Notenbankchefin Lagarde: EZB beobachtet Renditen der Staatsanleihen aufmerksam

Die Wirtschaft der Euro-Zone wird nach den jüngsten ökonomischen Projektionen der Notenbank-Volkswirte wahrscheinlich während des ersten Quartals 2022 wieder das Vorkrisenniveau erreichen.
Frankfurt Der jüngste Anstieg der Anleiherenditen von Staatspapieren der Euro-Länder treibt die Europäische Zentralbank (EZB) um. Die EZB schaue sich viele Indikatoren an, um zu bewerten, ob weiterhin günstige Finanzierungsbedingungen im Währungsraum vorliegen, sagte Notenbank-Präsidentin Christine Lagarde am Montag auf einer virtuellen Veranstaltung des EU-Parlaments. Dabei seien die Renditen der Staatsanleihen besonders wichtig. „Entsprechend beobachtet die EZB die Entwicklung der längerfristigen nominalen Anleiherenditen genau“, sagte Lagarde. Denn Banken nutzten diese als Bezugspunkt, wenn sie die Preise für Kredite an Haushalte und Unternehmen festsetzen.
Die Notenbank werde weiterhin alle Sektoren der Wirtschaft unterstützen, indem sie günstige Finanzierungsbedingungen während der Pandemie sicherstelle, sagte Lagarde. Das habe sie seit Beginn der Krise getan.
Die Renditen der Staatsanleihen hatten zuletzt zugelegt. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe, die an der Börse als Richtgröße für die Staatspapiere der Euro-Länder gilt, lag zuletzt bei minus 0,33 Prozent. Noch zu Jahresbeginn hatte sie bei minus 0,60 Prozent gelegen. Hinter der Aufwärtsbewegung stehen unter anderem gestiegene Inflationsaussichten in der Euro-Zone wie auch in den USA.
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