Liquiditätsengpässe EZB-Chefvolkswirt will Kreditklemme um jeden Preis verhindern

Die Hilfsprogramme der EU und der Nationalstaaten dürften nicht durch Kreditengpässe in ihrem Erfolg behindert werden, warnt der irische EZB-Chefvolkswirt.
Mailand Die EZB wird laut ihrem Chefvolkswirt Philip Lane alles in ihrer Macht stehende tun, um eine Kreditklemme im Zuge der Coronakrise abzuwenden. Der Ire sagte der italienischen Zeitung „Il Sole 24 Ore“ in einem Interview, die Europäische Zentralbank sei darauf bedacht, dass sich die aktuelle Krise nicht durch Engpässe bei der Vergabe von Darlehen verschärfe. Bei einer Kreditklemme schränken Geldhäuser die Vergabe von Darlehen an Verbraucher und Firmen ein, da sie diese liquiden Mittel zur Sicherung ihrer Zahlungsfähigkeit benötigen.
EZB-Vizepräsident Luis de Guindos hatte jüngst gewarnt, die Coronakrise stelle die Bankenbranche vor beträchtliche Herausforderungen, falls es vermehrt zu Kreditausfällen und Firmenpleiten kommen sollte. Analysten hätten ihre Prognosen für die Profitabilität der Geldinstitute in den vergangenen Monaten bereits entsprechend nach unten revidiert. Hierbei stehe die Erwartung im Vordergrund, dass die Geldhäuser ihre Rückstellungen für künftige Verluste im Kreditgeschäft aufstocken müssten.
Angesichts dieser Aussichten treibt die Europäische Zentralbank (EZB) offenbar konkrete Pläne für eine Art Bad Bank zum Abfedern möglicher neuer wirtschaftlicher Schockwellen in der Corona-Pandemie voran. Wie mehrere mit der Sache vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters sagten, ist dazu eine Projektgruppe eingesetzt worden. Diese habe Vorbereitungen für eine europäische Sammelstelle verstärkt, in der Hunderte Milliarden Euro an faulen Krediten landen könnten.
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Herr Josef Berchtold
11.06.2020, 13:31 Uhr
Er weiß vermutlich, da Notenbanken sich austauschen, was man in USA, in einem der kapitalistischsten Länder der Welt, demnächst geldpolitisch wagen wird, ohne gleich des Sozialismus verdächtigt zu werden. Die Fed wird in Kürze den US-Städten und Gemeinden Finanzmittel zur Verfügung stellen. Das sollte das Regierungs-Berlin mit der Lupe lesen. €-Europa, d.h. die EZB könnte ähnliches auch vorbereiten und dann schnell durchführen. In Deutschland und Europa sind zahlreiche Städte und Gemeinden finanziell kaum noch handlungsfähig. Der allgemeine Lacher lautet: Und ewig stinkt das Schulklo, es regnet in so machen Schulen durch das Dach. Es ist kein Staatsgeheimnis, was zu tun ist. Es sind Städte und Gemeinden mit Finanzmitteln auszustatten, Zinsen Null, 50 Jahre Laufzeit, dann wächst man aus den Schulden sanft heraus, auch wenn die Inflation nur 2% jährlich betragen wird. Das Geld muss in Sachanlagen fließen, keinesfalls neue Bürokratie aufbauen. Kein Verfrühstücken des Geldes, sondern nur streng in Sachanlagen investieren. Die meisten Städte und Gemeinden sind schon im, oder kurz vor dem Finanz-Notstand. In USA weiß man da beherzter zu agieren. Europa schläft derweil und gefährdet seine Stabilität. Mit Hilfe der EZB kann man schneller reagieren, Brüssel ist zu träge und zu zerstritten und Transferunion ist ein zu heißes Eisen. EZB schnell und direkt einschalten und Kreditaufnahme proportional für jedes Land erhöhen. Das ist am einfachsten und wirkt sofort. Keine komplizierten Lösungen.