Konjunktur US-Finanzministerin Janet Yellen spielt Inflationsängste herunter – und will 2022 Vollbeschäftigung erreichen

Janet Yellen ist die erste Frau, die das US-Finanzministerium leitet.
Washington Nach Einschätzung von US-Finanzministerin Janet Yellen sind die höheren Renditen langfristiger Staatsanleihen kein Zeichen dafür, dass Marktakteure eine übermäßig hohe Inflation erwarten.. „Ich sehe nicht, dass die Märkte erwarten, dass die Inflation über das Inflationsziel von zwei Prozent steigt, das die Fed als durchschnittliche Inflationsrate auf längere Sicht hat“, sagte Yellen am Freitag in einem PBS Newshour Interview. „Die langfristigen Zinssätze sind etwas gestiegen – aber hauptsächlich, denke ich, weil die Marktteilnehmer eine stärkere Erholung sehen“, so die Finanzministerin.
Die Renditen von 10-jährigen Staatsanleihen haben sich am Freitag stabilisiert. Zuvor waren sie auf den höchsten Stand seit mehr als einem Jahr angestiegen, nachdem der Arbeitsmarktbericht für Februar besser als erwartet ausgefallen war. Die Daten des Arbeitsministeriums zeigten, dass im Februar rund 379.000 Arbeitsplätze geschaffen wurden. Die Arbeitslosenquote sank in den USA auf 6,2 Prozent. Yellen sagte, die Vereinigten Staaten benötigten ein schnelleres Jobwachstum als im Februar: „Obwohl 379.000 Arbeitsplätze nach viel klingen, würden wir bei diesem Tempo mehr als zwei Jahre brauchen, um die Vollbeschäftigung zu erreichen“.
Die US-Finanzministerin hofft mit dem 1,9 Billionen Dollar schweren Konjunkturprogramm der Biden Regierung bis zum nächsten Jahr Vollbeschäftigung zu erreichen. „Ich denke, wir sollten eine schnelle Erholung wollen“. Ohne das Paket würde Vollbeschäftigung erst 2024 erreicht werden, sagte Yellen und verwies auf Berechnungen des Congressional Budget Office (CBO). Die US-Behörde prüft und schätzt die Haushaltsausgaben des US-Kongresses, der sich aus dem Repräsentantenhaus und dem Senat zusammensetzt.
Die Zuversicht der Marktteilnehmer in Bezug auf eine wirtschaftliche Erholung führte Yellen im Interview auch auf die Erfolge der US-Impfkampagne gegen das Coronavirus zurück. Rund 16 Prozent, also mehr als 50 Millionen US-Einwohner, haben bereits die erste Impfung erhalten. Etwa die Hälfte davon, rund acht Prozent, auch schon die zweite. US-Präsident Joe Biden hatte vor seinem Amtsantritt angekündigt, in den ersten 100 Tagen seiner Regierungszeit 100 Millionen Impfdosen zu verabreichen.
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Mit Agenturmaterial.
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