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US-Notenbank Fed-Chef Powell rechnet mit einem kurzzeitigen Anstieg der Inflation

Der Chef der Federal Reserve schließt eine Zinserhöhung in naher Zukunft praktisch aus. Diese werde „realistisch betrachtet“ noch geraume Zeit dauern.
04.03.2021 Update: 04.03.2021 - 22:47 Uhr Kommentieren
Der Vorsitzende der US-Notenbank geht nicht von einem baldigen Zinsschritt aus. Quelle: Reuters
Fed-Chef Jerome Powell

Der Vorsitzende der US-Notenbank geht nicht von einem baldigen Zinsschritt aus.

(Foto: Reuters)

Washington, Denver US-Notenbankchef Jerome Powell hat eine Zinserhöhung für die nähere Zukunft praktisch ausgeschlossen. Mit dem Aufschwung sei zwar mit einem Anziehen der Preise zu rechnen, sagte er am Donnerstag in einer Online-Veranstaltung des „Wall Street Journal“ zum Arbeitsmarkt. Aber es werde sehr wahrscheinlich im Zuge einer einsetzenden Konsumwelle nach Abebben der Pandemie bei einem Einmal-Effekt bleiben. Er rechne nicht damit, dass ein Preisauftrieb sich verfestige.

Spekulationen auf eine anziehende Inflation und einen vorzeitigen Ausstieg der Notenbanken aus ihrer ultra-lockeren Geldpolitik haben einen Ausverkauf am Anleihemarkt ausgelöst. Das hat die Währungshüter überrascht. Der Ausverkauf und der damit verbundene Anstieg der Renditen „war bemerkenswert“, räumte Powell ein, daher würde er die Entwicklungen genau verfolgen.

„Ich würde mir Sorgen machen, wenn es zu ungeordneten Verhältnissen an den Märkten kommen würde oder zu einer anhaltenden Verschlechterung der Finanzbedingungen, was unsere Ziele gefährden würde“, so Powell. Inflationsgefahren sieht Powell zudem keine. Falls es zu einem vorübergehenden Anstieg der Verbraucherpreise komme, werde dieser „geduldig beobachtet“.

Der Notenbank-Chef konnte die Märkte mit seiner Rede nur leicht beruhigen. Der Leitindex Dow Jones erholte sich kurz vor Börsenschluss in New York, lag dann jedoch immer noch ein Prozent im Minus. Der marktbreite S&P 500 sackte um 1,34 Prozent ab. Die Technologiebörse Nasdaq war erneut schwer von Verkäufen getroffen und verlor 1,7 Prozent. Dabei beendete sie den Tag auf dem tiefsten Stand seit Mitte Dezember und fiel unter die Marke von 13.000 Punkten.

Matt Maley, Aktienstratege von Miller Tabak riet Anlegern, diese Marke genau im Blick zu behalten. „Wenn wir diese nicht bald wieder überschreiten, dann sind wir noch eine ganze Weile vom Boden entfernt“, glaubt er.

Die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen schraubte sich um weitere fünf Basispunkte nach oben auf 1,535 Prozent. Einige Investoren hatten mit Signalen bezüglich einer Aufstockung der Anleihekäufe der Fed gerechnet.

Powell bekräftigte, dass die US-Wirtschaft angesichts der Virus-Krise noch für eine geraume Zeit auf Hilfen der Währungshüter angewiesen sei. Die US-Notenbank greift der US-Konjunktur derzeit unter anderem mit sehr niedrigen Zinsen und monatlichen Wertpapierkäufen im Volumen von 120 Milliarden Dollar unter die Arme. Demnächst könnte auch noch ein rund 1,9 Billionen Dollar schweres Hilfspaket für die Wirtschaft hinzukommen, für das sich US-Präsident Joe Biden stark macht. Einige Ökonomen fürchten, dass dies zu viel Stimulus für die Wirtschaft sein könnte.

Renditeanstieg keine „ungeordnete“ Bewegung

Der Fed-Chef zeigte sich auf dem Online-Forum mit Blick auf den jüngst zu beobachtenden Renditeanstieg gelassen: Er sehe darin keine „ungeordnete“ Bewegung. Daher gebe es keine Notwendigkeit für die Fed, stärker am Markt zu intervenieren – etwa indem die Wertpapierkäufe forciert würden. „Unsere derzeitige geldpolitische Haltung ist angemessen“, betonte Powell.

An eine Zinserhöhung sei erst in einem Umfeld zu denken, in dem die Wirtschaft sich praktisch wieder von der Corona-Krise erholt habe, sagte der Präsident der Fed, die sich am 17. März zu ihrer nächsten Zinssitzung trifft. „Realistischerweise betrachtet, wird das noch geraume Zeit dauern“, fügte er hinzu.

Am Freitag werden die Arbeitslosenzahlen für den Monat Februar veröffentlicht. Das sollte den Anlegern einen weiteren Anhaltspunkt über die Stärke der US-Wirtschaft geben.

Mehr: Steigende Anleiherenditen bringen Anleger und die Fed in Bedrängnis

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