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Nach Amtsübernahme Notenbankchefin Yellen verlässt Fed-Führung

Wenn Powell die Führung der US-Notenbank übernimmt, will die amtierende Fed-Chefin Yellen ihre Mitarbeit im obersten Gremium der Institution beenden. Theoretisch hätte sie im Board of Governors weitermachen können.
20.11.2017 - 21:22 Uhr Kommentieren
Die amtierende Fed-Chefin will nach dem Ende ihrer Amtszeit auch aus dem Führungsgremium der US-Notenbank ausscheiden. Quelle: AP
Janet Yellen

Die amtierende Fed-Chefin will nach dem Ende ihrer Amtszeit auch aus dem Führungsgremium der US-Notenbank ausscheiden.

(Foto: AP)

Washington Die amtierende US-Notenbankchefin Janet Yellen wird zum Ende ihrer Amtszeit nicht weiter unter ihrem Nachfolger im Führungsgremium der Bank mitarbeiten. Das geht aus einem Brief Yellens an Präsident Donald Trump hervor, den die Federal Reserve am Montag in Washington veröffentlichte.

Yellens Amtszeit als Vorsitzende des Notenbank-Führungsgremiums endet im Februar 2018. Trump berief den Juristen Jerome Powell als ihren Nachfolger. Die 71-Jährige Yellen hätte theoretisch als Mitglied des Board of Governors in der Notenbank weitermachen können.

Diese fünf Kandidaten buhlen um den Fed-Vorsitz
Kandidat 1: Janet Yellen
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Noch ist Janet Yellen Chefin der US-Notenbank Fed. Doch die Wahrscheinlichkeit, dass sie auch zukünftig an den geldpolitischen Hebeln der Zentralbank sitzt, ist eher gering. Yellen gilt als Demokratin und ist daher bei der republikanischen Partei des US-Präsidenten Donald Trump unbeliebt. Im Wahlkampf hatte Trump schweres Geschütz gegen die Währungshüterin aufgefahren und sie als Erfüllungsgehilfin des damaligen demokratischen Präsidenten Barack Obama bezeichnet. Später schlug Präsident Trump weniger harsche Töne an und stellte ihre Führungsrolle in milderem Licht dar. Selbst eine Verlängerung ihres Vertrags schloss er nicht mehr aus. Yellens jüngst aus dem Amt ausgeschiedener Stellvertreter Stanley Fischer empfahl ihm, in der Fed für Kontinuität zu sorgen und sie im Amt zu belassen.

(Foto: AP)
Kandidat 1: Janet Yellen
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Mit ihren 71 Jahren ist Yellen auch die älteste Vertreterin im Kandidatenfeld um den Chefposten der Fed. Ausgerechnet das könnte der derzeitigen Amtsinhaberin zum Nachteil werden. Bereits im Juli zwang eine Harnwegsinfektion sie zu einer Zwangspause in einem britischen Krankenhaus. Vor rund zwei Jahren hatte ein Schwächeanfall schon Spekulationen um ihren Gesundheitszustand ausgelöst.

(Foto: Reuters)
Kandidat 2: Jerome Powell
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Die besten Aussichten auf den Chefposten räumen Volkswirte dem 64 Jahre alten Jerome Powell aus der Hauptstadt Washington ein. Der Jurist und frühere Investmentbanker gehört bereits seit 2012 zum Führungsgremium der Zentralbank und ist dort momentan der einzige republikanischer Vertreter. Er ist ein langjähriger Weggefährte der derzeitigen Amtsinhaberin Janet Yellen. In seinem Amt als Direktor hat er unter anderem die Weichen dafür gestellt, dass die Wirtschaft nach der Finanzkrise 2008/2009 mittlerweile wieder rund läuft. Da US-Präsident Donald Trump seinen Kandidaten auch vom US-Senat absegnen lassen muss, gilt Powell als idealer Kompromisskandidat, der bei Demokraten und Republikanern gleichermaßen Anklang finden könnte.

(Foto: Reuters)
Kandidat 2: Jerome Powell
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Wie die derzeitige Chefin der Fed Janet Yellen befürwortet Jerome Powell eine Politik der schrittweisen Zinserhöhungen und ist so ein Kandidat, der geldpolitisch ebenfalls für Kontinuität steht. Gleichzeitig ist er aber auch offen für eine Lockerung der Dodd-Frank-Gesetze: Dieses Regelwerk war die zentrale Lehre aus der Finanzkrise, in der Banken mit Steuermilliarden vor dem Aus bewahrt wurden. US-Präsident Donald Trump hält die Regeln jedoch für überzogen, da sie die Wirtschaft zu stark bremsten.

(Foto: Reuters)
Kandidat 3: John Taylor
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Der Stanford-Ökonom John Taylor buhlt ebenfalls um den Chefsitz in der Zentralbank Fed. Der 70-Jährige hat eine Regel entwickelt, mit der sich die Geldpolitik nach seiner Ansicht "verlässlich, transparent und berechenbar" steuern lässt. Auch wenn er in der Fachwelt einen tadellosen Ruf genießt, läuft die gesamte Führungsetage der Notenbank sozusagen Sturm gegen die „Taylor-Rule“ als einzige geldpolitische Richtschnur. Doch diese hat unter manchen Republikanern im Kongress ihre Befürworter. doch bei vielen Währungshütern wird Taylor wohl mit seinen Vorstellungen anecken. Diese sehen ihren Bewegungsspielraum durch eine starre Bindung an eine einzige Formel über Gebühr eingeengt. Trump, der den anhaltenden Höhenflug der Wall Street für sich reklamiert, würde mit einer Nominierung des Akademikers möglicherweise weitere Risiken in Kauf nehmen: Denn letztlich birgt ein Bruch mit der bisherigen geldpolitischen Linie der Fed die Gefahr, dass es zu Turbulenzen an den Märkten kommt.

(Foto: AP)
Kandidat 4: Gary Cohn
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Der 57 Jahre alte Gary Cohn, Wirtschaftsberater des US-Präsidenten Donald Trump, galt lange Zeit als Favorit für den Chefposten der Fed. Doch die umstrittenen Äußerungen des Präsidenten zu den rechtsextremen Ausschreitungen in Virginia im Sommer sorgten offenbar für einen Knacks im Verhältnis zu Gary Cohn. Obwohl Neo-Nazis für die Gewalt verantwortlich gemacht wurden, sprach Trump davon, es habe auf beiden Seiten des Konflikts in Charlottesville „sehr anständige Leute gegeben“. Cohn habe dies offensichtlich missfallen, so ein Ex-Regierungsvertreter, der anonym bleiben wollte.

(Foto: dpa)
Kandidat 4: Gary Cohn (57 Jahre)
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Gary Cohn ist zugleich auch Vorbild für den „American Dream“: Der 57-Jährige kommt aus kleinen Verhältnissen und hat sich bis zum Goldman-Sachs-Manager hocharbeiten können. Mittlerweile verfügt er über ein Vermögen von mindestens 260 Millionen Dollar. Doch das könnte für ihn auch zum Stolperstein werden: Für manche Demokraten wie auch Republikanern gilt das Investmentbanking als Inbegriff der Exzesse, die letztlich zur weltweiten Finanzkrise führten.

(Foto: Reuters)

Powell übernimmt die Notenbank im Februar und gilt wie Yellen als Vertreter einer moderaten, vorsichtigen Geldpolitik. In ihrem Rücktrittsschreiben erklärt Yellen, sie sei dankbar, dass das Finanzsystem viel stärker sei als noch vor zehn Jahren. Die US-Volkswirtschaft habe in den acht Jahren seit der Finanzkrise 17 Millionen Arbeitsplätze geschaffen. Das Ziel einer maximalen Beschäftigung sei in Reichweite. Yellen sagte eine geordnete Übergabe der Amtsgeschäfte zu.

  • dpa
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