Südkoreas Notenbankchef „Die hohe Volatilität bereitet uns Sorgen”

Zentralbankchef Choong Soo Kim.
Seoul Herr Kim, glauben Sie noch an eine Zukunft des Euro?
Natürlich, ich habe weiterhin großes Vertrauen in Europas Volkswirtschaften. Schließlich haben wir unsere Hilfen für den Internationalen Währungsfonds (IWF), die auch in den Europäischen Rettungsschirm EFSF fließen, gerade erst um weitere 15 Milliarden Dollar aufgestockt.
Hätten Sie trotzdem ein Rezept für einen gesünderen stabileren Euro?
Es müsste eine Art Gemeinschaftsprogramm geben, damit nicht einige Volkswirtschaften von der gemeinsamen Währung profitieren, während andere darunter leiden.
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Sind die Turbulenzen in der Euro-Zone auch ein Grund dafür, dass Sie die Wachstumserwartungen für Korea 2012 auf 3,5 Prozent nach unten revidiert haben? Schließlich ist Europa einer Ihrer wichtigsten Handelspartner.
Wir haben die Erwartungen lediglich um 0,2 Prozentpunkte nach unten korrigiert. Auch der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Prognose für zahlreiche Industriestaaten gesenkt, darauf mussten wir reagieren. Aber es ist nicht die Euro-Krise, es sind vor allem die steigenden Ölpreise, die zurzeit Koreas Wachstum und Preisstabilität bedrohen. Langfristig bleiben wir aber auf unserem Wachstumspfad, 0,2 Prozentpunkte sind nicht viel.
Gilt das auch im Falle eines Abschwungs in China? Korea verkauft rund ein Viertel seiner Waren nach China.
Natürlich haben Chinas Wachstumsschwankungen Auswirkungen auf unsere Wirtschaft. Allerdings werden Koreanische Waren in die ganze Welt exportiert, nicht nur nach China. Was das dortige Wachstum angeht, bin ich nicht allzu pessimistisch. Die Regierung in Peking hat 7,5 Prozent angepeilt und die wurden bisher immer übertroffen.
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