Streit um den Wert des Geldes Die Illusion einer guten Deflation

„Deflation ist kein Gespenst, sie ist Realität.“ (Foto: Werner Schuering)
Viele Deutsche kritisieren die expansive Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Die EZB rechtfertigt ihre Geldpolitik mit dem ihr durch die EU-Verträge gegebenen Mandat der Preisstabilität, das sie zurzeit deutlich verfehlt. Manche deutschen Kritiker sehen in diesem Verfehlen und der gegenwärtigen Deflation jedoch nichts Schlechtes.
Am Montag argumentierte im Handelsblatt Bert Rürup, Präsident des Handelsblatt Research Instituts, sinkende Inflationsraten seien wirtschaftlich nicht schädlich. Eine solche Deflation könne ein Zeichen der Stärke sein und reflektiere eine hohe Produktivitätssteigerung durch die Digitalisierung unserer Wirtschaft. Diese These ist provokativ und trägt zu einer wichtigen Debatte bei. Aber die These ist falsch – an der gegenwärtigen Deflation in Europa gibt es nichts Gutes. Sie spiegelt vielmehr die tiefe Krise wider, in der Europa sich noch immer befindet. Preisstabilität ist eine ganz wichtige notwendige, wenn auch keine hinreichende Voraussetzung für ein Ende der Krise.
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