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Studie EZB-Regelwerk für Kreditsicherheiten bevorzugt Klimasünder

Fast 60 Prozent der Firmenanleihen, die die EZB als Pfänder akzeptiert, stammen von klimaschädlichen Unternehmen. Der Studie zufolge passt das nicht zum „Green Deal“ der EU.
10.03.2021 - 00:18 Uhr 1 Kommentar
Die EZB hatte auf ihrer Zinssitzung am Donnerstag beschlossen, die Geschwindigkeit ihrer Anleihekäufekäufe deutlich zu erhöhen. Die Daten zeigen, dass die Euro-Wächter schon vor der Sitzung damit begannen. Quelle: dpa
EZB-Zentrale in Frankfurt

Die EZB hatte auf ihrer Zinssitzung am Donnerstag beschlossen, die Geschwindigkeit ihrer Anleihekäufekäufe deutlich zu erhöhen. Die Daten zeigen, dass die Euro-Wächter schon vor der Sitzung damit begannen.

(Foto: dpa)

Frankfurt Die EZB bevorzugt einer Studie zufolge mit ihren Regeln für Kreditsicherheiten der Geldhäuser Klimasünder unter den Unternehmen. Rund 59 Prozent der Firmenanleihen, die die EZB von Banken als Pfänder akzeptiert, stammten von kohlenstoff-intensiven Unternehmen, ergab eine am Mittwoch veröffentlichte Untersuchung der Umweltschutz-Organisation Greenpeace, der Denkfabrik New Economic Foundation (NEF), der SOAS University of London, der University of the West of England und der University of Greenwich.

Die Firmen trügen aber nur 29 Prozent zur Brutto-Wertschöpfung in der EU bei. Die EZB-Regeln stimmten nicht mit den Pariser Klimazielen und dem „Green Deal“ der Europäischen Union überein.

„Ausgerechnet die Europäische Zentralbank als einflussreicher Signalgeber für die Finanzwelt setzt die falschen Anreize und begünstigt Klimasünder“, bemängelt Greenpeace-Finanz-Experte Mauricio Vargas. Die Studie kommt überdies zu dem Schluss, dass die Europäische Zentralbank (EZB) Anleihen kohlenstoffintensiver Wirtschaftszweige als weniger riskant einstuft im Vergleich zu anderen Titeln. Die Abschläge (haircuts) auf solche Wertpapiere als Sicherheiten fielen im Schnitt geringer aus als bei Anleihen anderer Industriezweige.

Die Autoren stellen zugleich drei Lösungswege für eine Reform vor. „Im Rahmen unserer Szenarien müssten Banken mit einem 'schmutzigeren“ Portfolio an Unternehmensanleihen auf 'grünere' Anleihen und Klimapraktiken umstellen, um einen reibungslosen Zugang zu Zentralbankkrediten sicherzustellen“, schreiben sie.

Ein Vorschlag sieht vor, dass je nach Klimaschädlichkeit die Abschläge bei den Sicherheiten erhöht werden. Zwei härtere Vorschläge zielen darauf ab, dass Banken Bonds von Klimasündern nur noch in bestimmtem Umfang oder gar nicht mehr als Sicherheiten für EZB-Kredite einbringen können.

Das Thema Klimawandel steht bei der EZB derzeit hoch im Kurs. Notenbank-Präsidentin Christine Lagarde hat sich auf die Fahnen geschrieben, dass die EZB künftig eine aktivere Rolle im Kampf gegen den Klimawandel einnehmen soll. Die Frage einer „grüneren“ Geldpolitik spielt auch bei der laufenden Strategieüberprüfung der EZB eine große Rolle. Dabei gab es unter den Währungshütern aber zuletzt unterschiedliche Ansichten, wie weit die Notenbank dabei gehen sollte. Im September sollen Ergebnisse des Strategiechecks vorgestellt werden.

Mehr: Die EZB bündelt interne Kräfte im Kampf gegen den Klimawandel. Bundesbank-Präsident Weidmann warnt jedoch vor zu hohen Erwartungen an die Notenbanken.

  • rtr
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1 Kommentar zu "Studie: EZB-Regelwerk für Kreditsicherheiten bevorzugt Klimasünder"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • WEnn die Studie von Greenpeace & Co. kommt, muss sie wohl stimmen. Aber wer sind
    die Klimaschaedlinge? Warum verbieten wir die nicht einfach? Wohl deshalb, weil sie
    notwendig sind. Es gibt Aktivitaeten, die eine CO2 - Belastung (um die geht es wohl?)
    mit sich bringen. Im Endeffekt ist die ganze Menschheit klimaschaedlich, und wir sollten
    moeglichst ausrotten oder wenigstens sicherstellen, dass sie sich nicht weiterpflanzt
    geschweige denn vermehrt.

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