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Konjunkturprogramm China senkt nach Börsencrash den Leitzins

Die Wirtschaft schwächelt, der Aktienmarkt bricht ein, die Währung wertet ab: Jetzt greift die chinesische Notenbank ein. Um die Realwirtschaft zu stützen, dreht die Zentralbank in Peking den Geldhahn auf.
25.08.2015 - 14:01 Uhr Kommentieren

„Das ist der Vorbote einer globalen Finanzkrise“

Peking Chinas Zentralbank heißt im Volksmund nur „Yang Ma“, was so viel bedeutet wie „Große Mutter“. Es ist eine große Mutter, die sich einschaltet, wenn es ihrem Schützling, der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt, nicht gut geht. Und das ist der Fall.

In den vergangenen vier Handelstagen waren die Börsen in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt so stark wie seit 1996 nicht mehr eingebrochen. Alleine seit Wochenanfang büßte der Leitindex Shanghai Composite rund 15 Prozent von seinem Wert ein. Seit dem Beginn des Talfahrt Mitte Juni sind rechnerisch 4,5 Billionen Dollar an Aktienwerten verpufft.

Aber jetzt kommt „Yang Ma“ ins Spiel. Die Zentralbank kündigte nach dem Ende des Handelstages am Dienstag eine Senkung der Leitzinsen in China und lockere Anforderungen für die Mindestreserven der Banken an. Die Währungshüter in Peking senkten den Zinssatz für einjährige Kredite zum Mittwoch um 25 Punkte auf 4,6 Prozent. Die Rate für Einlagen mit einjähriger Laufzeit fiel um 25 Punkte auf 1,75 Prozent. Das ist die fünfte Zinssenkung seit November.

Welchen Konzernen China Sorge bereitet
Volkswagen: Minus 1,9 Prozent
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Ein Abflauen der Konjunktur in China könnte vor allem Volkswagen hart treffen. Die Wolfsburger erzielen bereits jetzt ein Drittel ihres Umsatzes in Fernost. Außerdem ist der Autobauer mit 100.000 Beschäftigten der größte deutsche Arbeitgeber in China. Daher verwundert es nicht, dass die Aktien von VW mit dem Kursrutsch des Shanghai Composite mit 1,9 Prozent ebenfalls ins Minus rutschten. Trotz der schwierigen Marktlage will VW jedoch weiter an seinem Kurs festhalten Toyota als größten Autobauer der Welt abzulösen. Die Zahlen sprechen jedenfalls für die Wolfsburger. Erstmals hatte Volkswagen im ersten Halbjahr 2015 die Japaner hinsichtlich der weltweiten Absatzzahlen überholt.

(Foto: Reuters)
Daimler: Minus 2,6 Prozent
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Auch für Premiumhersteller Daimler kommen die Unruhen rund um China zur Unzeit. Besonders die Luxuslimousine S-Klasse und der große Geländewagen G-Klasse erfreuen sich in Fernost großer Beliebtheit. Auch Daimler musste am Montag Kursverluste hinnehmen. Die Aktien rutschten 2,6 Prozent ins Minus. Nichtsdestotrotz gehen viele Experten davon aus, dass die China-Schwankungen bei den Autowerten bereits eingepreist seien. „Der Markt hat bereits zur Kenntnis genommen, dass der chinesische Markt schwach ist“, erklärt Jacques Porta, Fondsmanager bei Ofi Gestion Privée in Paris.

(Foto: Reuters)
BASF: Minus 2,7 Prozent
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Die schwächelnde chinesische Konjunktur trifft neben den Autobauern auch den Chemieriesen BASF, der ebenfalls hohe Umsätze in Fernost erzielen. Rund 16 Prozent des Gesamtumsatzes generiert BASF in Asien. Die Aktien gaben am Montag 2,7 Prozent nach.

(Foto: obs)
Bayer: Minus 2,8 Prozent
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Auch in der Konzernzentrale von Bayer dürften die Verantwortlichen die Entwicklung in China mit großem Interesse verfolgen. Denn von den 42 Milliarden Euro Gesamtumsatz entfallen immerhin neun Milliarden auf die Region Asien. Die Aktien machten deswegen einen Satz nach unten. Am Montag verloren Bayer-Papiere 2,8 Prozent.

(Foto: ap)
Airbus: Minus 4,3 Prozent
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Der Flugzeugbauer Airbus drängt neben vielen anderen Konkurrenten in den chinesischen Markt, der sich anschickt bis 2030 die USA als größten Markt für Luftfahrthersteller abzulösen. Airbus geht davon aus, dass der chinesische Markt in den kommenden 20 Jahren ein Marktvolumen von über 500 Milliarden Dollar bietet. Dementsprechend groß ist das Interesse von Airbus in China zu investieren – und dementsprechend hoch waren auch die Verluste am Montag. Die im MDax notierten Aktien verzeichneten ein Minus von rund 4,3 Prozent.

(Foto: Reuters)
Deutsche Bank: Minus 10 Prozent
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Am Montag musste auch die Deutsche Bank Federn lassen. Die Aktien rutschten 3,7 Prozent ins Minus. Für Belastung sorgt die Beteiligung an der chinesischen Hua Xia Bank, deren Aktien im Zuge des China-Crashs rund zehn Prozent verloren haben.

(Foto: Reuters)
Siemens: Minus 2 Prozent
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Siemens erzielte 2014 in der Region Asien und Australien einen Umsatz von mehr als 14 Milliarden Euro. Davon entfielen allein auf China rund 6,4 Milliarden Euro. Kein Wunder also, dass Siemens ebenfalls mit Sorge auf die konjunkturelle Entwicklung in China blickt. 2015 deutet sich bisher ein Rückgang der Geschäfte an. In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres gingen die Auftragseingänge aus China bei Siemens um 16 Prozent zurück. Der Kursrutsch in China ließ die Siemens-Papiere knapp zwei Prozent ins Minus rutschen.

(Foto: dpa)

Das Einschreiten der Notenbank kündigt einen Richtungswechsel der chinesischen Führung an. „Die Zentralbank will den Unternehmen helfen. Es geht in erster Linie um die Realwirtschaft, nicht um die Aktienmärkte“, sagt Ökonomie-Professor Sun Lijian von der Fudan-Universität in Schanghai.

Viele Ökonomen kritisieren die staatlichen Interventionen
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