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Inflation Preise in Europa steigen kaum

Die Preise in der Euro-Zone steigen um 0,2 Prozent im August. Trotz sehr lockerer Geldpolitik liegt das Inflationsziel der Europäischen Zentralbank in weiter Ferne. Die Zweifel an der Macht der EZB wachsen.
31.08.2015 - 11:05 Uhr 3 Kommentare
An einzelnen Tankstellen war der Diesel-Preis im Januar unter ein Euro gesackt – derzeit geht es wieder in diese Richtung. Quelle: dpa
Niedrige Preise

An einzelnen Tankstellen war der Diesel-Preis im Januar unter ein Euro gesackt – derzeit geht es wieder in diese Richtung.

(Foto: dpa)

Luxemburg Die Preise in der Euro-Zone sind im August um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen, wie die Statistikbehörde der Europäischen Union am Montag mitteilte. Vor allem die deutlich gefallenen Energiepreise verhinderten einen deutlicheren Anstieg. Der Index ohne Berücksichtigung der Energiepreise stieg nach der veröffentlichten ersten Schätzung um 1,1 Prozent.

Auch im Juni und Juli waren die Preise jeweils um 0,2 Prozent gestiegen. Die aktuellen Zahlen wecken daher Zweifel, dass Zentralbanken die Inflation so steuern können wie sie bislang dachten. Vor weniger als einem halben Jahr hatte die Europäische Zentralbank (EZB) ein Programm gestartet mit dem Ziel, die Verbraucherpreise wieder in die Höhe zu treiben.

Die EZB kauft dazu monatlich Anleihen im Wert von 60 Milliarden Euro auf und will so die Banken zu mehr Kreditvergabe und damit Unternehmen zu mehr Investitionen und Verbraucher zum Konsum verführen. So soll die Inflation wieder in die Nähe der Zielmarke von knapp zwei Prozent Teuerungsrate getrieben werden.

Stärkste Preistreiber waren im August die Kosten im Dienstleistungssektor sowie die Preise für Lebensmittel, Alkohol und Zigaretten mit einem Plus von jeweils 1,2 Prozent. Industriegüter verteuerten sich um 0,6 Prozent. Die Energiepreise sanken dagegen mit 7,1 Prozent deutlich stärker als im Vormonat Juli, als sie um 5,6 Prozent zurückgegangen waren.

Niedrigere Inflationsdaten gelten als gefährlich, da sich Firmen und Verbraucher auf fallende Preise (Deflation) einstellen könnten und dann Investitionen verschieben oder Konsumkäufe verschieben. Tatsächlicht steht der Euroraum vor dem Hintergrund der chinesischen Konjunkturerlahmung und des Zusammenbruchs der Rohstoffpreise erneut unter disinflationärem Druck wie die aktuellen Daten von Eurostat zeigen.

Möglicherweise wird EZB-Präsident Mario Draghi in dieser Woche gezwungen sein, das einzuräumen und auf der Zinssitzung am Donnerstag die Inflationsprognosen der Behörde zu senken. Die jüngsten Gefahren für die Preisentwicklung unterstreichen einmal mehr, dass im Euroraum - ebenso wie in den USA, in Großbritannien und in anderen Industrieländern - die Inflationsrate immer noch deutlich unterhalb der Zielwerte liegt und dass sie immer weniger im Einklang mit der Konjunkturerholung steht.

Ob das zur Folge hat, dass Forderungen nach einer Ausweitung des Anleihekaufprogramms über die geplanten 1,1 Billionen Euro hinaus lauter werden, hängt davon ab, wie Draghi die komplexen ökonomischen Zusammenhänge kommuniziert.

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3 Kommentare zu "Inflation: Preise in Europa steigen kaum"

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  • Wohlgemerkt in der gesamten S.... Euro Zone.Hierzulande sind sie mehr als 8% gestiegen. Die neuste Masche,: anstatt 500 Gramm gibt es halt 400 Gramm oder weniger. Natürlich zum gleichen Preis.
    Es gibt doch wohl keine dümmlicher Rechtfertigung, als die Inflation, für den Staatsanleihen Aufkauf der PIG Staaten.

    "Die Preise in der Euro-Zone sind im August um 0,2 Prozent"

  • @Ebert Bernd-Thomas
    Dann haben Sie wohl was nicht verstanden, die Wirksamkeit von geldmarktpolitischen Eingriffen hängt von den Rahmenbedingungen ab. Derzeit sind die Preise im Rohstoffsekor auf breiter Front gefallen, das hat konjunkturelle Gründe.

  • Einige scheinen es immer noch nicht kapiert zu haben : das Auskippen von Milliarden über Milliardären führt nicht zu mehr Konsum und zu Inflation. Die Inflation bei Börsenkursen, Immobilienpreisen und Luxusgütern geht nicht in den statistischen Warenkorb ein.
    Wer mehr Inflation will ( warum auch immer), der muss die Massenkaufkraft stärken!

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