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US-Geldpolitik Was von der Fed zu erwarten ist: Powell dürfte die Wende ankündigen

Die Erwartungen sind groß, dass die US-Notenbank am Mittwoch die Drosselung der Anleihekäufe anspricht. Wie genau die Formulierungen ausfallen, ist auch für Börsianer von Bedeutung.
22.09.2021 - 10:00 Uhr Kommentieren
Dem Fed-Chef steht ein Balanceakt bevor. Quelle: Bloomberg
Jerome Powell

Dem Fed-Chef steht ein Balanceakt bevor.

(Foto: Bloomberg)

Frankfurt Die Nervosität an den Märkten geht nicht nur von den schlechten Nachrichten zum chinesischen Immobilienkonzern Evergrande aus. Ein weiterer Punkt ist die Sitzung der US-Notenbank (Fed) in dieser Woche. Am Mittwochabend europäischer Zeit wird Fed-Chef Jerome Powell die Ergebnisse vorstellen.

Es geht um die Frage, wann die Fed endlich handelt, also ihre Anleihekäufe von zurzeit 120 Milliarden Dollar monatlich zurückfährt. Die Märkte haben hier quasi Angst vor ihrer eigenen Reaktion. Jedes strenger oder weicher als erwartet klingende Wort von Powell kann daher die Kurse bewegen.

Der weitgehende Konsens ist, dass der Fed-Chef das „Tapering“, wie die Drosselung der Anleihekäufe genannt wird, noch nicht startet, aber doch indirekt ankündigt.

Der Ökonom Michael Feroli von JP Morgan etwa erwartet, dass Powell relativ klar für die Novembersitzung ein Konzept in Aussicht stellt, wie die Fed ihre Anleihekäufe zurückfahren wird. Das könnte etwa geschehen, indem von deutlichen Verbesserungen der Konjunktur und des Arbeitsmarktes die Rede ist, aber noch mehr „Evidenz“ für eine stabile Erholung abgewartet werden soll, bis die Käufe angepasst werden.

Feroli rechnet damit, dass die Käufe von derzeit 120 Milliarden Dollar monatlich um 15 Milliarden pro Monat gesenkt werden, davon würden zehn Milliarden auf Staatsanleihen und fünf Milliarden auf verbriefte Immobiliendarlehen entfallen. Rein rechnerisch wäre damit das „Tapering“ in acht Monaten abgeschlossen. Wichtig dabei: Es geht bei diesen Zahlen immer um Netto-Zukäufe, der Ersatz auslaufender Papiere dürfte noch längere Zeit weiterlaufen. Anders gesagt: Nach dem Tapern ist das Wachstum der Fed-Bilanz gestoppt, aber sie schrumpft noch nicht.

Sechs Zinserhöhungen bis 2024?

Eine weitere interessante Frage ist, wie sich die „Dots“ entwickeln, die Prognosen der Mitglieder im geldpolitischen Ausschuss der Fed. Feroli sieht hier als gut möglich an, dass der Median dieser Prognosen auf eine erste Zinserhöhung schon Ende 2022 hinausläuft, außerdem könnte es bis Ende 2024 zu insgesamt sechs Zinsschritten kommen, mit jeweils einer Anhebung um einen viertel Prozentpunkt.

Ganz ähnlich glaubt Franck Dixmier, der weltweite Anleihechef von Allianz Global Investors (AGI), die Fed werde ihre Botschaft „bekräftigen“, dass eine Rückführung der Wertpapierkäufe „unmittelbar“ bevorstehe. Er betont, dass die jüngsten Zahlen die These der Fed bestätigen, die erhöhte Inflation sei ein vorübergehendes Phänomen. Und die Ökonomen der Deutschen Bank sehen als Hauptbotschaft Powells voraus, dass es für eine Verschiebung des Taperings über den November hinaus schon zu einer überraschend starken Veränderung der Daten kommen müsse.

Letztlich steht den Märkten also eine große Wende bevor, die sie vor der Corona-Pandemie schon einmal eingeleitet hatte, dann aber wieder abbrechen musste: Künftig dürfte der bislang starke Rückenwind für die Kurse abflauen auf ein laues Lüftchen – wenn nichts dazwischenkommt.

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