld übt bei der Anpassung seiner geldpolitischen Ausrichtung, wenn er mit einem sich verbessernden Ausblick konfrontiert ist“, sagte sie am Mittwoch in einer Rede für eine Veranstaltung des Peterson Instituts für Internationale Ökonomie (PIIE).
Eine fundamentalere Neubewertung der mittelfristigen Inflationsaussichten sei erst dann gerechtfertigt, wenn sich günstigere Perspektiven auch in der zugrundeliegenden Inflation zeigten. Mit der zugrundeliegenden Teuerung verweisen die Währungshüter zumeist auf die sogenannte Kerninflation, in der schwankungsreiche Energie- und Lebensmittelpreise ausgeklammert bleiben.
Ihr allgemeines Inflationsziel hat die EZB inzwischen angepasst. Sie strebt nun mittelfristig eine Teuerung im Euro-Raum von zwei Prozent an statt wie bisher von unter, aber nahe zwei Prozent. Wenn die Zinsen in der Wirtschaft schon extrem niedrig liegen und die EZB deshalb besonders kräftig reagieren muss, will die Notenbank auch vorübergehend ein leichtes Übertreffen des Inflationsziels hinnehmen.
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