„Selbst die größten Pessimisten hatten nicht mit einen derart starken Anstieg der Inflation gerechnet. Die allgemeine Erwartung war, dass die mit dem Ende der Corona-Restriktionen zusammenhängenden Preissprünge, etwa für Hotelübernachtungen und Flugtickets, langsam abklingen. Dem war offenbar nicht so. Wir verzeichnen nun den vierten Monat in Folge mit einer deutlich erhöhten Inflationsrate. In den zurückliegenden sechs Monaten schossen die Konsumentenpreise, auf das Jahr hochgerechnet, mit einer Rate von 7,3 Prozent empor. Angesichts dessen überwiegen bei unserer Inflationsprognose in Höhe von 3,5 Prozent für das Jahr 2021 eindeutig die Aufwärtsrisiken. Die US-Notenbank wird durch die jüngsten Inflationszahlen unter heftigen Druck geraten, ihren ultra-expansiven Kurs zu beenden.“
„Die Inflationsrate klettert und klettert nach oben. Doch mit den 5,4 Prozent sollte nun tatsächlich das vorläufige Hoch erreicht sein. Gerade die Normalisierung von Preisen im Dienstleistungssektor und die höheren Gebrauchtwagenpreise schlagen nun auf die Teuerung ohne die volatilen Energie- und Nahrungsmittelpreise durch. Doch insgesamt gilt: Es sind noch immer Corona-Sondereffekte am Werk, die spätestens zum Jahresende ihren Schlusspunkt finden werden. Im kommenden Jahr sollte wieder Preisnormalität herrschen.“
„Noch ist der Inflationsspuk nicht vorbei. Die Jahresteuerungsraten sollten aber nahe ihre jeweiligen Höhepunkten sein bzw. diese nun erreicht haben. Derzeit sind es vor allem Energiepreise, Corona bedingte Nachholeffekte und die Weitergabe höherer Inputpreise für Güter, die für anhaltenden Inflationsdruck sorgen. Doch all diese Einflussfaktoren sind nicht von Dauer und werden bald an Antriebkraft verlieren. Kehren zudem verstärkt Arbeitskräfte an den US-Arbeitsmarkt zurück, wird sich auch der aktuell leicht erhöhte Lohndruck verringern. Gesamt- und Kerninflationsrate bleiben vorerst zwar noch auf erhöhten Niveaus. Ab dem Frühjahr kommenden Jahres werden sie jedoch wieder deutlich fallen.“
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