Die EZB senkt den Leitzins von 0,05 auf 0,00 Prozent. Der Schritt selbst hat wenig direkte Auswirkungen. Hierbei geht es vor allem um das damit verbundene Signal, dass die EZB entschlossen handelt.
Die EZB senkt den Einlagenzins im Euro-Raum von minus 0,3 auf 0,4 Prozent. Das heißt: Banken, die über Nacht Geld bei der EZB parken, zahlen dafür eine noch höhere Strafe. Damit will die Notenbank die Geldhäuser dazu animieren, mehr Kredite zu vergeben, statt überschüssige Liquidität bei ihr zu horten. Je höher die Strafe, desto stärker der Anreiz, so das Kalkül. Allerdings belastet dies den labilen Bankensektor. Deshalb war im Vorfeld der Ratssitzung auch über eine Staffelung des Einlagezinses diskutiert worden, ähnlich wie in der Schweiz. Dabei würde der negative Einlagenzins erst dann greifen, wenn die bei der Notenbank geparkte Liquidität einer Bank eine bestimmte Obergrenze überschreitet.
Draghi hat sich aber gegen ein solches Modfell entschieden. Dies sei in einer Währungsunion mit sehr unterschiedlichen Banken nur schwer umzusetzen, sagte er.
Die EZB weitet das Volumen ihrer monatlichen Anleihekäufe von 60 auf 80 Milliarden Euro aus. Dadurch erhöht sich Gesamtvolumen bis März 2017 um 240 Milliarden auf 1,74 Billionen Euro. Anleihekäufe seien ein Signal, das der Markt versteht, hatte der Chefvolkswirt der Berenberg Bank, Holger Schmieding im Vorfeld gesagt.
Dieser Schritt galt aber als durchaus umstritten. Für die Deutsche Bundesbank, die eine weitere Lockerung der Geldpolitik kritisch sieht, ist diese Pille schwerer zu schlucken, als die Senkung des Einlagenzinses. Draghi sagte jedoch, der EZB-Rat habe die Maßnahmen mit einer „überwältigenden Mehrheit“ beschlossen. Durch das höhere Volumen stößt die EZB bei ihren Käufen schneller an Grenzen: Ihren selbst auferlegten Regeln zufolge darf sie keine Bonds kaufen, deren Zinsen unter dem Einlagesatz liegen (jetzt minus 0,4 Prozent). Und sie darf auch nicht mehr als 33 Prozent der ausstehenden Anleiheschulden eines Landes erwerben.
Bei Anleihen von internationalen Organisationen oder Entwicklungsbanken wie der Europäischen Investitionsbank (EIB) weitet sie dieses Limit nun auf 50 Prozent der ausstehenden Anleihen aus.
Um Knappheit zu verhindern, weitet die EZB außerdem die Auswahl der von ihr gekauften Anleihen aus. Im Dezember hat sie das Sortiment bereits um Anleihen von Regionen und Kommunen im Euro-Raum erweitert. Nun kauft sie außerdem auch von in Euro notierenden Unternehmensanleihen mit gutem Rating (Investment Grade).
Die EZB weitet ihr Programm aus, mit dem sie Banken zu sehr günstigen Konditionen langfristig Geld leiht, wenn sie mehr Kredite vergeben. Ab Juni sollen vier spezielle Kreditlinien – im Fachjargon TLTRO II genannt – für die Finanzinstitute mit einer Laufzeit von vier Jahren aufgelegt werden. Die Kosten orientierten sich am Einlagenzins, den die EZB jetzt auf minus 0,4 Prozent gesenkt hat. Banken können also Geld damit verdienen, sich Geld zu leihen.
Bereits seit 2014 bieten die Währungshüter gezielte Geldspritzen an. Sie sollen Geschäftsbanken dazu bewegen, mehr Kredite an Firmen zu vergeben. Allerdings brauchen viele Banken gar nicht mehr Liquidität. Dies hilft deshalb wohl lediglich einigen angeschlagenen Instituten.
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zinsen null und Inflation hoch, das passt doch. um so schneller sind die deutschen Sparer enteignet. wie cool ist das bitteschön denn!!
jetzt müssen nur noch die Steuern erhöht werden.
Schwacher Euro und steigender Ölpreis ist genial für den Benzinpreis in Deutschland. Fahren viel zu viele Autos hier rum.
Draghi wird nichts dergleichen tun. Er betreibt Staatsfinanzierung und wird nicht davon ablassen. Nur die Begründung wird sich vermutlich ändern, denn die Staatsfinanzierung darf er ja nicht zugeben
Draghi wird nichts dergleichen tun. Er betreibt Staatsfinanzierung und wird nicht davon ablassen. Nur die Begründung wird sich vermutlich ändern, denn die Staatsfinanzierung darf er ja nicht zugeben.
Beitrag von der Redaktion gelöscht. Bitte bleiben Sie sachlich. http://www.handelsblatt.com/netiquette
Ford- Der Autohersteller investiert $ 700 Millionen in Flat Rock (Michigan) Amerika zuerst !
Frau Ingwer, Sie sind endlich ein Anleger mit Durchblick. Ford wird 13 E-Model
in den nächsten Jahren bringen. Ein Projekt in Mexico für 1,5 Milliarden Dollar
geht zu den Akten. Amerika zuerst !
Inflation ist mir egal ... solange der DAX nach oben schnellt. VW Aktie heute auf 143€ ... da macht das Leben noch mehr Freude.
@ Löwenstein
Du Schwarzmaler ... macht so ein Leben Spaß?
Welche Automanager sollen das denn sein? Ich höre etwass ganz anderes ... massenhafte Einstellung Höchstqualifizierter.
Seit Trump gewonnen hat steigen die Aktien und Draghi finanziert das Ganze; ob er das damit bezwecken wollte halte ich allerdings für fraglich.Besonders die russischen Aktien waren super!
Automanager prophezeien Europa das große Jobsterben