Verbraucherpreise Inflationsrate in der Euro-Zone steigt auf 2,0 Prozent

Die Inflationsrate in der Eurozone ist auf 2,0 Prozent gestiegen.
Frankfurt Die Inflationsrate in der Euro-Zone lag im Juni bei 2,0 Prozent. Das gab das europäische Statistikamt Eurostat am Freitag in Luxemburg bekannt. Im Mai waren die Verbraucherpreise in der Euro-Zone um 1,9 Prozent gestiegen. Der Anstieg ist hauptsächlich auf höhere Energiepreise zurückzuführen. Im April lag die Inflationsrate noch bei 1,2 Prozent.
Für den Euro-Raum insgesamt strebt die Europäische Zentralbank (EZB) mittelfristig eine Teuerungsrate knapp unter 2,0 Prozent an. Dieser Wert gilt als Garant für stabile Preise, weil er weit genug entfernt ist von der Nullmarke. Sinkende Preise sind aus Sicht der Notenbank unerwünscht, weil sie Unternehmen und Verbraucher dazu verleiten, Investitionen aufzuschieben und so das Wirtschaftswachstum zu bremsen. Um die Preisentwicklung im Euroraum anzuschieben, hat die EZB in den vergangenen Jahren den Leitzins auf das Rekordtief von null Prozent gesenkt und Staatsanleihen und andere Wertpapiere für inzwischen mehr als zwei Billionen Euro gekauft.
Auf ihrer Sitzung im Juni hat die Notenbank angesichts der zuletzt steigenden Inflation beschlossen, ihre milliardenschweren Anleihekäufe zum Jahresende zu beenden. Die Zinsen im Euro-Raum sollen aber bis mindestens „über den Sommer“ 2019 auf dem Rekordtief verharren.
Die steigende Inflation ist bislang allerdings zu einem beträchtlichen Anteil auf höhere Energiepreise zurückzuführen, die sich um 8,0 Prozent verteuerten. Auch die Kosten für Lebensmittel, Alkohol und Tabak stiegen mit 2,8 Prozent überdurchschnittlich. Die um besonders schwankungsanfällige Preise für Energie, Lebensmittel, Alkohol und Tabak bereinigte Kernrate lag im Juni bei 1,0 Prozent - im Mai hatte sie noch bei 1,1 Prozent gelegen. Viele Ökonomen sehen daher noch keinen Grund zur Entwarnung. „Der Anstieg der Inflation ist allein auf die Entwicklung der Preise für Energie und Nahrungsmittel zurückzuführen, “ schreibt Commerzbank-Ökonom Christoph Weil in einer Analyse. Er geht davon aus, dass die Rate im Herbst wieder unter zwei Prozent fällt. Der unterliegende Preisauftrieb habe sich trotz der konjunkturellen Belebung und dem deutlichen Rückgang der Arbeitslosigkeit seit 2014 nicht verstärkt.
Für Deutschland hatte das Statistische Bundesamt bereits am Donnerstag eine geschätzte Inflationsrate von 2,1 Prozent für Juni vermeldet. Auch hier lag dies vor allem an höheren Energiepreisen. Allerdings gibt es auch bei den übrigen Preisen einen leichten Aufwärtstrend.
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>Für den Euro-Raum insgesamt strebt die Europäische Zentralbank (EZB) mittelfristig eine Teuerungsrate knapp
>unter 2,0 Prozent an.
Dass die EZB 2% Inflationsrate anstrebt, ist bekannt, das wird auch immer Mantra-artig von allen Medien wiedergekäut. Warum wird da die Sinnhaftigkeit nicht mal hinterfragt?
>Dieser Wert gilt als Garant für stabile Preise, ...
Stabil? Ein stabiler Preis ist einer, der sich nicht ändert. Ob das gut oder schlecht, sagt das erstmal nicht aus.
Aber eine Teurungsrate von 2% als stabil zu bezeichnen ist faktisch falsch.
>---weil er weit genug entfernt ist von der Nullmarke...
Die Begründung dafür ist eine Null-Aussage.
Weil 2 von 0 entfernt ist, ist es der Garant für "stabile" Preise? Wo ist da das logische Argument? Genau, es ist keins.
>Sinkende Preise sind aus Sicht der Notenbank unerwünscht...
Kann ich aus Sicht der Notenbank nachvollziehen.
Für mich als Konsument sind sinkende Preise doch großartig. Ich kann für mein Geld noch mehr kaufen als vorher. Nein, ich schiebe Käufe nicht auf, bis es noch günstiger ist, warum auch. Klassisches Gegenbeispiel: Computer/Handy/... erhalten von Jahr zu Jahr fürs gleiche Geld deutlich mehr Gegenwert und trotzdem werden diese fleissig gekauft.