US-Geldpolitik Fed-Mitglied schlägt vorsichtigen Ton an

Der US-Währungshüter hatte im März als einziger Währungshüter gegen eine Anhebung des Leitzinses gestimmt.
Minneapolis Der US-Währungshüter Neel Kashkari ist noch unentschlossen, ob er für eine Zinserhöhung im Juni die Hand heben soll. Es sei besorgniserregend, dass die Inflation in die „falsche Richtung“ marschiere, sagte der Fed-Chef von Minneapolis am Dienstag. Er wolle noch weitere Konjunkturdaten abwarten, bevor er sich eine Meinung bilde. Die US-Zentralbank Federal Reserve (Fed) hat den Leitzins zuletzt im März auf die bis jetzt gültige Spanne von 0,75 bis 1,0 Prozent angehoben. Kashkari hatte als einziger Währungshüter dagegen gestimmt.
Die Fed hat für 2017 noch zwei Erhöhungen angepeilt. Viele Experten rechnen damit, dass es schon nächsten Monat soweit sein wird. Die Arbeitslosigkeit ist mit einer Quote von 4,4 Prozent auf den niedrigsten Stand seit fast zehn Jahren gesunken. Doch Kashkari hat Zweifel, dass damit die von der Fed angestrebte Vollbeschäftigung schon erreicht ist: „Wir nähern uns, doch wir wissen nicht, wie weit die Küste noch entfernt ist.“ Ähnlich hatte sich zuvor auch die Fed-Direktorin Lael Brainard geäußert. Sie verwies darauf, dass weniger Amerikaner im Alter zwischen 25 und 54 Jahren in Lohn und Arbeit seien, als für einen Aufschwung eigentlich zu erwarten wäre.
Die Notenbank ist zudem bei der angestrebten Inflationsrate nicht am Ziel. Die Währungshüter achten besonders auf Preisveränderungen bei persönlichen Ausgaben der Verbraucher (PCE): Dabei werden Energie- und Nahrungsmittelkosten ausgeklammert. Dieser Wert lag zuletzt mit 1,6 Prozent noch klar unter der Fed-Zielmarke von zwei Prozent.
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