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Nach der S&P-Entscheidung Euro-Rettungsschirm kann Herabstufung abfedern

Nach Europas besten Schuldnerländern und Banken hat die Ratingagentur Standard & Poor's auch dem europäischen Rettungsschirm die Bestnote entzogen. Doch damit kann der EFSF ganz gut leben.
17.01.2012 - 07:01 Uhr 5 Kommentare
Der europäische Rettungsschirm EFSF hat seine Bestnote verloren. Quelle: dpa

Der europäische Rettungsschirm EFSF hat seine Bestnote verloren.

(Foto: dpa)

Düsseldorf Europas Krisenmanger reagieren betont gelassen auf den neuesten Paukenschlag der Ratingagentur Standard & Poor's. Klaus Regling, der deutsche Chef des europäischen Rettungsfonds EFSF reagiert auf die Nachricht aus Washington sofort mit der Erklärung, die Kreditkapazität von 440 Milliarden Euro des Fonds werde durch die Herunterstufung durch S&P nicht verringert. „Der EFSF hat genug Mittel, um seine Verpflichtungen unter den laufenden und potenziellen künftigen Anpassungsprogrammen zu erfüllen, bis der ESM seine Arbeit im Juli 2012 aufnimmt,“ sagte Regling.

Der französische Finanzminister Francois Baroin stieß ins gleiche Horn. Auch nach der Herabstufung bestehe keine Notwendigkeit, den Fonds aufzustocken. „Die Verleihkapazität des EFSF ist weiter intakt. Es gibt genügend Mittel und Garantien, um die derzeitigen und künftigen Verpflichtungen zu erfüllen“, sagte Baroin.

Auch nach Ansicht des CDU-Politikers Michael Meister benötigt der EFSF kein zusätzliches Kapital. „Ich sehe keine Notwendigkeit, dass der Rettungsschirm EFSF mehr Geld braucht“, sagte der stellvertretende
Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag in der ARD. Der EFSF werde in diesem Jahr vom neuen Rettungsfonds ESM abgelöst, der mit echten Einzahlungen unterlegt sei. „Dort werden wir ein Stück weit unabhängiger von Ratingagenturen.“ Die Kapitalausstattung des EFSF sei bis zum 30. Juni hinreichend groß. Möglicherweise müssten aber die Länder, die Hilfen vom EFSF erhielten, mehr Geld für ihre Kredite zahlen.

Der EFSF wies unmittelbar nach Bekanntgabe der Entscheidung von S&P darauf hin, dass die beiden anderen Bonitätswächter, Moody's und Fitch Ratings, den Fonds weiterhin mit dem Spitzenrating bewerteten. „Keine der beiden Ratingagenturen hat irgendeine Entscheidung über den EFSF in unmittelbarer Zukunft angekündigt“, hieß es in einer Mitteilung.

Wie bereits erwartet hatte Standard & Poor's am Montag Abend auch dem Rettungsfonds EFSF nach der Herabstufung von neun Euro-Staaten die Bestnote „AAA“ entzogen. Die Bonität werde nur noch mit der zweitbesten Note AA+ eingestuft, teilte die Agentur am Montag in Washington mit.

Bislang lag das Garantievolumen des Rettungsfonds bei 780 Milliarden Euro. Dieses Volumen wurde jedoch nicht voll ausgeschöpft, um die Top-Bonität für Fonds nicht zu gefährden. Bislang sollten nur die Garantien der Länder mit Top-Bonität in Höhe von 440 Milliarden Euro abgerufen werden. Doch nun haben auch Frankreich und Österreich ihre Top-Bonität verloren. Da sich Frankreichs Garantien für den EFSF auf 158,5 Milliarden Euro belaufen und die von Österreich auf 21,6 Milliarden Euro würde bei einem Festhalten an diesem Grundsatz das effektive Volumen des Fonds auf 260 Milliarden Euro schrumpfen.

Allerdings kann sich umgekehrt das Volumen des Fonds mit dem Verlust der Top-Bonität sogar noch erhöhen - wenn er auf die Note keine Rücksicht mehr nimmt und auch Garantien der Länder mit schlechterem Rating nutzt. Allerdings würden die Zinsen, die der EFSF für seine Anleihen zahlen muss, dann vermutlich steigen.

Beispiel USA zeigt: Zinsen müssen nicht steigen
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5 Kommentare zu "Nach der S&P-Entscheidung: Euro-Rettungsschirm kann Herabstufung abfedern"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Genau - so schnell wie möglich noch seine Eurokonten leeren und in sicheren Währungen und Edelmetall anlegen! Den Letzten, der das dann kapiert, den beißen die Hunde! Möchte den dummen deutschen Michel dann mal sehen, wenn seine Sparbücher wertlos verfallen, ebenso wie seine Lebensversicherung und sein Bausparvertrag, vom Riestersparen ganz zu schweigen!!

  • PAPPERLAPAPP - GRIECHENLAND IST PLEITE!
    Aha, alles nicht schlimm. Erhöhte Zinsen zahlen ja die Kreditnehmer-Länder. Genau! Und genau deshalb, weil es so ist wie es ist, gilt ja definitiv und endgültig bis in alle Ewigkeit:
    PAPPERLAPAPP - GRIECHENLAND IST PLEITE!

  • Was will man da abstufen? Das Ding ist eh so sinnlos wie ein zweiter Hintern! Man kann nur noch eines tun, sein Geld vor der EU in Sicherheit bringen bzw. es aus dem KReislauf ziehen bevor das lächerliche Konstrukt zusammenkracht oder so entwertet wird, dass sich jeder fragen wird wozu er Geld gespart oder via Bank angelegt hat.

  • Die EFSF Bazooka http://t.co/237ifG1T ist eine Totgeburt. Und das ist auch gut so!

    Die Durchhalteparolen der Politiker nach den Massen-Downgrades sind so richtig schön entlarvend. Darauf noch ein Hoch auf S&P. Weiter so. ;)

  • Guten Morgen!

    Ich bestätige die Aussage von Herrn Baroin vollumfänglich. Der Osterhase ist ebenfalls dieser Auffassung!

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