US-Notenbank Fed will Abbau von aufgeblähter Bilanz beenden

Es herrschen Unsicherheiten über den Zinskurs.
Washington Die US-Notenbank Fed hat ihre Ende Januar signalisierte vorsichtigere Haltung unterstrichen. Wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten Protokoll zur jüngsten Zinssitzung hervorgeht, sind sich viele ranghohe Notenbanker derzeit unsicher über den geldpolitischen Kurs in diesem Jahr. Viele Fed-Mitglieder seien sich noch nicht im Klaren darüber, welcher Zinskurs in diesem Jahr angebracht sei, heißt es in der Mitschrift.
Mit ihrem wechselhaften Kurs hat die Federal Reserve in den vergangenen Wochen die Märkte verunsichert. Im Dezember noch hob die US-Notenbank den Leitzins an und stellte für 2019 zwei weitere Erhöhungen in Aussicht. Im Januar dann die Kehrtwende: Sie werde erst einmal eine Pause einlegen und den Abbau der Bilanzsumme schneller vorantreiben als geplant, teilte Fed-Chef Jay Powell damals mit, was die Märkte zu einer neuen Rallye antrieb. Das Protokoll der viel beachteten Sitzung gibt nun Auskunft über die Sorgen der Notenbanker.
So sind sich viele ranghohe Entscheider derzeit schlicht unsicher über den geldpolitischen Kurs der Fed. Mehrere Sitzungsteilnehmer „sprachen sich dafür aus, die Zinsen nur weiter anzuheben, wenn die Inflation stärker steigt als angekommen“, heißt es in den am Mittwoch veröffentlichten Protokollen. Andere dagegen würden angesichts der starken wirtschaftlichen Lage für weitere Zinsschritte argumentieren. Die Fed hatte nach der Sitzung im Januar offengelassen, ob die Zinsen nach der angekündigten Pause steigen oder fallen werden.
Deutlich sicherer sind sich die Zentralbanker dagegen mit Blick auf den Abbau ihrer durch Krisenmaßnahmen auf gut vier Billionen US-Dollar aufgeblähten Bilanz. Fast alle Teilnehmer plädierten dafür, den im Herbst 2017 begonnenen Abbau der Bilanzsumme noch in diesem Jahr zu beenden. Die Ankündigung eines Plans, wie dabei vorzugehen sei, sollte nicht allzu lange auf sich warten lassen, heißt es in dem Protokoll.
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