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Geldpolitik US-Notenbank-Chef Powell: Inflationsziel womöglich nur in mehr als drei Jahren erreichbar

Die Fed hatte in Aussicht gestellt, die Zinsen solange nicht zu erhöhen, bis die Teuerungsrate zwei Prozent übertroffen hat – und das wird offenbar dauern.
24.02.2021 Update: 25.02.2021 - 00:59 Uhr Kommentieren
Die Fed wird ihre Anleihenkäufe solange mit mindestens der aktuellen Geschwindigkeit fortsetzen, bis sie deutliche Fortschritte in Richtung ihrer Ziele sieht. Quelle: Reuters
US-Notenbankchef Jerome Powell

Die Fed wird ihre Anleihenkäufe solange mit mindestens der aktuellen Geschwindigkeit fortsetzen, bis sie deutliche Fortschritte in Richtung ihrer Ziele sieht.

(Foto: Reuters)

Washington Die US-Notenbank könnte aus Sicht ihres Chefs Jerome Powell mehr als drei Jahre brauchen, bis sie ihre Inflationsziele erreicht. „Wir sind nur ehrlich, was diese Herausforderung angeht“, sagte Powell am Mittwoch in einer Anhörung vor dem Finanzdienstleistungsausschuss des US-Repräsentantenhauses.

Die Federal Reserve hatte in Aussicht gestellt, die Zinsen solange nicht zu erhöhen, bis die Teuerungsrate zwei Prozent übertroffen hat. Der Fed-Chef äußerte sich dennoch zuversichtlich, dass die Fed zu ihrer Zielmarke vorstoßen wird. „Wir glauben, das wir das tun können, wir glauben, dass wir das machen werden. Es könnte mehr als drei Jahre dauern,“ sagte er.

Die Anhörung, die wegen der Pandemie diesmal virtuell stattfand, ist der zweite Tag der Befragungen durch den US-Kongress. Am Dienstag stand Powell bereits dem Bankenausschuss des US-Senats per Videoschalte Rede und Antwort. Der Notenbankchef hatte dabei seine Einschätzung abgegeben, dass die US-Wirtschaft angesichts der Virus-Krise noch für eine geraume Zeit auf Hilfen der Währungshüter angewiesen sei.

Die Fed werde ihre Anleihenkäufe solange mit mindestens der aktuellen Geschwindigkeit fortsetzen, bis sie deutliche Fortschritte in Richtung ihrer Ziele sehe. Die US-Notenbank greift der US-Konjunktur derzeit unter anderem mit ultratiefen Zinsen und monatlichen Wertpapierkäufen im Volumen von 120 Milliarden Dollar unter die Arme.

Von der zweitägigen Anhörung dürften auch Powells Aussichten für eine weitere Amtszeit abhängen. Anfang nächsten Jahres läuft seine vierjährige Amtszeit ab. US-Präsident Joe Biden muss daher in den nächsten Monaten entscheiden, ob er Powell, der von seinem Vorgänger Donald Trump für den Posten vorgeschlagen wurde, für eine zweite Amtszeit vorsehen will.

Wichtiges Jahr für Entwicklung eines digitalen Dollars

Powell sprach auch über die weitere Entwicklung eines digitalen Dollars. Für diese könnte seiner Einschätzung nach die Zustimmung des US-Kongresses erforderlich sein. „Das ist nicht klar, bis wir sehen, welchen Weg wir einschlagen“, sagte Powell.

Aus seiner Sicht wird 2021 ein wichtiges Jahr für dieses Projekt. „Dies wird das Jahr sein, in dem wir sehr aktiv auf die Bevölkerung zugehen“, sagte er. Es gebe schwierige geldpolitische Fragen und auch technische Fragen bei dem Projekt. „Wir werden einen öffentlichen Dialog haben,“ sagte er.

Powell wies darauf hin, dass die USA ein funktionierendes Banken- und Finanzsystem und einen starken Kapitalmarkt haben. Die Fed müsse vorsichtig sein, dass sie mit der Schaffung eines digitalen Dollar diese nicht untergrabe.

Rund um den Globus loten Notenbanken derzeit aus, ob sie digitale Versionen ihrer Landeswährungen schaffen wollen. Unter den großen Ländern gilt China als Vorreiter in der Entwicklung. In mehreren Metropolen wie Shengzhen, Chengdu und Hangzhou wurden bereits großangelegte Probeläufe mit einem digitalen Yuan gestartet. Die Bahamas hatten 2020 als erstes Land der Welt eine digitale Version ihrer Währung eingeführt – den sogenannten „Sand Dollar.“

Störung bei zentralen Systemen der US-Notenbank

Unterdessen sind am Mittwoch zentrale Systeme der US-Notenbank Fed mehr als drei Stunden lang ausgefallen. Dazu gehörten mehrere kritische Dienstleistungen für Finanzinstitute, die das Rückgrat des US-Bankensystems ausmachen. Auf der Website der Zentralbank hieß es zunächst, ein „operativer Fehler“ sei für die Ausfälle verantwortlich gewesen. Zwischenzeitlich waren etwa der National Settlement Service and der Fedwire Securities Service betroffen, die unter anderem Dienste im Zusammenhang mit US-Staatsanleihen anbieten. Auch Fedwire Funds und Fedcash fielen vorübergehend aus.

Mehr: Von den Zielen noch weit entfernt: Fed stellt sich auf längere Krisenhilfe ein.

  • rtr
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