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Geldpolitik Russische Zentralbank hebt Leitzins überraschend an

Die russische Zentralbank hat ihren Leitzins im Kampf gegen die hohe Inflation auf 4,5 Prozent angehoben. Der Rubel wertete nach der Entscheidung auf.
19.03.2021 - 12:37 Uhr Kommentieren
Die russische Währung wertete nach der Entscheidung auf. Quelle: dpa
Russische Rubel

Die russische Währung wertete nach der Entscheidung auf.

(Foto: dpa)

Moskau Die russische Zentralbank hat ihren Leitzins im Kampf gegen die hartnäckig hohe Inflation überraschend angehoben. Der Zinssatz werde vom Rekordtief von 4,25 auf 4,5 Prozent heraufgesetzt, wie sie am Freitag in Moskau bekanntgab. „Die schnelle Erholung der Nachfrage und der erhöhte Inflationsdruck erfordern eine Rückkehr zu einer neutralen Geldpolitik“, begründete die Notenbank ihren Schritt. Zugleich behielt sie sich weitere Zinsanhebungen in den kommenden Monaten ausdrücklich vor.

Im Februar war die Teuerungsrate auf 5,7 Prozent gestiegen, nachdem sie zu Jahresbeginn noch bei 5,2 Prozent lag. Die Zentralbank strebt einen Wert von etwa vier Prozent an. Sie wird diesen den eigenen Prognosen zufolge erst in der ersten Jahreshälfte 2022 wieder erreichen. Billiges Geld kann zwar Konsum und Investitionen ankurbeln, aber auch die Inflation durch eine steigende Nachfrage.

Der Rubel wertete nach der Entscheidung auf. Im Gegenzug verbilligten sich Dollar und Euro am Freitag um jeweils etwa ein Prozent auf 73,74 beziehungsweise 87,7275 Rubel. Höhere Zinsen machen die Währung für Anleger attraktiver. Ein stärkerer Rubel kann zugleich die Importe verbilligen und so die Inflation abmildern helfen.

In den vergangenen Tagen war der Rubel unter anderem durch die wachsenden Spannungen mit den USA unter Druck geraten. Der neue US-Präsident Joe Biden hatte seinem russischen Kollegen Wladimir Putin wegen der angeblichen Einmischung in die US-Wahl mit Konsequenzen gedroht. Außerdem hatte Biden Putin indirekt den als „Killer“ bezeichnet. Unter anderem wegen des Giftanschlags auf den Kreml-Kritiker Alexej Nawalny und Hacker-Vorwürfen drohen die USA mit neuen Sanktionen gegen Russland.
Darüber hinaus hatte zuletzt der Preisverfall des wichtigen Exportguts Rohöl dem Rubel zugesetzt. Am Donnerstag hatten Spekulationen auf Verzögerungen bei der erwarteten Erholung der Nachfrage der Sorte Brent aus der Nordsee einen Kurseinbruch von sieben Prozent eingebrockt. Auslöser der Verkäufe waren die wieder steigenden Coronavirus-Fallzahlen in zahlreichen europäischen Staaten. 

Optimistisch äußerten sich die Währungshüter zu den Konjunkturaussichten. „Ab 2021 wird das russische Wirtschaftswachstum von den verbesserten Aussichten für die globale Konjunktur unterstützt“, hieß es dazu. Das dürfte „das Wachstum der Nachfrage nach russischen Exportgütern beschleunigen“.

Die mittelfristige Entwicklung hänge maßgeblich davon ab, wie schnell die Impfungen gegen das Corona-Virus in Russland und weltweit vorankämen.

Auch Brasilien und die Türkei haben in dieser Woche ihre Zinsen angehoben, um Inflationsrisiken zu begegnen. Die Europäische Zentralbank und die US-Notenbank halten dagegen weiter an ihrer Politik ultraniedriger Zinsen fest.

Mehr: Fed bleibt auf ultralockerem Kurs und verweist auf Schwächen in der US-Wirtschaft

  • rtr
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