Konjunkturprogramm China senkt nach Börsencrash den Leitzins
„Das ist der Vorbote einer globalen Finanzkrise“
Peking Chinas Zentralbank heißt im Volksmund nur „Yang Ma“, was so viel bedeutet wie „Große Mutter“. Es ist eine große Mutter, die sich einschaltet, wenn es ihrem Schützling, der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt, nicht gut geht. Und das ist der Fall.
In den vergangenen vier Handelstagen waren die Börsen in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt so stark wie seit 1996 nicht mehr eingebrochen. Alleine seit Wochenanfang büßte der Leitindex Shanghai Composite rund 15 Prozent von seinem Wert ein. Seit dem Beginn des Talfahrt Mitte Juni sind rechnerisch 4,5 Billionen Dollar an Aktienwerten verpufft.
Aber jetzt kommt „Yang Ma“ ins Spiel. Die Zentralbank kündigte nach dem Ende des Handelstages am Dienstag eine Senkung der Leitzinsen in China und lockere Anforderungen für die Mindestreserven der Banken an. Die Währungshüter in Peking senkten den Zinssatz für einjährige Kredite zum Mittwoch um 25 Punkte auf 4,6 Prozent. Die Rate für Einlagen mit einjähriger Laufzeit fiel um 25 Punkte auf 1,75 Prozent. Das ist die fünfte Zinssenkung seit November.
Das Einschreiten der Notenbank kündigt einen Richtungswechsel der chinesischen Führung an. „Die Zentralbank will den Unternehmen helfen. Es geht in erster Linie um die Realwirtschaft, nicht um die Aktienmärkte“, sagt Ökonomie-Professor Sun Lijian von der Fudan-Universität in Schanghai.
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