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Geldpolitik Lagarde lehnt rasche Zinswende ab – Dezember-Beschlüsse im EZB-Rat umstritten

Die EZB-Präsidentin will in der Zinspolitik nicht den USA folgen. Die Dezember-Protokolle belegen aber: Im Rat gibt es unterschiedliche Positionen zu den Inflationsgefahren.
20.01.2022 - 17:25 Uhr 10 Kommentare
Die EZB-Chefin will einen anderen Kurs einschlagen als die US-Notenbank Fed. Quelle: AP
Christine Lagarde

Die EZB-Chefin will einen anderen Kurs einschlagen als die US-Notenbank Fed.

(Foto: AP)

Paris EZB-Präsidentin Christine Lagarde ist trotz der hohen Inflation im Euro-Raum gegen rasche Zinserhöhungen. Die Europäische Zentralbank müsse geldpolitisch nicht so aggressiv vorgehen, wie es die US-Notenbank Fed voraussichtlich tun werde, sagte Lagarde am Donnerstag dem französischen Hörfunksender France Inter. „Der Zyklus der wirtschaftlichen Erholung in den USA ist dem in Europa voraus“, so Lagarde. „Wir haben also allen Grund, nicht so schnell und rabiat vorzugehen, wie man es sich bei der Fed vorstellen kann.“

Die US-Notenbank hat für 2022 bereits drei Zinserhöhungen in Aussicht gestellt. Sie könnte schon im März den Schlüsselsatz anheben. Grund dafür ist die hohe Inflation. Auch im Euro-Raum ist die Teuerungsrate zuletzt deutlich gestiegen. Im Dezember hatte sie ein Rekordhoch von 5,0 Prozent erreicht.

Die EZB will aber bei der Straffung der Geldpolitik deutlich langsamer vorgehen. Auf ihrer Sitzung im Dezember hat sie zwar beschlossen, ein in der Pandemie aufgelegtes Kaufprogramm im März auslaufen zu lassen. Dafür will sie aber ein anderes Programm zunächst aufstocken. Eine Zinserhöhungen in diesem Jahr ist praktisch ausgeschlossen.

Die Dezember-Beschlüsse waren im EZB-Rat aber durchaus umstritten, wie die am Donnerstag veröffentlichten Sitzungsprotokolle zeigen. Demnach wurde intensiv über die Inflationsrisiken diskutiert. Aus Sicht einiger Ratsmitglieder ist ein Szenario einer länger höheren Inflation nicht auszuschließen.

Zu den warnenden Stimmen zählten nach Handelsblatt-Informationen aus Notenbankkreisen unter anderem der damalige Bundesbank-Präsident Jens Weidmann und die EZB-Direktorin Isabel Schnabel, auch wenn Letztere dennoch für die beschlossenen Maßnahmen stimmte.

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In ihren damals veröffentlichten Prognosen geht die EZB davon aus, dass die Inflationsrate im Währungsraum in den Jahren 2023 und 2024 wieder auf jeweils 1,8 Prozent sinkt. Aus Sicht der Gruppe um Weidmann und Schnabel, die vor Inflationsrisiken warnen, ist sie damit bereits dicht am Ziel von zwei Prozent.

Da diese Vorhersage mit Aufwärtsrisiken behaftet sei, könne auch leicht ein Wert über der Zielmarke herauskommen. Laut den Protokollen drängten einige Sitzungsteilnehmer deshalb darauf, dass die EZB ihre Bereitschaft betone, notfalls „alle Instrumente“ in ihrem geldpolitischen Werkzeugkasten anzupassen.

Einfluss der Energiepreise

Aus Sicht von Carsten Brzeski, Ökonom der niederländischen Großbank ING, zeigen die Protokolle, dass es innerhalb der Notenbank eine „realistischere Debatte über die verschiedenen Inflationsszenarien“ gibt. Er geht aber davon aus, dass die hohe Teuerungsrate in den kommenden Monaten nicht schnell zurückgehen wird. Das liege unter anderem daran, dass Unternehmen gestiegene Produktionskosten an die Verbraucher durchreichen.

Außerdem würden in einigen europäischen Ländern die Energiepreise für private Verbraucher oft zum Jahresbeginn angepasst. Diese machten im Euro-Raum zwischen April und Dezember 2021 bereits mehr als die Hälfte des Preisanstiegs aus. Lagarde sagte in dem Hörfunkinterview, die EZB habe bereits auf den erhöhten Preisauftrieb reagiert und stehe für geldpolitische Maßnahmen bereit, falls die Datenlage es erfordern sollte.

Die lockere Geldpolitik im Euro-Raum ist zuletzt zunehmend in die Kritik geraten. Der deutsche Wirtschaftsweise Volker Wieland etwa forderte die Notenbank auf, die Zinsen bereits im laufenden Jahr anzuheben.

Kontrovers diskutiert wird derzeit auch über die höheren Energiepreise und ihren weiteren Einfluss auf die Inflation. Zuletzt ist der Preis für europäisches Brent-Öl auf den höchsten Stand seit mehr als sieben Jahren gestiegen.

In ihren Inflationsprognosen von Dezember, die die Grundlage für die geldpolitischen Beschlüsse waren, geht die EZB davon aus, dass der Ölpreis bis zum Jahr 2024 wieder deutlich sinkt. Angesichts der aktuellen Preisrally ist das jedoch fraglich.

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In der Vergangenheit haben Notenbanker Schwankungen der Energiepreise meistens ignoriert, weil sie davon ausgegangen sind, dass diese in der Regel nur kurzfristigen Einfluss haben. EZB-Direktorin Schnabel hat aber zuletzt argumentiert, dass die Transformation hin zu einer CO2-neutralen Wirtschaft die Energiepreise und damit auch die Inflation längerfristig hochtreiben könnte – zum Beispiel, weil börsennotierte Ölkonzerne wegen der Verpflichtung, klimaschädliche Emissionen zu reduzieren, nicht mehr im gleichen Ausmaß mit neuen Investitionen auf die gestiegenen Ölpreise reagieren.

Aus Sicht von Schnabel muss die EZB die Energiepreise daher unter bestimmten Umständen stärker in ihrer Geldpolitik berücksichtigen, vor allem, wenn sie die Inflationserwartungen nach oben treiben. Diese sind zuletzt gestiegen. Inflationserwartungen sind für Notenbanker wichtig, da die Erwartung über steigende Preise die Gefahr einer Lohn-Preis-Spirale erhöht. In diesem Szenario verstärken sich höhere Preise und Löhne gegenseitig.

Maßnahmen gegen Immobilienblase

Beim in Teilen der Euro-Zone überhitzten Immobilienmarkt deuten sich indes erste Maßnahmen durch die EZB an. Die Überbewertung in gewissen Wohnmärkten greife weiter um sich, warnte EZB-Vizechef Luis de Guindos am Donnerstag. Es sei an der Zeit darüber nachzudenken, dass mit Blick auf die Risiken für das Finanzsystem als Ganzes Gegenmaßnahmen ergriffen würden.

Die deutschen Finanzaufseher haben bereits Schritte in dieser Richtung in die Wege geleitet: Sie wollen wegen zunehmender Risiken im Finanzsystem und explodierender Immobilienpreise wieder ein größeres Krisenpolster von den Banken verlangen.

Mehr: Die große Nervosität vor der Zinswende

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10 Kommentare zu "Geldpolitik: Lagarde lehnt rasche Zinswende ab – Dezember-Beschlüsse im EZB-Rat umstritten"

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  • NOCHMALS FÜR ALLE:

    Die 5,3% Inflation beziehen sich lediglich auf die Preisänderung bezogen auf den Dezember 2021 im Vergleich zum Dezember 2020!!! Da wir im Dezember 2020 eine Inflation von - 0,3 % hatten (die Preise somit rückläufig waren), haben bereits kleine Preissteigerungen einen hohen prozentualen Zuwachs. Die absoluten Zahlen fallen deutlich geringer aus.

    Auf das Jahr gesehen liegt die durchschnittliche Preissteigerung (Inflation) bei 3,1 %

    Quelle: Statistische Bundesamt!
    https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2022/01/PD22_025_611.html
    https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2021/01/PD21_025_611.html#:~:text=Im%20Dezember%202020%20lag%20die,Mal%20im%20Jahr%202020%20negativ.



    PS: Niemand hat auf das Jahr gesehen 5% an Kaufkraft verloren!! Das sind alles FakeNews die sie hier verbreiten

  • Erinnern wir uns daran, wie der Wechselkurs war, als wir auf den Euro umgestiegen sind. 1:2, d.h für 2 DM haben wir einen Euro bekommen. Damals war der Wechselkurs zum Schweitzer Franken Sfr : DM nahezu 1:1:
    Heute haben wir einen Wechselkirs von EURO zu sfr beinahe 1:1
    D.h. wir wurden um 50% unseres Geldvermögens betrogen.
    Die Inflationsstatistiken wurden laufend geändert. Heute haben wir offiziell 5,3 % Inflation. Ein wissenschaftlicher Kollege hat es nach der alten Methode berechnet. Damit hätten wir heute mehr als 10%. Das passt.
    Die Kaufkraft ist um 50% gesunken!!! Deshalb sind die Sachwerte so hoch!! Aktien, Immobilien, Rohstoffe und Gold.
    Die Presse schreit fast in jeder Ausgabe "Immobilienblase" "Aktienblase" usw. Wie ärmlich. Es ist deshalb immer teurer, weil die Kaufkraft des Geldes schwindet. Der Sparer ist vom Staat und der EZB betrogen. Warum? Die staatliche Schuldenorgie wird von der Zentralbank finanziert und Geldwetstabilität bleibt auf der Strecke. Eine stabile Währung haben wir schon lange nicht mehr. In der 'Geschichte schon mehrfach passiert. Dann war Staat und Bank pleite!!
    Wir sind nun im letzten Zyklus. Die EZB mit Lagard will nicht gegensteuern. Bald werden wir Türkische Liraverhältnisse sehen.

  • Ich hatte noch nie Vertrauen in die EZB-Chefin Christine Lagarde.
    Nach sieben Jahren Null-Zins Strategie der EZB steigt die Inflation auf über 5%, wird jetzt verharmlost und relativiert. Das ist ein riskantes Spiel mit den Löhnen, Renten und Vermögen der Bürger.
    Es ist egal wie groß die die Zugewinne bei Löhnen, Renten, Immobilien oder Aktien waren, für die letzten 12 Monate sind 5% abzuziehen.

  • - Fortsetzung -

    Gesellschaftsklempner aller Kaliber maßen sich an, von der Zahl der zu produzierenden Rasierklingen bis zur Höhe der Investitionen in die Automobilindustrie alle wirtschaftlich relevanten Faktoren eines Wirtschaftsraumes verlustfrei planen und verordnen zu können. Dabei handelt es sich um eine klassische Form der, wie Hayek es nennt, ANMASSUNG VON WISSEN. (...)
    Das alles wäre unbedenklich, wenn die Konjunktur durch real gebildete Ersparnisse angetrieben wäre, und den Konsumentenpräferenzen tatsächlich entspräche. Denn dann hätten die Unternehmer richtig gehandelt: die künftig produzierten Güter träfen auf eine kaufkräftige Nachfrage. Ist der Boom aber nicht auf reale Ersparnisse, sondern auf aus dem Nichts geschaffene Kredite gegründet, verhalten sich die Unternehmer auf breiter Front fehlerhaft, weil sie Investitionsentscheidungen auf Grund nicht gegebener Voraussetzungen treffen. Die aufwendigen Investitionen in Güter höherer Ordnung gehen vielfach verloren, weil die ausgestoßenen Güter auf keine kaufkräftige Nachfrage treffen, da die zum Kauf der erstellten Güter erforderlichen Ersparnisse nie gebildet wurden. Überkapazitäten in vielen Industriezweigen und kostspielige Abschreibungen sind die Folge. Das bedeutet die Vernichtung realer Werte. (...)
    Die „moderne Geldtheorie“ ist alter Wein in neuen Schläuchen. Ohne Produktion, Arbeit und Anstrengung reich zu werden, ist ein schöner Traum. Allein durch Geldschöpfung Wohlstand schaffen zu wollen, eine Illusion."


  • Gut dass es auch vernünftiger Menschen als Herrn Josef Berchtold gibt.

    Begründung:

    Zu behaupten, dass "(...) den Bürgern überdies Steuern auf historischem Rekordniveau abpresst, als „Kapitalismus“ zu verkaufen(...)." Dies ist meilenweit von der Realität entfernt.
    Vor 20 Jahren war der Spitzensteuersatz in der EKST erheblich höher.

    Dass die mittleren Einkommen stärker belastet werden, ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass die Dax-Konzerne - wenn überhaupt - nur soviel Steuern bezahlt haben, wie ein Facharbeiter.
    Die Banken mit Cum-Ex etc. haben ein Übriges gemacht (ca. 50 Mrd.€) und nicht zu bergessen, ca. 100 Mrd. Stuervermeidung p.a.

  • @ Josef Berchtold
    "Die Modern Monetary Theorie ist nicht am Ende, wenn man sie nicht so stümperhaft anwenden würde wie bisher. Der EZB muss es erlaubt sein, MMT-Geld direkt in klar definierte Märkte zu lenken. Beispielsweise in Klimaschutz, Forschung u. Bildung, nicht in die spekulativen Finanzmärkte."

    Herr Berchtold, MMT ist tatsächlich nichts anderes als ALTER WEIN IN NEUEN SCHLÄUCHEN!!!

    https://www.misesde.org/2019/06/moderne-geldtheorie-alter-wein-in-neuen-schlaeuchen/

    HYBRIS ist es, allerschlimmste Hybris, wenn Notenbanker (oder gar Politiker) glauben, sie könnten die Wirtschaft besser steuern als der Markt, oder sie könnten Ressourchen am besten allozieren!!

    "Die modernen Geldalchemisten verfügen weder über das Wissen noch über die Fähigkeiten, um das Geldsystem so zu steuern, dass Hyperinflationsdebakel und andere grobe Verzerrungen des Wirtschaftssystems vermieden werden. Was die Anhänger der MMT dazu veranlasst zu glauben, Wohlstand für alle mittels Anwerfens der Notenpresse und hemmungsloser Staatsverschuldung schaffen zu können, ist rätselhaft. Alle – wirklich alle – bisher unternommenen Versuche sind fulminant gescheitert.

    Die politische Klasse behauptet rund um den Globus, dass „der Kapitalismus“ ausgedient hat. Ein „Dritter Weg“ zwischen Sozialismus und Kapitalismus müsse beschritten werden. Die kontrafaktische Behauptung, die „Ideologie des Neoliberalismus“, „unregulierte Finanzmärkte“ und ein „entfesselter Turbokapitalismus“ hätten die Welt in die zurückliegenden Wirtschaftskrisen gestürzt, wird von den Mainstreammedien kritiklos propagiert. Dass Politiker und Staatsintellektuelle es verstehen, ein System, in welchem der Staat alle relevanten Gesellschaftsbereiche rigoros kontrolliert, in dem das Unternehmertum beinahe zu Tode reguliert wird und das den Bürgern überdies Steuern auf historischem Rekordniveau abpresst, als „Kapitalismus“ zu verkaufen, ist schon eine beachtliche Leistung.

  • @Max MusterStudent
    Vielen Politikern der Gegenwart sitzt der Monetarismus der alten Bundesbank noch tief in den Knochen. Es wird nicht realisiert, wie fatal die Hochzins-Politik der alten Bundesbank in den 90er - Jahren war und davor schon in den 1970er Jahren. Diese Politik hat ein erhebliches ökonomisches Zerstörungswerk verursacht. Man war perfekt naiv und dogmatisch seitens der alten Bundesbank. Kohl tauschte das wertlose DDR-Geld in harte DM. Die Bundesbank hat es aus dem Nichts geschöpft, es war also pur Schöpfgeld. Aufgrund der völlig überholten Denkweise - d.h. aufgrund des bornierten Dogmatismus (Monetarismus) - versuchte die Bundesbank, Inflation nicht aufkommen zu lassen. Es kam, wie es kommen musste: die Investitionen sanken, die Baubranche versank als erste im Chaos. Die Hälfte der Bauarbeiter verloren ihren Job und mussten unterhalten werden, mit Steuergeld. Es gab sogar Selbsttötungen von Privatinvestoren am Wohnungsmarkt. Trotz dieses Kardinalfehlers hat die Bundesbank noch immer einen tadellosen Ruf. Aber zurück zum "Heute" : man kann leicht die Bevölkerung mit dem einzelwirtschaftlichen Denken der "Schwäbischen Hausfrau" verführen. So kommen Dogmatismus und Verführung zusammen, zu einem kaum zu überwindenden Furor der Zukunfts- und Crash-Angst, in der kenntnisarmen Bevölkerung. Dass sich in Bezug auf das Denken über Schulden bei den heutigen Politikern etwas ändert, ist somit nicht zu erwarten. Es werden vermutlich fatale Fehler gemacht werden. Deshalb wird der weitere Aufstieg Asiens, insbesondere Chinas, an Fahrt gewinnen, denn dort kennt man die sanften Dosen an Schöpfgeld, die regelmäßig notwendig sind, um eine erfolgreiche Ökonomie aufzubauen und am Laufen zu halten. Japan u. China zeigen es mehr als deutlich, aber man lernt anscheinend in Deutschland nichts daraus. Mit einigen anderen fatalen Fehlern ist es nu so weit gekommen, dass sogar Akademiker in Bezug auf Wohnungseigentum zur Generation Laminat wurden, gemietet natürlich.

  • Zum Glück gibt es keine/n deutschen EZB PräsidentIn

    Unglaublich was deutsche Ökonomen momentan für egoistische Forderungen an die Geldpolitik der EZB stellen. Dabei sollten sich deutsche Ökonomen um ihre eigene Reputation Sorgen machen.. Das letzte Mal haben sie 2018/19 (bzw. 2015) lautstark nach Zinserhöhungen geschrien und lagen massiv falsch mit ihrer Einschätzung!

  • Die EZB schützt nicht die Währung, sondern in erster Linie ihre eigene Existenz. Wenn die Zinsen vor Installation einer Schuldenunion steigen, bekommen die Südländer wieder erhebliche Probleme und dann könnte der Euro wieder in Frage gestellt werden.

  • Rückblickend in die 1970er Jahre kann man aus heutiger Sicht einiges erkennen. Es gab damals auch eine scharfe Roh-Öl-Preis-Erhöhung. Nach alter ökonomischer Lehre wurden die Leit-Zinsen erhöht. Eine Rezession wurde ausgelöst, Baufirmen gingen reihenweise in Konkurs. Es wurden dann bald staatlichen Anreize zum Investieren ausgelobt. Die damaligen Zinserhöhungen waren somit falsch. Wir sind heutzutage in einer stark globalisierten Weltwirtschaft befindlich. Europa hat an Bedeutung verloren, Asien wächst enorm. Die Bedeutungsschwere der EZB wird überschätzt. Die Modern Monetary Theorie ist nicht am Ende, wenn man sie nicht so stümperhaft anwenden würde wie bisher. Der EZB muss es erlaubt sein, MMT-Geld direkt in klar definierte Märkte zu lenken. Beispielsweise in Klimaschutz, Forschung u. Bildung, nicht in die spekulativen Finanzmärkte. Auch Entwicklungshilfe durch Investitionen in Afrika, wie es China macht, kann durch MMT leicht finanziert werden. Lange Laufzeiten, Zinsen Null. Die Erhöhung der Leit-Zinsen aufgrund von importierter Inflation ist falsch, es entstünde eine Rezession, wie man rückblickend einfach erkennen kann. Schöpfgeld sollte nun verstärkt in die Erneuerbaren fließen, lange Laufzeiten, Zinsen Null, so bekämpft man hohe Energiepreise. Die MMT steht dafür zur Verfügung und wirkt schon mittelfristig energiepreislich gegen Energie-Preis-Inflation.

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