Spanische Notenbank Katalonien-Krise kann Aufschwung dämpfen

Am Montag erhob die Staatsanwaltschaft Anklage gegen die Mitglieder der entmachteten katalanischen Regionalregierung.
Madrid Die spanische Notenbank warnt vor einem Dämpfer für den Aufschwung durch die Katalonien-Krise. Sollten die separatistischen Tendenzen zunehmen, könne dies die konjunkturellen Aussichten ebenso belasten wie die Finanzstabilität, erklärte sie am Donnerstag. Im schlimmsten Fall könne dies in den beiden kommenden Jahren das Wirtschaftswachstum um 2,5 Prozentpunkte drücken. Umgekehrt könne eine rasche Lösung des Konflikts die Risiken schnell verringern.
In der Industrie liefen die Geschäfte im Oktober ungeachtet der Krise so gut wie seit zweieinhalb Jahren nicht mehr. Der Einkaufsmanagerindex kletterte um 1,5 auf 55,8 Punkte, wie das Institut IHS Markit zu seiner Firmenumfrage mitteilte. „Es gibt keinen erkennbaren Einfluss der politischen Situation in Katalonien auf die Arbeitsabläufe der Industrie“, sagte Markit-Ökonom Andrew Harker. Allerdings leidet die Stimmung: Die Aussichten für die kommenden zwölf Monate schätzen die Betriebe so schlecht ein wie seit zwei Jahren nicht mehr.
Nach Verkündung der Unabhängigkeit Kataloniens durch das Regionalparlament hatte die Zentralregierung umgehend die dortige Regierung abgesetzt und für den 21. Dezember Neuwahlen festgelegt. Am Montag erhob die Staatsanwaltschaft Anklage gegen die Mitglieder der entmachteten katalanischen Regionalregierung. Spanien zählt zu den am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften Europas. Im dritten Quartal legte das Bruttoinlandsprodukt um 0,8 Prozent zu, das der Euro-Zone dagegen nur um 0,6 Prozent.
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